Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Schwarzwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eine aussichtsreiche Höhentour im Naturpark Südschwarzwald

Auf seiner 4. Etappe läuft der Schluchtensteig im Hotzenwald über die Höhenzüge des Südschwarzwaldes hinweg. So bestimmen breite Wald- und Wiesenwege, weniger schmale Pfadspuren und Felsensteige ein Streckenprofil, das recht anspruchsvoll über 20 Kilometer vom Dom in St. Blasien bis in den Kurort Todtmoos verläuft. Auch auf diesem Teilabschnitt führt uns der Schluchtensteig bis knapp unter die 1.100-Meter-Marke hinauf. Traumhafte Fernsichten bis in die Schweizer Jura gehören daher zum Wanderprogramm, das mit der Horbacher Heide auch eine beeindruckende Landschaftsform zu bieten hat. Erst ganz zum Schluss der Etappe kommt mit der kleinen Hohwehraschlucht noch einmal Canonfieber auf, ehe die Route in den Schwarzwaldort Todtmoos einmündet.

Der Schluchtensteig führt über aussichtsreiche Höhenzüge hinweg

Ein verregneter Blick fällt zurück auf den Schwarzwalddom von St. Blasien

Im Kurpark von St. Blasien starten die Wanderer bei leichtem Nieselregen entlang der barocken Fassaden des ehemaligen Klosters in die 4. Etappe des Schluchtensteigs. Wir verlassen den Ort durch das Nordwesttor der Klosteranlage und wandern in den Berghang hinein. Von einem verregneten Aussichtspunkt fällt ein letzter Blick ins Tal und auf St. Blasien mit seinem beeindruckenden Schwarzwalddom. Schmale, von Felsen gesäumte Pfade führen immer weiter bergauf. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der anhaltende Nieselregen setzen uns erheblich zu. Trotz des aufgezogenen Regenschutzes sind wir bald vollkommen durchnässt.


Den 1.039 Meter hohen Lehenkopf ziert ein hölzerner Aussichtsturm

Im weiteren Verlauf geht der schmale Saumpfad in einen breiten Forstweg über. Die Gruppe wandert am leise plätschernden Schmandbrünnele vorbei und steigt mit einem schönen Naturweg schließlich zum 1.039 Meter hohen Lehenkopf hinauf. Hier wartet ein hölzerner Aussichtsturm auf die Wandergruppe. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen steigen wir zur Aussichtsplattform der 19 Meter hohen, verbretterten Holzkonstruktion hinauf. Die viel versprechenden Ausblicke in die Alpenregion und auf St. Blasien tendieren bei diesem Wetter natürlich gegen null. So halten wir uns auf der zugigen Plattform auch nicht lange auf und steigen über Holztreppen wieder hinab in den Eingangsbereich des Lehenkopfturmes. Hier wird Schauer gehalten und ein wenig verschnauft, bevor wir die Wanderung fortsetzen. Als wir im Hotzenwald an der Lehenkopfhütte und der Ortschaft Rüttwies vorbei gezogen sind, bessert sich die Wetterlage merklich. Auf schlüpfrigen Wurzelwegen, die am Dachsberg durch einsame, mit Heidekräutern durchsetzte Hochheiden laufen, gelangen wir in den Weiler Horbach mit seinem sehenswerten Klosterweiher.

Am idyllisch gelegenen Klosterweiher in Horbach

Vom Kreuzfelsen schweift der Blick über Wittenschwand in das schweizerische Alpenvorland hinein

Hinter der Gaststätte am kleinen Gewässer geht es auf einem breiten Fahrweg im noch regenfeuchten Wald stramm bergan. Hier lockt laut Wanderbeschreibung ein Abstecher zum ehemaligen Nickelbergwerk der Friedrich-August-Grube. Leider verpassen wir den Abzweig zum sehenswerten, ganzjährig begehbaren Erkundungsstollen. Stattdessen wandern wir weiter bergan zum Aussichtspunkt Kreuzfelsen hinauf. Weit schweift der Blick über Wittenschwand in das schweizerischen Alpenvorland hinein. An der rustikalen Wanderhütte wird eine Trinkpause eingelegt, bevor wir auf einer Seehöhe von ca. 1.000 Metern eine weitläufige Wiesenfläche der Horbacher Heide queren, um dann vom Parkplatz Schorrmättle, einen weiteren herausragenden Aussichtpunkt über dem Ibacher Tal anzusteuern.


Der Blick in das weitläufige Ibacher Tal und auf die am Horizont aufragenden Alpengipfel beeindruckt sehr

Von diesem Aussichtspunkt hoch über dem Ibacher Tal wartet das angeblich größte "Landschafts-Alpenpanorama" auf die wissbegierigen Schluchtensteigwanderer, sind doch auf einer riesigen Hinweistafel die am Horizont aufragenden, allerdings kaum sichtbaren Alpengipfel erschöpfend bezeichnet. Aber auch der Blick auf die einzeln im Talgrund stehenden, schwarzwaldtypischen Walmdachhöfe erweist sich als überaus erwähnenswert. Weniger als 500 Menschen leben in diesem weitläufigen Hochtal, das in der letzten Eiszeit vom Feldberggletscher geformt wurde. Ein hoch aufragendes Gipfelkreuz und mehrere Rastmöglichkeiten verschönern diese schöne Hügelkuppe noch zusätzlich. Damit nicht genug!! Über eine beeindruckende Heidelandschaft läuft die Route zum Aussichtspunkt Lampenschweine hinüber. Auch hier zeigt rechts des Weges ein Gipfelkreuz an, das herausragende Weitsichten zu erwarten sind. Diesmal schweift der Blick nach Norden und weit in die Feldbergregion hinein.

Am Aussichtspunkt Lampenschweine

Die Route folgt der jungen Wehra in die Howehraschlucht hinein

Auf einem geschotterten Wiesenweg geht es noch einmal sanft bergan zum 1.099 Meter hohen Rüttewaldkopf hinauf, um dann auf unspektakulären Waldwegen talwärts zu wandern. Ein kurzer Abstecher zur Wehraquelle, die rechter Hand mitten im stillen Forst anzutreffen ist, zeigt an, dass der Schluchtensteig jetzt in das Wehratal hinein läuft. Am Ibacher Kreuz quert die Gruppe eine Landstraße und folgt dann schmalen Waldpfaden in die Hohwehraschlucht hinein. Die junge Wehra fließt hier kaum entsprungen über kleine Kaskaden und kurze Sprünge zu Tal. Auf schmalen Holzstegen wechseln wir mehrmals die Bachseite und erfreuen uns an der engen, vegetationsreichen Schlucht, in der noch giftige Kreuzottern anzutreffen sind. Im historischen Wallfahrtsort Todtmoos endet dann diese schöne Etappe über den Schluchtensteig im gastlichen Hotel Wehrahof.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auf der 4. Etappe des Schluchtensteiges wird es nie richtig spannend oder gar dramatisch, wie das zumindest bei den ersten beiden Teilabschnitten des Fernwanderweges der Fall war. Die Route führt ausgesprochen abwechslungsreich über die aussichtsreichen Hochweiden und Heidelandschaften des Hotzenwaldes hinweg. Ein Aussichtsturm, traumhafte Fernsichten, ein idyllischer Weiher und ganz zum Schluss wieder einmal eine enge Schlucht prägen diese einsame Streckwanderung über den Schluchtensteig im Naturpark Südschwarzwald.

Drucken