Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Siegerland
Art: Rundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Natursteig Sieg durch die Wälder auf dem Leuscheid

Wer die Waldeinsamkeit sucht, sollte die 6. Etappe des Natursteigs Sieg, Schleife rund um Herchen, erwandern. Bei einer Streckenlänge von 19 Kilometern führt die Route auf breiten Waldwegen und schmalen Wurzelsteigen durch den lichten Forst des Naturparks Bergisches Land. Besonders an heißen Hochsommertagen sorgen die abwechslungsreichen, schattigen Waldpassagen für ein ungetrübtes Wandervergnügen. Grandiose Weitblicke oder herausragende Höhepunkte sind allerdings auf diesem Teilstück des Fernwanderweges entlang der Sieg eher selten anzutreffen.

Durch die Wälder auf dem Leuscheid zu den frühmittelalterlichen Ringwällen

Die Wanderung beginnt am Bahnhof Herchen und führt die 10köpfige Truppe mit der Zuwegung des Siegsteigs eine Weile an der Landstraße nach Stromberg entlang. Auf asphaltiertem Grund steigt die Route an der Bushaltestelle „Haus Herchen“ durch ein parkähnliches Gelände in den Hang hinein. Schmale Saumpfade führen sodann mit der Hauptroute des Natursteigs Sieg durch verbuschtes Gelände mit zahlreichen Brombeersträuchern, die köstliche Früchte tragen, hinüber nach Stromberg. Die Ortschaft wird durchwandert und die Sieg mittels einer Straßenbrücke überquert.

Die Sieg bei Stromberg

In den Ufergehölzen lauern mehrere Kormorane auf frische Beute. Dabei halten sie ihre ausgebreiteten Schwingen in die Sonne, um das schwarz glänzende Gefieder zu trocknen. Ein kurzes Stück folgt der Natursteig dem Flusslauf, um dann scharf links schwenkend in das enge Kesselbachtal hineinzusteigen. Die Gruppe wandert jetzt in das Naturschutzgebiet „Wälder auf dem Leuscheid“ hinein, in dem zahlreiche Bäche entspringen und mehrere Biotope anzutreffen sind. Unverständlicher Weise hat man den Forstweg geteert, der die Wanderer stetig bergan und mit mehreren Richtungswechseln zu den frühmittelalterlichen Ringwällen hinauf führt. Wer hier dereinst Schutz gesucht und gelebt hat, ist nicht mehr zweifelsfrei festzustellen. Man datiert die Erbauung der 8 Hektar großen Anlage, auf den Beginn des 9. Jahrhunderts. Sie liegt auf einer Bergkuppe, die auf drei Seiten steil ins Tal abfällt und somit bereits durch ihre natürliche Lage Schutz vor Bedrohungen bot.


Aus dem Igelsbachtal steigen die Wanderer zum 312 Meter hohen Studchen hinauf

Am Fuße der Ringwälle wird auf einer rustikalen Sitzgruppe erste Wanderrast gehalten, bevor wir dem Natursteig Sieg auf breiten, teils geschotterten Waldwegen durch sonnige Mischwälder bis zum Ortsschild von Werfen folgen. Hier zackt die Route scharf nach rechts und fällt auf schmalem Pfad in das Igelsbachtal hinab. Endlich zeigt der Streckenverlauf wieder Steigcharakter. Auch der Steilaufstieg zum Studchen, einer 312 Meter hohen Anhöhe, ist auf holprigen Pfaden zu bewältigen. Eine Weile geht es jetzt am Waldsaum entlang und die eine oder andere Fernsicht über die Erhebungen des Siegerlandes weiß sehr zu gefallen. In der Nähe der Ortschaft Ohmbach treffen die Wanderer an einem schön gestalteten Rastplatz mit Schutzhütte auf eine Heilquelle mit erfrischendem Quellwasser. Der Sage nach soll im Mittelalter die Tochter eines Raubritters ihre Sehkraft wiedererlangt haben, nachdem eine Zofe ihr die Augen mit dem Wasser der Quelle ausgewaschen hat. Auch weitere, wundersame Genesungen werden dem Heilwasser zugeschrieben.

In den Wäldern auf dem Leuscheid

Von einer steinernen Aussichtskanzel fällt der Blick auf den Start- und Zielort Herchen

Auf dem letzten Teil der Rundwanderung wartet der Natursteig Sieg mit urigen Waldpfaden auf, die in halber Hanglage durch die schier unendlichen Wälder auf dem Leuscheid führen. Mal geht es über weiches Geläuf im dunklen Nadelwald, dann wieder über knorrige Wurzelsteige im lichten Buchenbestand. Riesige Farnstauden, sattgrüne Wiesenflächen auf den wenigen Lichtungen und gewaltige Baumriesen am Wegrand sorgen für ständige Abwechslung. Schließlich erreicht die Gruppe den Sportplatz von Herchen. Von einer steinernen Aussichtskanzel nehmen wir den Start- und Zielort in Augenschein. Über unzählige Treppenstufen geht es dann zu Tal. Mit der Eisenbahnbrücke überschreiten wir die Sieg und beenden diese schöne Rundwanderung über den Natursteig Sieg am Bahnhof von Herchen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Grandiose Aussichten von den Sieghöhen ins windungsreiche Siegtal, ein mittelalterliches Gemäuer, konditionell anspruchsvolle Auf- und Abschwünge durch enge Kerbtäler? Fehlanzeige! All das sucht man auf der 6. Etappe des Natursteigs Sieg vergebens. Trotzdem muss man dieser Wanderung durch ausgedehnte Waldparzellen einen ständigen Abwechslungsreichtum bescheinigen, der keine Langeweile aufkommen lässt. Erst im letzten Drittel der Tour überwiegt der Pfadanteil in ungewöhnlichem Maße. Ansonsten werden breite, teilweise geschotterte und asphaltierte Wald- und Wiesenwege beschritten, die nicht immer dem Profil eines Premiumwanderweges entsprechen.

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