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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Lahntal, Taunus, Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 26
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Traumhafte Route durch schluchtartige Tallagen entlang rauschender Bäche

Eine der schönsten Wanderungen im Naturpark Nassau ist ohne Zweifel die Vier-Täler-Tour. Taunus- und westerwaldseitig verläuft diese 26 Kilometer lange Runde links und rechts der Lahn und bindet dabei die Seitentäler des Mühlbaches, des Dörsbaches und des Gelbaches in den Streckenverlauf mit ein. Ein hoher Pfadanteil in den schluchtartigen Tallagen entlang quirliger Bachläufe, felsige Steige mit abgrundtiefen Abstürzen und herrliche Ausblicke ins Lahntal sorgen für ein abwechslungsreiches, aber recht anspruchsvolles Wandervergnügen.

Auf der Vier-Täler-Tour im idyllischen Mühlbachtal

Im Mühlbachtal führt die Route an Fischteichen vorbei und steigt auf felsigen Pfaden in den Hang hinein

Wir starten an der Kettenbrücke in Nassau in die 26 Kilometer lange Runde und folgen nach dem Überschreiten der Lahn ein kurzes Stück dem Lahntalradweg. Eine Straßenunterführung geleitet die 7köpfige Wandergruppe sodann in das Mühlbachtal hinein. Auf dem Philosophenweg mit seiner uralten Baumallee umrunden wir den Burgberg der Burg Nassau – Stammsitz des Hauses Nassau – und durchwandern die Ortschaft Scheuern. Vorbei an Schrebergärten und dem Tiergehege der alten Hühnerfarm verlassen wir die Zivilisation und folgen dem Mühlbach jetzt talaufwärts. Der 32 Kilometer lange Zufluss der Lahn entspringt im „Blauen Ländchen“ bei Kloster Schönau. Die enge Mühlbachchlucht ist dicht bewaldet und bietet auch an heißen Sommertagen ein ideales Revier für Wanderer und Naturliebhaber. Überaus windungsreich folgt die Gruppe dem Gewässer an Fischteichen vorbei. Während anfangs noch breite, teilweise von Felsen flankierte Forstwege begangen werden, folgt die Route nach dem Überschreiten des Anton-Funck-Steges schmalen Pfaden in den Steilhang hinein.


Im Mühlbachtal zeigt die Vier-Täler-Tour mit ihren felsigen Steigen schon fast alpinen Charakter

Hoch über dem Mühlbach zeigt die Vier-Täler-Tour in diesem Teilabschnitt nahezu alpinen Charakter. Lotrecht fällt das Gelände zur Rechten ins Mühltal ab, während der felsige Steig zur Linken durch fest verankerte Drahtseile gegen Abstürze gesichert ist. Mit Moosen und Flechten stark bewachsene Felsen sorgen dabei für eine immergrüne Natur, die ihresgleichen sucht. Noch einmal fällt die Route bis zum Talgrund ab. Kleine Stromschnellen mit den entsprechenden Verwirbelungen und quer zum Mühlbach liegende Baumriesen unterstreichen hier den Charakter eines Wildwassers, das unablässig der Lahn zustrebt. An der Einmündung des Dermbaches verlassen wir schließlich das reizvolle und wildromantische Mühlbachtal und folgen breiten Waldwegen hinauf nach Singhofen.

Die Vier-Täler-Tour im abgeschiedenen Dörsbachtal

Von Singhofen läuft die Route durch das Dörsbachtal nach Obernhof im Lahntal

Elf Kilometer der Gesamtstrecke liegen hinter uns, als wir links an der Singhofener Kirche vorbei talabwärts in das Dörsbachtal hinein marschieren. Auch dieses Seitental der Lahn, im Volksmund Jammertal genannt, zeigt sich überaus idyllisch. Am Mappershainer Kopf auf der Kemeler Heide entspringt der Dörsbach und mündet nach 32 Kilometern bei Obernhof in die Lahn. Erneut überrascht uns die Vier-Täler-Tour mit einer einzigartigen Routenführung. Fast ausnahmslos werden schmale Pfade beschritten, die uns mit dem Dörsbachtal-Mühlenweg durch den lichten Forst stets am Gewässer entlang führen. Kurz bevor die Gruppe Obernhof erreicht, besteht die Möglichkeit etwa 200 Meter abseits der ausgeschilderten Routenführung und leicht bergan einen Abstecher zum Kloster Arnstein zu unternehmen. Das von den Arnsteiner Patres unterhaltene klösterliche Anwesen ist ein bekannter Wallfahrtsort, dessen Geschichte bis ins Jahr 1139 zurück reicht.


Im Lahntal bewundern wir hoch über Obernhof die Basilika des Klosters Arnstein bevor es in das Gelbachtal hinein geht

In Obernhof überschreiten die Wanderer die Lahn und steigen mit der Vier-Täler-Tour und dem Lahnwanderweg zu den Westerwaldhöhen hinauf. Rechts des Flusses geht es jetzt in halber Hanglage eine Weile an der Lahn vorbei. Überaus imposant ragt jenseits des Stromes Kloster Arnstein auf einem Felsensporn auf, während im Tal die Ortschaft Obernhof aus der Vogelperspektive zu bewundern ist. Schließlich fällt die Route ins Gelbachtal hinein. Das westerwaldseitig zufließende 40 Kilometer lange Gewässer entspringt in Montabaur und verdankt seine Bezeichnung einer früheren Gelbfärbung, die durch die Arbeit der Färber im Oberlauf des Baches entstanden ist.

Vom Hohe-Lay-Felsen zeigen sich Schloss Langenau und Kloster Arnstein tief unten im Lahntal

Der Hohe-Lay-Felsen ist ein quarzitisches Naturdenkmal und ein herrlicher Aussichtspunkt hoch über dem Lahntal

In der Nähe der Ortschaft Weinähr überschreiten die Wanderer den Gelbach und steigen mit der Vier-Täler-Tour nach dem Überqueren einer Landstraße steil bergan zum Hohe-Lay-Felsen hinauf. Das 270 Meter hohe quarzitische Naturdenkmal mit seiner natürlichen Aussichtsplattform begeistert mit herausragenden Blicken ins Lahntal. Stromaufwärts sind tief im Lahntal der Bergfried von Schloss Langenau zu sehen und hoch über dem Fluss, diesmal jedoch in der Ferne, die weitläufige Anlage von Kloster Arnstein mit der imposanten viertürmigen Basilika. Lahnabwärts weit voraus und leider etwas im Dunst, rückt Nassau der Start- und Zielort der Vier-Täler-Tour ins Blickfeld der Wandergruppe. Auf dem Hohe-Lay-Felsen wird natürlich eine letzte ausgiebige Wanderrast gehalten, bevor es auf felsigen Steigen talwärts nach Nassau geht. Auch auf den letzten beiden Kilometern begeistert die Route mit herrlichen Ausblicken ins Lahntal.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese herrliche, recht abgeschiedene Route im Lahntal mit ihrem hohen Pfadanteil und der ständigen Nähe zu einem Gewässer begeistert jeden Naturliebhaber in besonderem Maße. Überaus abwechslungsreich werden gleich vier  Tallagen in Premiumqualität durchwandert. So gibt es in den windungsreichen, felsigen Schluchten ständig Neues zu entdecken. Da fast nur durch lichten Laubwald gewandert wird, ist die Runde auch an einem heißen Sommertag eine gute Empfehlung. Allerdings ist die Streckenlänge von 26 Kilometern nicht jedermanns Sache. Wer in Obernhof aussteigen möchte, kann mit der Bahn zurück nach Nassau fahren. In diesem Fall verkürzt sich die Rundwanderung um acht Kilometer.

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