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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf aussichtsreichen Wegen durch den Rheinischen Westerwald

Der Asbacher Kapellenweg im Rheinischen Westerwald ist ein 19 Kilometer langer Rundwanderweg, der wie der Name schon sagt, gleich fünf historische Kapellen miteinander verbindet. Aber nicht nur die oftmals winzigen Sakralbauten, die kirchengeschichtlich viel zu erzählen haben, sondern auch die abwechslungsreiche Streckenführung sorgen für ein uneingeschränktes Wandervergnügen. Herrliche Weitsichten über diesen Teil des sturmerprobten Westerwaldes und zwei idyllische Bachtäler bereichern die Runde ungemein.

Die Wanderung beginnt am Kloster Ehrenstein im Wiedtal. Das klösterliche Anwesen liegt direkt neben der Ruine der Burg Ehrenstein. Bertram von Nesselrode ließ im Jahre 1477 dort die Abtei "Liebfrauenthal" errichten, die in den folgenden Jahrhunderten von den Chorherren des Kreuzherrenordens betrieben wurde. Heute ist Ehrenstein mit seiner Kreuzherrenkirche, dem Kloster und der Burgruine ein viel besuchtes Ausflugsziel im nördlichen Westerwald.

Start- und Zielpunkt des Kapellenweges ist das Kloster Ehrenstein

Vorbei an der Burgruine Ehrenstein geht es durch die Ortschaft Altenburg in das idyllische Mehrbachtal hinein

Wir starten vom Wanderparkplatz vor dem Kloster Ehrenstein in den Kapellenweg und wandern auf asphaltiertem Grund in den herbstbunten Wald hinein. Im dunstigen Morgennebel ragt rechter Hand der mächtige Bergfried von Burg Ehrenstein in den Himmel. Ein Schild weist darauf hin, dass das Ruinengelände wegen Einsturzgefahr nicht begehbar ist. Als Besitz von Rorich von Uetgenbach wurde das Gemäuer erstmals 1331 urkundlich erwähnt. Im dreißigjährigen Krieg wurde Burg Ehrenstein von schwedischen Truppen vollständig zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Vorbei an schön restaurierten Kreuzwegstationen geht es hinter der Burg Ehrenstein weiterhin sanft bergan. An einer großen Waldwiese zackt der Kapellenweg nach rechts und führt auf einem breiten Waldweg nach Altenburg hinauf. Mit der Hauptstraße wird die Ortschaft durchmessen, um dann an der Dorfkapelle rechts schwenkend in die freie Feldflur zu gelangen. Letzte Herbstnebel behindern dabei den schönen Blick ins Mehrbachtal, in das der Kapellenweg durch verbuschtes Gelände sanft abfallend hinein läuft.


Mit der aussichtsreichen Route gelangt die Wandergruppe zur sehenswerten Wallfahrtskapelle in Asbach-Niedermühlen

Im Talgrund wird der Mehrbach überschritten, um dann jenseits des Gewässers der Routenbeschilderung überaus idyllisch durch die weitläufigen Wiesenauen zu folgen. Schnurgerade läuft der Asbacher Kapellenweg dann zum Weiler Dasbach hinüber. Ein kurzes Stück wird entlang einer wenig befahrenen Landstraße gewandert, um dann wieder dem Mehrbach durch Weideland bachaufwärts zu folgen. Schließlich geht es erneut in den Wald hinein und an herbstbunten Waldrändern entlang. Der dem Mehrbach zustrebende Schöneberger Bach wird von den Wanderern auf Pfadspuren und Knüppeldämmen überschritten und dann die L 272 gequert. Dabei genießt die Gruppe von der Anhöhe die herrlichen Fernsichten über die Erhebungen des Rheinischen Westerwaldes. Weit schweift der Blick über die hügelige Landschaft, durchsetzt mit unzähligen kleinen Waldparzellen und den verstreut liegenden Ortschaften und kleinen Weilern. An der Kapaunsmühle vorbei und entlang einer Landstraße gelangt die Gruppe dann nach Asbach-Niedermühlen. Über dem kleinen Ort lockt die Besichtigung der neugotischen Wallfahrtskapelle aus dem Jahre 1862, die etwa 100 Meter rechts abzweigend von der eigentlichen Strecke liegt.

Herrliche Weitblicke über den Westerwald

Durch das Krumbachtal und die Ortschaft Schöneberg geht es hinüber zur historischen Kapelle Ütgenbach

In einem scharfen Linksschwenk läuft der Kapellenweg dann in halber Hanglage parallel aber höhenversetzt zur bisherigen Routenführung durch den Wald. Wenig später führt uns die Beschilderung in das Krumbachtal hinein. Eine ganze Weile wandern wir am munter plätschernden Gewässer entlang, bevor die Route in den Westerwaldort Schöneberg hinauf steigt. Im örtlichen Gasthof ist eine Einkehr möglich. Nach dem Überqueren der Mehrbachstraße führt der Kapellenweg auf einsamen Forstwegen zur Kapelle Ütgengach hinüber. Sie liegt etwas versteckt mitten im Wald. Es handelt sich dabei um eine Wüstung, also eine aufgegebene Ortschaft, von der nur die Kapelle übrig geblieben ist. Der kleine Sakralbau wird ebenfalls mit den Herren von Ehrenstein in Verbindung gebracht. Sie ist angeblich die älteste Pfarrkirche im vorderen Westerwald und dem Hl. Florinus geweiht. Durch den sonnigen Laubwald und über offenes Weideland führt uns der Kapellenweg nach Altenburg zurück. Von hier aus folgt die Route dem schon eingangs erwähnten Kreuzweg zurück zum Kloster Ehrenstein. Bevor wir den Start- und Zielpunkt dieser schönen Wanderung erreichen, macht noch die kleine Rochuskapelle im Wiedtal auf sich aufmerksam.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Abschließend ist anzumerken, dass es sich beim Kapellenweg um eine einsame, aber durchweg schöne Rundwanderung handelt, bei der das Streckenprofil meist breite Wald- und Wiesenwege aufweist. Die von den Wanderern so sehr geschätzten schmalen Pfade und felsigen Steige fehlen leider gänzlich. Die kurzen Abschnitte in denen über wenig befahrene Landstraßen gewandert wird, fallen dabei nicht sonderlich ins Gewicht. Wenn auch die absoluten Highlights fehlen, so besticht die Runde durch ihre überaus schönen landschaftlichen Eindrücke und die herrlichen Weitsichten. Zudem ist der Kapellenweg durchgehend beschildert und bietet zumindest im zweiten Teil eine ausreichende Zahl an Rastmöglichkeiten an. Leider haben wir es versäumt der Wallfahrtskapelle in Asbach-Niedermühlen einen Besuch abzustatten. So können wir auf unserer Internetseite von dem kleinen Kirchlein kein Bildmaterial einstellen.

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