GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 445
Gesamtabstieg (Meter):: 445
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Sprudelnde Bäche und schöne Weitblicke im Rheinischen Westerwald

Wichtige Hinweise:

Im Bereich der Ortsgemeinde Fernthal ist die Beschilderung des Bertenauer Weges offensichtlich verbesserungsbedürftig. Hier fehlen wahrscheinlich Wegezeichen. Man sollte sich daher beim Nachwandern unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen. Aus diesem Grunde hält Profirouten es für erforderlich, in der Kategorie "Schwierigkeit" drei von fünf möglichen Balken zu vergeben.

Rund um den Bertenauer Kopf, durch das Wiedtal und die felsige Mettelshahner Schweiz windet sich der knapp zwanzig Kilometer lange Bertenauer Weg durch den Naturpark Rhein-Westerwald. Neben breiten Wald- und Wiesenwegen werden schmale Pfade und naturbelassene Steige beschritten. Mehrmals führt die Route an kleinen murmelnden Gewässern entlang und fällt in schluchtartige Tallagen hinein. Auf der Trasse der ehemaligen Westerwaldbahn und in den Ortslagen geht es in größeren Teilabschnitten allerdings auch über asphaltiertes Geläuf. Ein kurzer, lohnenwerter Abstecher von der Hauptroute zum Kloster Ehrenstein und zur gleichnamigen Burgruine bereichert die Route ungemein.

Auf dem Bertenauer Weg am Ufer der Wied

Der Bertenauer Weg läuft ausgesprochen idyllisch an der Wied entlang

In der Ortsmitte von Neustadt/Wied, direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Margarita beginnt die Route. Wir parken auf dem großen Parkplatz unterhalb der Kirche und folgen dem Wegezeichen „Weißes N1 auf rotem Grund“ durch die Wiedtalstraße. Vor der Wiedbrücke zweigt rechter Hand ein asphaltierter Pfad ab, der am Fluss entlang läuft. Durch das frühlingshaft aufblühende Geäst fällt der Blick ständig auf die Wied. Eine ganze Weile geht es am Gewässer entlang. Schließlich gelangen wir an die Eisenbahnbrücke der ehemaligen Westerwaldbahn, die hier die Wied überspannt. Nach erheblichen Zerstörungen während des 2. Weltkrieges musste die Westerwaldbahn ihren Betrieb einstellen. Heute kann man unter dem Brückenbauwerk direkt an das Ufer der Wied herantreten, wovon wir ausgiebig Gebrauch machen. Im weiteren Verlauf steigt der Bertenauer Weg zur historischen Eisenbahntrasse hinauf, auf der man einen Radweg angelegt hat.


Ein Abstecher vom Bertenauer Weg zum Kloster Ehrenstein erweist sich als überaus lohnenswert

Mit dem Westerwaldsteig läuft der Bertenauer Weg über den Radweg wiedaufwärts. Dabei stellen wir fest, dass die ehemalige Eisenbahnlinie in diesem Teilabschnitt seinerzeit durch ausgesprochen felsige Abschnitte verlief, ragen doch rechts und links der Route mehr als mannshohe Gesteinsformationen auf. Wenig später lockt links abzweigend von der Hauptroute des Bertenauer Weges ein etwa 500 Meter langer Abstecher zum Kloster Ehrenstein und zur gleichnamigen Burgruine. Dazu wird die Wied über eine leicht schwankende Metallbrücke überschritten. Jenseits des Wiedufers queren die Wanderer die L269. Der geteerte Kreuzbruderweg bringt uns zur imposanten Klosteranlage und zur etwas oberhalb gelegenen Burgruine Ehrenstein. Die Hangburg fand erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1331 als Besitz des Rorich von Uetgenbach, der sich seitdem Herr zu Ehrenstein nannte. Im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen zerstört, wurde die Burg dem Verfall preisgegeben. Kloster Ehrenstein, zu Füßen der Burgruine, wurde bis 1998 von den Chorherren des Kreuzherrenordens betrieben. Im Jahre 2008 übernahmen die Waldbreitbacher Franziskanerinnen das Kloster und erweiterten die Anlage zu einer Tagungsstätte. Vom Parkplatz vor dem Kloster Ehrenstein kann man eine weitere Rundwanderung beginnen, den Asbacher Kapellenweg. Die 19 Kilometer lange Runde führt durch den Rheinischen Westerwald und wie der Name schon sagt, an mehreren kleinen Kapellen vorbei.

Die imposante Kreuzherrenkapelle des Klosters Ehrenstein

Aus dem Wiedtal steigt der Bertenauer Weg auf felsigen Pfaden in die Mettelshahner Schweiz

Wieder zurück auf der Hauptroute des Bertenauer Weges folgen wir noch ein kurzes Stück dem Fahrradweg durch das sich öffnende Wiedtal. Dann steigt die Route rechts abzweigend in die steil abfallende Flanke der Mettelshahner Schweiz. Zur linken Seite hin erfreuen sich die Wanderer an herrlichen Tiefblicken ins Wiedtal, während rechts des Steiges felsige Gesteinsformationen aufragen. Nach Überschreitung des Höhenzuges geht es auf erdigen Waldpfaden bergab ins Tal des Mettelshahner Floß. Wir folgen dem munter plätschernden Gewässer, bachaufwärts und gelangen auf der Anhöhe in die Westerwaldgemeinde Fernthal. Innerhalb des Ortes ist die Beschilderung des Bertenauer Weges leider unzureichend. Nach intensiver Suche gelingt es uns die richtige Route auszumachen. Durch Industriegelände wandernd überschreiten wir am Rand der Ortslage auf asphaltiertem Grund die A3.

Hinter der ehemaligen Erzgrube Ferdinand läuft der Bertenauer Weg durch das idyllische Masbachtal

Der Bertenauer Weg führt jetzt an der ehemaligen Eisenerzgrube Ferdinand vorbei, die heute einen Gastronomiebetrieb beherbergt. Bis ins Jahr 1924 fanden hier mit dem Erzabbau 400 Bergleute ihren Brotwerwerb. Hinter der Grube Ferdinand fällt die Route auf breiten Feld- und Wiesenwegen in das idyllische Masbachtal hinein. Im Talgrund geht es auf breiten Waldwegen am Masbach entlang. Wir wandern an der bewirtschafteten historischen Neschermühle vorbei, die erstmalige Erwähnung im Jahre 1666 fand. Sanft aufsteigend geht es aus dem Masbachtal mit dem Mühlenpfad zur Westerwaldgemeinde Gerhardshahn hinauf. Der kleine Weiler wird durchmessen. Aus dem Koddelbachtal führt uns der Bertenauer Weg im letzten Tourabschnitt bergan nach Ammerich. Erneut wird die A3 überschritten, um dann auf einem schmalen, erdigen Waldpfad talwärts in den Start- und Zielort Neustadt/Wied hinab zu wandern. Hier endet eine erlebnisreiche Rundwanderung durch den Naturpark Rhein-Westerwald.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Sicherlich nicht durchgängig in Premiumqualität, aber ausgesprochen kurzweilig läuft der Bertenauer Weg durch den Rheinischen Westerwald. Absolute Highlights sind sicherlich der Abstecher zu Kloster und Burgruine Ehrenstein sowie der felsenbestückte Aufstieg in die Mettelshahner Schweiz. Darüber hinaus sorgen die Durchwanderung des Wiedtales im ersten Teilabschnitt und das idyllische Masbachtal im letzten Drittel für eine erlebnisreiche Wanderung im Naturpark Rhein-Westerwald. Die Spuren des Basalt- und Erzabbaus entlang der Strecke, wie es der Wanderprospekt verspricht, halten sich allerdings in engen Grenzen. Neben dem Gebäude der ehemaligen Grube Ferdinand sind lediglich im Parkgelände von Neustadt/Wied Relikte der ehemaligen Bergbautätigkeit zu sehen. Info- oder Hinweistafeln dazu fehlen völlig. Bis auf die bereits erwähnten Mängel in der Ortsgemeinde Fernthal gibt es an der Beschilderung der Route nichts auszusetzen. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in ausreichendem Maße vorhanden.

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