GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 362
Gesamtabstieg (Meter):: 362
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eine erdgeschichtlich aufschlussreiche Runde im Kannenbäckerland

Die knapp 14 Kilometer messende "Georoute Vom Teufelsberg zur Caaner Schweiz" ist eine von mehreren Themenrunden im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus. Sie thematisiert den ehemaligen Bergbau in der Region, die Geologie der bemerkenswerten Naturlandschaft und das Leben der Menschen in den zurückliegenden Jahrhunderten. Neben mehreren interessanten Infotafeln besticht die Georoute durch ihre abwechslungsreiche, in Teilabschnitten nahezu alpine Streckenführung. In nicht unerheblichem Maße werden schmale Pfade und felsige Steige beschritten, wobei immer wieder schöne Weitsichten für Kurzweil sorgen. Überaus erwähnenswert ist auch die Passage durch das tief eingeschnittene, schluchtartige Brexbachtal.

Info-Tafel auf dem Teufelsberg

Vom Felsplateau des Teufelsbergs fällt der Blick ins winterliche Brexbachtal

Wir starten in die Themenwanderung auf dem Parkplatz am Sportgelände von Nauort, durchwandern die Westerwaldgemeinde und tauchen ausgangs der Bebauung auf einem breiten Forstweg in den tief verschneiten Winterwald ein. Talwärts wandernd führt uns die Georoute an der schmucken Nauorter Grillhütte vorbei. Jetzt verjüngt sich der Forstweg zu einem schmalen Pfad. Ein dem Brexbach zustrebendes Nebengewässer ist über eine Furt zu queren, bevor die Georoute zu einem mitten im Wald anzutreffenden Fischweiher hinauf führt. Daneben bewundern wir eine weihnachtlich geschmückte Schutzhütte. Unter einem Weihnachtsbaum hat man sogar eine Krippe platziert. Naturbelassene Pfade und zuletzt ein sanft abfallender Waldweg bringen die Wanderer schließlich zum Felsplateau des Teufelsbergs. Anhand einer Info-Tafel erfährt man hier einiges über den Abbau von Erzen und Buntmetallen in der Region. Unweit von unserem Standort befindet sich ein alter Stollen, den man in den Berg getrieben hat, um Eisenerz zu finden und abzubauen, allerdings wenig erfolgreich. Nicht unerwähnt sollten auch die erregenden Tiefblicke vom Teufelsberg ins winterliche Brexbachtal bleiben.


Die Georoute läuft durch die canonartige Schlucht des wilden Brexbachtales

Nach kurzer Rast auf dem Teufelsberg folgen wir der Beschilderung auf windungsreichen, felsengesäumten Waldwegen hinab ins Brexbachtal. Im Talgrund überwinden wir das stark Wasser führende Nauorter Floss mittels einer Furt und gelangen an das Ufer des Brexbaches. Der knapp 22 Kilometer lange Nebenfluss des Saynbaches entspringt in der Nähe von Höhr-Grenzhausen. Er hat sich im Laufe der Jahrtausende tief in das Schiefergestein des Westerwaldes gesägt. Hier beginnt der Teilabschnitt der Georoute durch die canonartige Schlucht. Wir folgen dem wild schäumenden Gewässer in Fließrichtung und gelangen etwas später zum Viadukt der ehemaligen Brexbachtalbahn. Auf der Bahnstrecke von Neuwied-Engers nach Siershahn verkehren schon seit langer Zeit keine Personenzüge mehr. Auch den Güterverkehr hat man im Jahre 2001 eingestellt. Die Georoute trifft im Brexbachtal auf die Streckenführung des Traumpfades Saynsteig und läuft mit dieser ein kurzes Stück an der aufgegebenen Gleisanlage der Brexbachtalbahn entlang.

Auf der Georoute im tief eingeschluchteten Brexbachtal

Nach dem Überschreiten einer windumtosten Hochfläche fällt die Georoute in ein kleines Kerbtal hinein

Schließlich verlässt die Georoute das Brexbachtal und steigt scharf rechtsschwenkend in den steilen Hang hinein. Felsengesäumte Waldpfade bestimmen das Streckenprofil, bevor uns breite Forstwege entlang des Nauorter Flosses hinauf nach Caan führen. Wir durchwandern den kleinen Ort über die Hauptstraße. Vorbei an der schmucken Dorfkapelle geht es zum Ortsrand und in die freie Feldflur hinaus. Hier hat der klirrende Frost die Landschaft fest im Griff und eine eisige Brise fegt über die Felder und Wiesen. So sind wir froh wieder in den geschützten Wald einzutauchen. Erneut werden schmale, schneebedeckte Waldpfade beschritten. Sie fallen in ein enges Kerbtal, das von einem namenlosen Gewässer durchflossen wird. An dem kleinen Steg, der den Bach quert, hat man eine Ruhebank platziert und darüber an einer dicken Buche einen kleinen Holzschrank angebracht, der diverse hochprozentige Getränke gegen einen kleinen Obolus feil bietet.


Die Georoute führt auf felsigen, nahezu alpinen Steigen durch den ins Sayntal abfallenden Steilhang der Caaner Schweiz

Nach kurzer Rast und Verkostung des Hochprozentigen queren wir den kleinen Bach. Sanft bergan geht es in den rechtsseitigen Steilhang hinein. Während anfangs noch erdige Pfade den Streckenverlauf bestimmen, wird es weiter oben deutlich felsiger. Nahezu alpin wandern wir jetzt durch die Caaner Schweiz. Felsformationen zur Rechten werden passiert, umgangen und/oder durchklettert. Überaus steil, an manchen Stellen fast senkrecht, bricht das Gelände zur linken Hand ins Sayntal ab. Aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse und des glatten, felsigen Untergrunds muss jeder Tritt wohlbedacht gesetzt werden, um nicht einen Fall ins Bodenlose zu riskieren. Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit sind auch in der warmen Jahreszeit unabdingbare Voraussetzungen um diesen Teilabschnitt gefahrlos zu durchwandern. Trotzdem genießen wir die felsige Passage durch die Caaner Schweiz in vollen Zügen.

Auf tief verschneiten felsigen Steigen durch die Caaner Schweiz

Zum Schluss steigt die Georoute zum Vulkankegel des 346 Meter hohen Pfahlbergs hinauf

Nach dem ausgesprochen felsigen Abschnitt durch die Caaner Schweiz treffen die Wanderer auf eine Info-Tafel. Dieser ist zu entnehmen, dass wir uns hier oben und hoch über dem Saynbachtal eigentlich auf dem Meeresboden eines Devonmeeres befinden. Schlamm- und Sandablagerungen vor etwa 400 Millionen Jahren wurden durch Druck verfestigt, richteten sich auf und bilden den Ursprung der Gesteine wie Tonschiefer, Sandstein und Quarzit, die heutzutage in der Region anzutreffen sind. Von diesem Geopunkt führen breite Waldwege bei mehreren Richtungswechseln sanft bergan. Auf der Anhöhe läuft die Route erneut über eine ausgedehnte Freifläche. Dabei erfreuen wir uns an herrlichen Weitblicken über das Sayntal hinweg auf die Ortschaft Anhausen, die sich am Horizont zeigt. Die Wanderer passieren die Caaner Grillhütte. An Waldsäumen entlang geht es noch zum Vulkankegel des 346 Meter hohen Pfahlberg hinauf, dem höchsten Punkt der Georoute. Von dort aus läuft der Themenweg reichlich unspektakulär über landwirtschaftliche Nutzflächen zurück nach Nauort. Am Ortseingang wird noch ein Panoramapunkt in Augenschein genommen, bevor diese ausgesprochen schöne und aufschlussreiche Winterwanderung durch das Kannenbäckerland zuende geht.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Sicherlich ist die kalte Jahreszeit nicht der beste Zeitpunkt um die "Georoute Vom Teufelsberg zur Caaner Schweiz" zu durchwandern. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass es sich bei der knapp 14 Kilometer langen Themenrundwanderung um eine Route handelt, der in weiten Teilen Premiumqualität bescheinigt werden muss. Besonders der wilde Teilabschnitt durch das canonartige Brexbachtal und die felsige Passage durch die Caaner Schweiz tragen erheblich zu dieser Bewertung bei. Der relativ hohe Anteil an schmalen Pfaden und felsigen Steigen ist ebenfalls ein weiterer wertsteigender Gesichtspunkt bei der Einordnung dieser Themenroute. Einschränkend bleibt allerdings festzuhalten, dass die Georoute nach dem Verlassen der Caaner Schweiz ziemlich stark an Attraktivität einbüßt. Die Beschilderung ist verlaufsicher angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

Drucken