GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 564
Gesamtabstieg (Meter):: 564
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Alpine Grate, felsige Steige und traumhafte Weitblicke

Wichtiger Hinweis:

Bei der nachfolgend beschriebenen Route handelt es sich um eine exponierte Gratwanderung, die in einigen Passagen Klettergeschick, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich macht. Zudem wird beim Nachwandern eine überaus gute Kondition vorausgesetzt. Hinzu gesellt sich eine in großen Teilabschnitten unbeschilderte Wegführung. Deshalb hat sich Profirouten entschlossen in der Kategorie "Schwierigkeit" die Höchstzahl von fünf Balken zu vergeben. Zum sicheren Nachwandern sollte man sich unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Erdige Waldfade, felsige, nahezu alpine Steige, herrliche Weitsichten und mehrere stramme Anstiege prägen diese traumhafte, knapp fünfzehn Kilometer lange Rundwanderung im Wied- und schluchtartigen Fockenbachtal bei Niederbreitbach. Der ungemein hohe Pfadanteil und die grandiosen Tiefblicke ins Tal der Wied werden jeden Wanderer in Entzücken versetzen. Diese Route sollte man, so wie wir, im zeitigen Frühjahr oder im sonnigen Herbst durchsteigen. An einem heißen Sommertag oder in der dunklen Jahreszeit von November bis März ist die von Profirouten als "Gratwanderung am Wiedweg" bezeichnete Tour eher nicht zu empfehlen. Während oder direkt nach einer Niederschlagsperiode sind die ausgesetzten Routenabschnitte unpassierbar.

In halber Hanglage geht es mit dem Wiedweg an der Wied entlang

In halber Hanglage führt die Gratwanderung mit dem Wiedweg auf schmalen Waldpfaden an Felsen entlang

Wir starten in die Gratwanderung am Wiedweg vom Parkplatz in der Weihergasse von Niederbreitbach. Mit der Wiedbrücke queren wir die Wied, die nördlich der Westerwaldgemeinde Linden entspringt und nach 103 Flusskilometern bei Neuwied in den Rhein mündet. Vorbei am Sportgelände von Niederbreitbach folgen wir der Beschilderung des Wiedweges, "Blaues W auf weißem Grund", der in den steilen Wiedhang steigt. Tief unten zeigt sich im zarten Frühlingsgrün die Wied. Rechts der Route ragen Felsen auf, während das Gelände zur linken Seite fast lotrecht in den Fluss fällt. Die pfadige Wegführung geht alsbald in einen breiten Waldweg über, der leicht abfallend auf die L255 trifft. Hier verlassen wir den Wiedweg, überschreiten die Landstraße und folgen scharf rechts schwenkend dem gepflasterten Radweg, der entlang der Asphaltpiste flussabwärts durch die sattgrünen Wiedauen läuft.


Die Route führt über eine nach rechts und links steil abfallende Gratschneide hinweg

Schließlich steigt der Fahrradweg stramm an und tritt auf der Anhöhe dicht an die mit Leitplanken versehene L255 heran. Achtung aufgepasst!! Hier zweigt linker Hand der Kletterpfad ab. Die kaum als Pfad, eher als Wildwechsel erkennbare Route steigt jetzt in den überaus steilen, felsigen Hang hinein. Ausgesprochen exponiert und Klettergeschick erfordernd geht es mit mehreren kleinen Richtungswechseln hinauf zur Gratschneide. Hier oben treffen die Wanderer auf einen schmalen, offensichtlich kaum begangenen felsigen Kletterpfad. Scharf links schwenkend wandern wir in ständigem Auf und Ab über den ausgesetzten Grat. Beiderseits der Route bricht der Höhenzug nahezu senkrecht ins Wiedtal ab. Zur linken Seite hin eröffnen sich mehrmals grandiose Tiefblicke ins frühlingshaft aufblühende Flusstal, bevor die Route in mehreren Kehren ins Ferienpark- und Campingplatzgelände Bürder hinab fällt.

Tipp des Autors:

Wer den exponierten Kletterpfad auslassen möchte oder wem der nahezu alpine Aufstieg zum felsigen Höhenzug zu schwierig oder zu gefahrvoll erscheint, der folgt weiterhin dem befestigten Fahradweg. Nachdem die Felsnase umschritten ist, führt ein asphaltiertes Sträßchen ebenen Fußes zum Ferienpark- und Campingplatzgelände Bürder.

Nahezu alpin geht es über die Gratschneide hinweg

Mit dem Wiedweg geht es zu einem grandiosen Aussichtspunkt hoch über Datzeroth hinauf

Mittels einer imposanten Wiedbrücke queren die Wanderer erneut das Gewässer und treffen auf der gegenüber liegenden Flussseite wieder auf den Wiedweg. Scharf rechts schwenkend folgen wir dem Fernwanderweg auf naturbelassenen Waldpfaden ständig bergwärts wandernd hinauf zu einem grandiosen Aussichtspunkt hoch über Datzeroth. Hier verführt uns eine Sitzgruppe zu einer ausgiebigen Wanderrast, bei der der Blick tief hinab ins Wiedtal schweift. Im weiteren Streckenverlauf treten die Wanderer aus dem Wald heraus und folgen der Beschilderung des Wiedweges auf einem breiten Forstweg zu Tal. In der dritten Spitzkehre verlassen wir den Wiedweg und folgen einem unbeschilderten schmalen Pfad, der im Sommer leicht zugewachsen sein kann, hinauf zum Westerwaldort Wolfenacker. Wir durchwandern die kleine Gemeinde und verlassen die Bebauung über die Wiedblickstraße. Hier folgt die Route ein kurzes Stück der L257, bevor es in einer scharfen Linkskurve der Asphaltpiste geradeaus in den Wald hinein geht.


Überaus idyllisch läuft die Route am Ortsrand von Niederbreitbach am Fockenbach entlang

Von der L257 kommend zweigt linker Hand vom breiten Waldweg ein schmaler Pfad ab, der ins Tal hinab führt und alsbald erneut auf die L257 trifft. Noch einmal wandern wir ein kurzes Stück an der Landstraße entlang. Dann geht es nach rechts über einen bewaldeten Höhenzug hinweg und in Serpentinen hinab in den Start- und Zielort Niederbreitbach. Hier endet unsere Rundwanderung aber noch lange nicht. Vielmehr läuft die Route überaus idyllisch am Fockenbach entlang und trifft schließlich ausgangs der Bebauung von Niederbreitbach auf den Klosterweg. An dieser Stelle ist ein kurzer Abstecher zur Mutter Rosa Kapelle möglich. Mit der Beschilderung des Klosterweges wandert die Gruppe durch den Kelterhof und steigt hinter dem Gehöft recht steil in den bewaldeten Hang hinein.

Am Fockenbach bei Niederbreitbach

Von der Gratwanderung am Wiedweg zeigt sich jenseits des Fockenbachtales die ehemals staufische Neuerburg

Auf der Anhöhe verlassen wir auch den Klosterweg und steigen scharf links schwenkend in die zweite Gratwanderung hinein. Erneut geht es ausgesetzt auf felsigen Steigen durch den frühlingshaften Buchen- und Eichenforst. Hier ist eine Routenführung oftmals kaum noch zu erkennen. Von einem exponierten Felsennest fällt der Blick auf die Neuerburg, die jenseits des Fockenbachtales aufragt. Ludwig von Thüringen ließ die staufische Burg im Jahre 1170 erbauen. Sie befindet sich im Privatbesitz und ist für Besucher nicht zugänglich. Auf windungsreichen Serpentinen fällt die Gratwanderung am Wiedweg schließlich in das tief eingeschluchtete Fockenbachtal hinein. Im Talgrund wird der Fockenbach überschritten, um dann jenseits des Gewässers überaus steil zu den Wiedhöhen hinauf zu steigen. Wer in diesem Teilabschnitt Serpentinen erwartet hat, wird bitter enttäuscht. Konditionell überaus anstrengend geht es lang anhaltend geradewegs bergauf. Selbst das Team von Profirouten hat in Deutschlands Mittelgebirgen bisher keinen solch steilen Aufstieg zu meistern gehabt.

Vom aussichtsreichen Clausberg fällt der Blick ins Wiedtal und auf den Start- und Zielort Niederbreitbach

Oben angelangt wenden sich die Wanderer nach links und wandern erneut mit der Beschilderung des Wiedweges an Waldrändern entlang. Von einem grandiosen Aussichtspunkt, versehen mit einer hölzernen Sitzgruppe, schweift der Blick über den Rheinischen Westerwald. Die Neuerburg und ein großer Teil der bisher zurück gelegten Strecke sind von hier aus zu sehen. Über die freie Feldflur und durch kleine Waldparzellen geht es mit einem letzten kurzen Anstieg hinauf zum Clausberg. Von der dort anzutreffenden Wanderhütte genießen wir die schönen Ausblicke auf den Start- und Zielort Niederbreitbach, in den wir auf windungsreichen Pfadspuren, vorbei an der Nikolauskappelle, hinab steigen. Im Campingstübchen auf dem Niederbreitbacher Campingplatz endet diese traumhafte Gratwanderung am Wiedweg bei einem gut gekühlten Weizenbier.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel in Premiumqualität läuft die Gratwanderung am Wiedweg in großen Teilabschnitten mit dem Fernwanderweg durch das idyllische Wiedtal. Ein übergroßer Pfadanteil, felsige Steige über ausgesetzte Grate und traumhafte Ausblicke von den Wiedhöhen sorgen für ein unvergessliches Wandererlebnis im Rheinischen Westerwald. Konditionell sollte man allerdings gut gerüstet sein. Gleich drei Anstiege, von denen der letztere in den Mittelgebirgen wohl seinesgleichen sucht, müssen bewältigt werden. Die beiden kurzen Abschnitte entlang einer Landstraße sind zwar unschön, fallen aber nicht weiter ins Gewicht und werden durch den in großen Teilen pfadigen Streckenverlauf mehr als aufgewogen. Rast- und Ruheplätze entlang der Gratwanderung sind genügend vorhanden.

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