GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 367
Gesamtabstieg (Meter):: 367
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Naturbelassene Pfade, abgeschiedene Bachtäler und herrliche Weitblicke

Wichtige Hinweise:

Die hier beschriebene Route ist eine Kombination mehrerer Wanderwege und verfügt daher über kein einheitliches Wegezeichen. Verschiedene Beschilderungen sind abschnittsweise zu beachten. Infolgedessen hält Profirouten in der Kategorie "Schwierigkeit" eine Vier-Balken-Bewertung für erforderlich. Wer die Möglichkeit hat und über eine GPS-Navigation verfügt, sollte sich daher beim Nachwandern unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Diese schöne Runde im Rheinischen Westerwald, die Teilstücke der Premiumwanderwege Rheinsteig und Klosterweg in ihre Streckenführung mit einbindet, besticht durch ihre Vielseitigkeit. Abgeschiedene Bachtäler, ein archäologisches Denkmal, der Laubach-Wasserfall und im letzten Drittel herrliche Weitblicke von den Rengsdorfer Höhen erwarten den Wanderer auf dieser 15 Kilometer langen Route. Der ungewöhnlich hohe Anteil an naturbelassenen Pfaden trägt erheblich dazu bei, die Wanderung im Rengsdorfer Land in guter Erinnerung zu behalten.

Im abgeschiedenen Laubachtal

Beim archäologischen Bodendenkmal Römergraben handelt es sich um eine Wehranlage aus dem Mittelalter

Wir beginnen die Tour an der in den Jahren 1924-1925 errichteten St. Kastor-Kapelle in der Rengsdorfer Friedrich-Ebert-Straße. Hier wird für Wanderer kostenloser Parkraum bereit gehalten. Mit der Beschilderung des Rheinsteigs und des Klosterweges geht es durch den Kurpark Rosenberg in den Wald hinein. Sogleich erfreuen wir uns an schmalen Waldpfaden, die uns kurz darauf in die Rengsdorfer Ortsrandbebauung zurück führen. Hier treffen die Wanderer auf das archäologische Denkmal "Römergraben", das eigentlich "Frankengraben" heißen müsste. Es handelt sich dabei um eine in der frühen Neuzeit und im Mittelalter angelegte Landwehr. Sie versperrte den Bergrücken zwischen Laubachtal im Westen und Völkerwiesental im Osten und war wohl auch zollpflichtig. Heute wartet die ehemaligen Wehranlage mit einem uralten Baumbestand auf und ermöglicht schöne Rheintalblicke.

An der Wanderhütte Laubachswinkel wird auf einem rustikalen Holzsteg der Laubach überschritten

Hinter der Rengsdorfer Grillhütte halten wir uns rechts. Wir wandern ein kurzes Stück an der B256 entlang, um die viel befahrene Asphaltpiste kurz darauf mittels einer Fußgängerbrücke zu überqueren. Jetzt geht es mit der Beschilderung des Klosterweges in den Wald und sanft bergab ins Laubachtal hinunter. Im idyllischen Talgrund treffen die Wanderer auf die Wanderhütte Laubachswinkel. Der munter plätschernde Laubach wird auf einem Holzsteg gequert und mit erdigen, naturbelassenen Waldpfaden bergauf nach Ehlscheid gewandert. Am Ortseingang kann man, bei einem kurzen Abstecher in den Kurpark, die Füße in der dortigen Kneippanlage erfrischen. Eingangs des Westerwaldortes Ehlscheid verlassen wir nach links schwenkend Rheinsteig und Klosterweg und folgen der örtlichen Beschilderung "E3" auf einem breiten Waldweg erneut in das Laubachtal.


Über mehrere Felsenstufen stürzt der Laubach-Wasserfall etwa 20 Meter tief zu Tal

Stets sanft bergab wandernd läuft der Rengsdorfer Panoramaweg nahezu sechs Kilometer am rauschenden Laubach entlang. Mal direkt am Gewässer, dann wieder hoch über dem Bachlauf geht es durch eine enge Schlucht. Rechter Hand zeigt sich steil aufragendes, bemoostes Schiefergestein, während zur Linken der Laubach über kleine Wassersprünge und Stromschnellen der Wied zustrebt. Vom Aussichtspunkt Almblick genießen wir bei kurzer Wanderrast schöne Tiefblicke ins Wiedtal und auf die gegenüber liegenden Waldhänge. Erneut wechselt jetzt das Wegezeichen. Mit einem scharfen Linksknick folgen wir nunmehr der neuen Beschilderung "R1" tiefer in die immer enger werdende Schlucht und überschreiten im Talgrund den Laubach. Leicht aufwärts wandernd treffen wir dann auf den Laubach-Wasserfall. Hier stürzt das Gewässer über mehrere Felsenstufen etwa zwanzig Meter rauschend zu Tal. Ein schmaler Pfad führt bis zum Fuß des kleinen Kataraktes hinauf, der sich je nach Jahreszeit mehr oder weniger ausgeprägt zeigt.

Am Laubach-Wasserfall

Die Route führt unter der beeindruckenden Pfeilerkonstruktion der Wallbachbrücke hindurch

Vom Laubach-Wasserfall steigt der Panoramaweg relativ steil zur Schutzhütte Elisabethhöhe hinauf und gestattet dabei mehrmals schöne Tiefblicke ins Wiedbachtal. Mit dem Wegezeichen "M1" geht es ein kurzes Stück an der K106 entlang. Wir überschreiten schließlich die Kreisstraße und laufen auf einem Wiesenweg wieder in den Wald. Der Brückenbach wird gequert und vorbei an der Melsbacher Grillhütte in das Wallbachtal marschiert. In diesem Teilabschnitt erweist sich die Routenführung ausgesprochen schwierig. In einer scharfen Rechtskurve nach Querung des Wallbaches wählen wir den ansteigenden Pfad links abzweigend vom breiten Waldweg. So gelangen wir zur Wallbachbrücke der B256, die es zu unterschreiten gilt.

Vom Westerwald-Balkon schweift der Blick über den Rheingraben hinweg weit in die Osteifel

Hinter dem beeindruckenden Brückenbauwerk geht es mit der Beschilderung "Rheinsteig-Zuweg" stramm bergan zu den Rengsdorfer Rheinhöhen hinauf. Vom sogenannten Westerwald-Balkon schweift hier der Blick über den Rheingraben hinweg weit in die Osteifel. Am Horizont sind der Karmelenberg, der Plaidter Hummerich, der Krufter Ofen und der Gänsehals deutlich auszumachen. Auf der dort anzutreffenden Ruhebank ist eine ausgiebige Wanderrast absolute Pflicht, um diese herrliche Aussicht eine Weile zu genießen. Im folgenden letzten Drittel der Tour glänzt der Panoramaweg auf der Route des Rheinsteigs mit ausgesprochen idyllischen Waldpfaden. Von der Schutzhütte auf der Nonnenley werfen die Wanderer einen Blick ins Engelsbachtal, bevor die Route in das Völkerwiesental hinein fällt. Am Rengsdorfer Freibad vorbei geht es zum Schluss über Serpentinen hinauf zur St. Kastor-Kapelle, wo diese beeindruckende Westerwaldrunde ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel reicht die Route der Kloster-Schleife Rengsdorfer Panoramaweg an Premiumqualität heran. Allein der hohe, von jedem Wanderer so sehr geschätzte Pfadanteil rechtfertigt die Einordnung in Nähe dieser begehrten Kategorie. Einzig die fehlende einheitliche und durchgängige Wegbeschilderung veranlasst Profirouten im Bereich des Erlebniswertes entsprechende Abstriche vorzunehmen und statt vier lediglich drei Sterne zu vergeben. Ansonsten weist die Route alles auf, was das Wanderherz begehrt. Es geht an quirligen Bachläufen vorbei. Steil aufragende Felsformationen säumen den Weg und der eine oder andere Stolleneingang aus Zeiten des Schieferabbaus kann etwas abseits von der Hauptroute in Augenschein genommen werden. Der Laubach-Wasserfall und die traumhaften Weitblicke vom Westerwald-Balkon sind sicherlich die Highlights dieser bemerkenswerten Rundwanderung im Rheinischen Westerwald. Ein einheitliches Wegezeichen würde die Route enorm aufwerten und attraktiver gestalten.

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