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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem obergermanisch-rätischen Limes durch den Westerwald

Auf den Spuren des obergermanisch-rätischen Limes führt diese 20 Kilometer lange Rundwanderung auf breiten Forst- und Wiesenwegen durch den rheinischen Westerwald und dabei, wie der Name schon sagt, rund um die Ortschaft Hillscheid. In einigen Abschnitten zeigt sich der Tourverlauf allerdings recht eintönig und ziemlich weit entfernt von den Erwartungen an eine abwechslungsreiche Wanderung. Lediglich die Routenführung durch die einsamen Schluchten des Kalter- und Hillscheider Baches und der Wegverlauf durch das Feisternachttal lassen Pfadcharakter aufkommen und gefallen sehr. Vom Waldparkplatz ausgangs der Römerstraße in Hillscheid folgen wir der rot-weißen Markierung des HG 3 (Rundwanderweg 3 Höhr-Grenzhausen) in den Wald hinein. Rechts schwenkend geht es dann auf asphaltiertem Grund zum römischen Kleinkastell Hillscheid hinauf, das wir bereits nach ca. einem halben Kilometer erreichen. 

Am römischen Kleinkastell in der Nähe von Hillscheid

Das römische Kleinkastell und der Verlauf des Limes sind eindrucksvoll nachgestellt

Die römische Grenzbefestigung lag etwa 22 Meter hinter dem Limeswall, hatte eine Grundfläche von 43 x 36 Metern und besaß als Beobachtungsposten bereits einen steinernen Turm. Wie eine Hinweistafel zu berichten weiß, waren die Mauern und Wälle des Kastells noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in beachtlicher Höhe vorhanden und zu bewundern. Danach wurden die Steine zum Wegebau verwendet und das historische Areal von der Forstverwaltung eingeebnet. Heute bezeichnen nur noch einige gemauerte Nachbauten die Größe der Anlage. Auch den Verlauf des Limes hat man hier anhand einer Wallaufschüttung und dem Nachbau einer hölzernen Palisadenwand eindrucksvoll dargestellt. Die Route des HG 3 folgt jetzt dem Limesweg, der an der ehemaligen Grenze zwischen dem römischen Imperium und Obergermanien entlang läuft, in den Nadelwald hinein. Deutlich sind rechts des Weges die Reste des ehemaligen Grenzwalls noch zu erkennen. Ein schmaler Pfad läuft sodann durch junges Eichengehölz und trifft dann auf einen breiten Forstweg.


Vom Kalter Bachtal geht es an der Hüttenmühle vorbei in das Hillscheider Bachtal hinein

Schnurgerade geht es eine Weile durch den Winterwald. Dann fällt die Route nach mehreren Richtungswechseln in das obere Kalter Bachtal hinein. Ständig talwärts wandernd folgen wir dem kleinen, stark mäandernden Gewässer. Wir überqueren die L 309 und gelangen kurz darauf zum Ausflugslokal Hüttenmühle. Das futuristisch, fast im Stil von Hundertwasser, gestaltete Hotel ist im Februar leider geschlossen. So wandern wir an den idyllisch gelegenen Fischteichen vorbei und folgen weiterhin dem Kalter Bach, der schließlich an der Grundmühle in den Hillscheider Bach einmündet. Im Hillscheider Bachtal treffen wir bald darauf auf den Traumpfad Waldschluchtenweg. Mit ihm überquert man nicht nur die L 309 zum dritten Mal, sondern auch über eine steinerne Furt den Hirzbach.

Im idyllischen Hillscheider Bachtal

Eingangs der Ortschaft Hillscheid kann der Nachbau eines Limesturmes an Wochenenden bestiegen werden

Traumpfad und HG 3 steigen nun überaus steil in die Flanke des Kuckucksberges hinein. Nachdem wir den Kuckucksberg fast ganz bezwungen haben, verlässt der HG 3 den Traumpfad und läuft auf breiten Waldwegen recht eintönig durch einen Buchenhallenwald zur Pedelhütte hinüber. Hier wird ausgiebige Wanderrast gehalten, um dann der Beschilderung folgend auf weichen Waldpfaden durch Buschwerk und Kleingehölz talwärts ins Feisternachttal zu wandern. Hier treffen wir auch wieder auf die Traumpfadroute, mit der wir entlang des Feisternachtbaches zur Bembermühle hinüber wandern. Das ehemalige Ausflugslokal Waldesruh ist seit 2017/2018 leider geschlossen. Entlang des Kuhlbaches und vorbei an zwei Fischteichen geht es mit einem asphaltierten Wirtschaftsweg bergan in Weideland hinein. Auf der Anhöhe verlassen wir die Asphaltpiste und wandern geradeaus in Richtung Hillscheid. Am Dorfrand des Westerwaldortes treffen wir dann noch auf den Nachbau eines Limesturmes, bevor wir wieder zum Ausgangspunkt dieser Rundwanderung durch den rheinischen Westerwald zurück gelangen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

In großen Teilen weit entfernt von Premiumqualität läuft die Wanderroute des HG 3 mit dem Limesweg und dem Traumpfad Waldschluchtenweg durch diesen Teil des Westerwaldes. Wenn auch die Streckenführung bisweilen etwas eintönig daher kommt, so sind die geschichtlichen Hintergründe des obergermanisch-rätischen Limes eindrucksvoll beschrieben und dargestellt. Auch die schluchtartigen Abschnitte im Kalter-, Hillscheider- und Feisternachtbachtal gefallen sehr. Die Beschilderung mit der weißen Bezeichnung HG 3 auf rotem Grund ist überall gut sichtbar angebracht. Lediglich im Bereich der Bembermühle ist ein Wegweiser durch Vandalismus stark beschädigt worden (Stand 2019). Auch auf den letzten Metern kurz vor dem Waldparkplatz an der Römerstraße scheinen kleine Nachbesserungen an der Routenweisung erforderlich zu sein. An Samstagen und Sonntagen kann der Limesturm in Hillscheid von 14:00 - 17:00 Uhr bestiegen und besichtigt werden.

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