Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 719
Gesamtabstieg (Meter):: 673
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf den Spuren des römischen Limes durch den rheinischen Westerwald

Von Bad Hönningen nach Herborn führt der 235 Kilometer lange Westerwaldsteig über windumtoste Höhen, durch einsame Wälder und entlang rauschender Bachläufe quer durch den Westerwald. Als Wegekennzeichen des Steiges hat man ein grünes „W“ gewählt. Es steht für Wiesen und Wälder, Wasser und Weitblicke, die es auf der ersten Etappe in Hülle und Fülle zu bewundern gibt. In Bad Hönningen-Arienheller starten wir in das Wanderabenteuer Westerwaldsteig. Gleich zu Beginn geht es durch einen Hohlweg stramm bergan hinauf zu den Rheinhöhen. Dort verläuft der Steig über eine Freifläche und ermöglicht erste herrliche Weitblicken ins Rheintal und auf die Höhenzüge der linksrheinisch gelegenen Eifel.

Die Rekonstruktion eines Limes-Turmes kann bestiegen werden

Die hölzerne Konstruktion des Limesturmes Nr. IX kann bestiegen werden

In dem jetzt folgenden Teilabschnitt ist die Strecke identisch mit dem Limesweg, der daran erinnert, dass die Römer Um 100 n. Chr. im rheinischen Westerwald einen Grenzwall errichteten, um sich gegen die Einfälle der kriegerischen Germanenstämme zu schützen. Reste der historischen Verteidigungsanlage sind freigelegt und können teilweise sogar begangen werden. Am Aussichtspunkt Limes-Waldschule erfahren wir alles Wissenswerte über das Leben der römischen Wachsoldaten entlang des damaligen Grenzverlaufes am rätischen Limes. Aber auch der Blick in die vorgelagerte Landschaft ist überaus bemerkenswert. Am Hang des Beulenberges treffen wir sogar auf eine hölzerne Rekonstruktion des Limesturmes Nr. IX, der von den Wanderern bestiegen wird. Von dieser hohen Warte ist der Blick in die Landschaft natürlich noch einen Tick schöner.


Vom Mahlbergskopf genießen wir traumhafte Fernsichten ins Wiedtal

Nach kurzer Rast zu Füßen des Turmes folgen wir einem breiten Forstweg durch den lichten Hochwald. Schließlich gelangt die fünfköpfige Gruppe zur 120 Jahre alten Kaisereiche. Sie erinnert an das Dreikaiserjahr 1888. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Malbergskopf. Der 373 Meter hohe Berg trägt ein markantes Gipfelkreuz und im alten Basaltsteinbruch unterhalb des Vulkankegels hat sich ein idyllisch gelegener Kratersee gebildet. In der nahe gelegenen Skihütte kehren wir ein und halten Mittagsrast. Vom Mahlbergskopf sind die Aussichten ins Asbacher Land und hinab ins Wiedtal phänomenal.

Westerwaldpanorama vom Mahlbergskopf

Auf idyllischen Pfaden läuft der Westerwaldsteig im Wiedhang an Waldbreitbach vorbei

Im Anschluss an die Wanderpause geht es über weiche Serpentinenpfade und durch lichten Mischwald wieder talabwärts. Nachdem wir aus dem Wald hinausgetreten sind, erreichen die Wanderer alsbald Hausen. Die Route verläuft an der prächtigen Klosteranlage vorbei und dann hinunter zur Wied, der wir flussaufwärts und leicht ansteigend auf schmalen Pfaden in den Hang hinein folgen. Hier zeigt sich der Westerwaldsteig in sommerlichem Grün. Die Wegführung ist einfach genial und wir genießen es, durch die dichte Uferbewaldung zu streifen. Nach fünfzehn  Kilometern zurückgelegter Gesamtwanderdistanz erreichen wir schließlich Waldbreitbach im Wiedtal. Der Westerwaldsteig führt an der Ortschaft vorbei, quert die Straße die nach Over führt und steigt dann wieder zur Höhe auf. Von einer Freifläche genießen die Wanderer den Blick zurück ins Wiedtal und auf Hausen.


Schmucke Orte, windumtoste Höhenzüge und bewaldete Bergkuppen prägen diese tolle Mittelgebirslandschaft

In mehreren engen Kehren verläuft die Route jetzt über Wiesenflächen und durch kleine Waldungen am Berghang entlang. Eine Bank am Wegesrand lädt noch einmal zur Rast ein, bevor wir nach Rossbach weiter wandern. Schmucke Orte im Talgrund, windumtoste Höhenzüge, bewaldete Bergkuppen und dazwischen leuchtend grüne Wiesenflächen lassen uns immer wieder verweilen, um diese tolle Mittelgebirgslandschaft in Ruhe betrachten zu können. Schließlich geht es an Schloss Walburg vorbei ins Wallbachtal hinab. Die Route läuft an Fischteichen vorbei, auf denen Seerosen in voller Blüte stehen. Weit voraus fällt der Blick erstmals auf das Rossbacher Häubchen, einem felsigen Bergkegel hoch über dem Ort Rossbach.

Der Basaltgipfel des Rossbacher Häubchens

Das Rossbacher Häubchen ist ein traumhafter Aussichtsgipfel im Rheinischen Westerwald

Eine eiserne Hängebrücke bringt die Wandergruppe auf die andere Seite der Wied. Wir durchmessen Rossbach und steigen ausgangs des Ortes zum Häubchen hinauf. Über breite Waldwege geht es steil bergan. Die Wanderer gelangen bald an einen alten Steinbruch, direkt unterhalb des felsigen Gipfelstocks. Noch einmal treten wir in den Wald hinein. Dann führt ein schmaler, fast alpiner Steig nach links hinauf zum kleinen Gipfel. Wir stehen auf dem Dach der Tour. Die Panoramablicke über die Höhen des Westerwaldes suchen wieder einmal ihresgleichen. Vor uns, im Tal der Wied liegt Rossbach und auch von hier aus sind weit am Horizont die Berge der Heimat zu erkennen. Wir genießen die herrlichen Aussichten eine Weile und steigen dann etwas wehmütig hinab ins Tal, wo diese tolle erste Etappe über den Westerwaldsteig in der Ortschaft Rossbach endet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 1. Etappe des Westerwaldsteiges von Arienheller nach Rossbach zeigt sich ausgesprochen abwechslungsreich und macht durchaus Lust auf mehr. Traumhafte Ausblicke bis weit über den Rhein hinweg und bei guter Fernsicht auch hinauf in den hohen Westerwald begeistern jeden Wanderer. Hinzu kommt eine geniale Streckenführung, die im steten Wechsel über schmale Waldpfade und breite naturbelassene Forst- und Wiesenwege führt. Auch die Historie kommt nicht zu kurz. Die Rekonstruktion eines Limesturmes und entsprechende Infotafeln an der Limes-Waldschule erzählen Wissenswertes über den ehemaligen römischen Grenzwall. Schließlich sorgt der aussichtsreiche Basaltkegel des Rossbacher Häubchens für einen Tourabschluss, wie er besser garnicht sein könnte. Alles in Allem eine tolle Tour über die bewaldeten Höhenzüge des Rheinischen Westerwalds. Wer möchte, kann die Besteigung des Rossbacher Häubchens natürlich auch auslassen und die 1. Etappe des Westerwaldsteigs nach 19 Kilometern in Rossbach beenden. 

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