Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 756
Gesamtabstieg (Meter):: 705
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Von Rossbach durch die Mettelshahner Schweiz nach Peterslahr

Eine strahlende Herbstsonne begleitet uns bei der Wanderung auf dem Westerwaldsteig von Rossbach über Neustadt-Kodden nach Peterslahr. Diesen Teilabschnitt des Premiumweitwanderweges darf man getrost als eine kleine konditionelle Herausforderung bezeichnen, folgt doch die Route in ständigem Auf und Ab dem Lauf der Wied. Vom Wind umtoste Höhen mit herrlichen Weitsichten werden dabei durchwandert, und einsame Seitentäler durchschritten. Aus der Ortslage von Rossbach führt uns die Wegbeschilderung zu Beginn steil bergan zum Rossbacher Häubchen hinauf, dass wir schon bei der 1. Etappe über den Westerwaldsteig kennengelernt haben. Auf dem Basaltlehrpfad umrunden wir den herrlichen Aussichtsgipfel.

Blick vom Gleitschirmstartplatz ins Wiedbachtal

Die Ausblicke vom Rossbacher Häubchen ins Wiedbachtal sind einzigartig

Seit dem Jahre 1883 rückte man hier dem begehrten Säulenbasalt mit Brechstange und Meißel zu Leibe. Noch heute sind die Abbruchspuren deutlich zu erkennen. Ein felsiger Pfad führt die achtköpfige Gruppe zur Panoramaplattform des Rossbacher Häubchens hinauf. Hier sind die Fernsichten über den Westerwald, hinab ins Wiedtal und auf Rossbach einzigartig. Vom Aussichtsgipfel geht es auf breiten Waldwegen hinab ins Masbachtal. Wir überschreiten das kleine Gewässer im Talgrund und folgen dann dem Westerwaldsteig in den bewaldeten Steilhang hinein. Stramm bergan führt er uns zur Höhe hinauf. Kurz darauf gelangen die Wanderer zum Gleitschirmstartplatz. Hier wird Rast gehalten, während sich die Wied überaus beeindruckend tief unten im Tal durch den Westerwald schlängelt.


Der Aussichtsfelsen Weißenfelser Ley ragt gleich einem Adlerhorst hoch über dem Wiedtal auf

Vom Gleitschirmstartplatz läuft die Route höhengleich über das ausgedehnte Plateau hinweg. Entlang eingefriedeter Weideflächen bieten sich ständig herausragende Fernsichten. Wir streifen den Ort Weißenfels, treten leicht aufwärts wandernd wieder in den Wald hinein und gelangen schließlich zur Weißenfelser Ley. Die markante Felsnase ragt gleich einem Adlerhorst hoch über dem Wiedtal auf. Seit Jahrtausenden hat sich der Fluss an dieser Stelle durch eine Felsenge geschnitten. Aus der Vogelperspektive schweift der Blick über die einzigartige Landschaft und die inzwischen schon vollständig entlaubten Wälder dieses wilden Mittelgebirges. 

Blick vom Aussichtspunkt Weißenfelser Ley ins herbstliche Wiedtal

Nach einem Schweiß treibenden Anstieg aus dem Langwiesental werden wir mit herrlichen Fernsichten belohnt

Vom herausragenden Aussichtsfelsen folgen wir einem schmalen Saumpfad in Richtung Strauscheid. Überaus abwechslungsreich verläuft der Westerwaldsteig durch kleine Waldparzellen und über Freiflächen hinweg. Dabei bieten sich immer wieder herrliche Aussichten ins Wiedtal, auf schmucke Dörfer oder auf die bewaldeten Höhen, die bis zum Horizont reichen. Schließlich queren wir die Landstraße bei Strauscheid und wandern hinter einem Damwildgehege links abzweigend, in das Tal des Rahmser Seifens hinein. Wir folgen dem Bachlauf durch das idyllische Tälchen in Fließrichtung und erreichen nach mehreren hundert Metern Neustadt-Kodden. Ausgangs des kleinen Westerwaldortes geht es durch das idyllische Langwiesental sanft bergan um kurz darauf nach links in den Steilhang abzuzweigen. Mehr als 100 Schweiß treibende Höhenmeter müssen hier auf kurzer Distanz bewältigt werden, bevor auf der Anhöhe wieder herrliche Fernsichten auf die Wanderer warten. Weit schweift der Blick über den Westerwald und jenseits der Wied hinüber zur Burg Altenwied.


Das Naturschutzgebiet am Manrother See bietet seltenen Pflanzen- und Tierarten eine neue Heimat

Feld- und Wiesenwege, die oftmals an Waldsäumen entlang führen, geleiten die Wanderer zur Ortschaft Ammerich. Hinter der Bebauung wird die Autobahn A3 gequert. Auch hier überrascht uns die Routenführung immer wieder mit ihren herrlichen Panoramablicken. An der Teichanlage des Blaubaches vorbei geht es zum Manrother See hinauf. Der idyllisch gelegene Weiher ist aus einem alten Basaltsteinbruch entstanden, der bis zum Jahre 1977 betrieben wurde. Inzwischen hat sich der Aufbruch wieder mit Wasser gefüllt und die Basaltwände ragen lotrecht aus dem Gewässer empor. Heute bietet der Manrother See mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet Bertenauer Kopf seltenen Pflanzen- und Tierarten eine neue Heimat. Nach kurzer Rast folgen wir dem Westerwalsteig in einen Mischwald hinein. Schmale Pfade und breite Waldwege führen uns jetzt in die Lahrer Herrlichkeit hinein.

Am idyllisch gelegenen Manrother See

Zum Schluss der Tour läuft der Westerwaldsteig durch den Tunnel der ehemaligen Westerwaldbahn

Die Route verläuft über Freiflächen, durch kleine Waldparzellen und oftmals am felsigen Hang entlang. Imposante Tiefblicke von mehreren Aussichtspunkten fallen in die Mettelshahner Schweiz, mit ihren imposanten Felsstürzen im lichten Herbstwald. Nach einer scharfen Rechtskurve geht es über einen schmalen Pfad hinab zum Bach Mettelshahner Floß, der bei den Wochenendhäusern am Steinshof gequert wird. Noch zwei Bäche, die aus rechten Seitentälern der Wied zustreben, werden auf schmalen Holzstegen von den Wanderern überschritten. Dann gelangen wir an das Ufer der Wied. Hier zeigt die Route wieder Steigcharakter. Eine ganze Weile folgen wir dem Lauf der Wied flussaufwärts. Dann läuft der Pfad in ein rechtes Seitental hinein. In mehreren Serpentinen bei leichter Kraxelei fällt die Strecke dann zum Peterslahrer Eisenbahntunnel ab. Die letzen Züge der ehemaligen Westerwaldbahn verkehrten hier in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Heute führt der Premiumwanderweg sehr imposant durch den Tunnel hindurch und gleich dahinter in die Wiedauen hinein. Kurz darauf bewundern wir im Zielort dieser schönen Etappe in Peterslahr die Pfarrkirche St. Peter, die eine Reliquie des Apostels Petrus beherbergen soll.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im zweiten Teilabschnitt des Fernwanderweges macht der Westerwaldsteig seinem guten Ruf alle Ehre. Traumhafte Fernsichten von aussichtsreichen Felsennestern, die Durchwanderung verträumter Tallagen und das Wechselspiel zwischen Waldpassagen und offener Wiesenlandschaft begeistern jeden Wanderer. Wenn auch der Streckenverlauf im zweiten Teilabschnitt nicht immer an Premiumqualität heran reicht, so ist an der abwechslungsreichen Routenführung und der Beschilderung nicht das Geringste auszusetzen. Absolute Highlights der Wanderung sind ohne Zweifel die herausragenden Aussichtspunkte Rossbacher Häubchen und Weißenfelser Lay. Aber auch der Manrother See und die schönen Talblicke vom Bertenauer Kopf in die Lahrer Herrlichkeit und auf die schroffen Felsen der Mettelshahner Schweiz gefallen sehr.

Drucken