Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Von Peterslahr über den Kletterfelsen Hölderstein nach Flammersfeld

Überaus abwechslungsreich mit ständig wechselnden Eindrücken verläuft diese 22 Kilometer lange Etappe des Westerwaldsteiges von Peterslahr nach Flammersfeld. Alte Förderstollen, Spuren des ehemaligen Erzbergbaues, ein verträumtes, renaturiertes Bachtal und ein kleiner, knackiger Klettersteig sorgen stets für Kurzweil. Auch die grandiosen Fernsichten über die Westerwaldhöhen, gepaart mit einer genialen Streckenführung, bestehend aus schmalen Waldpfaden und breiten Forst- und Wiesenwegen, tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis bei.

Damwildgehege am Heiderhof

Uralte Grenzsteine und der Otto-Stollen sorgen für historische Highlights im ersten Wanderabschnitt

Die Wanderer starten bei bedecktem Himmel an der Pfarrkirche in Peterslahr in das Wandervergnügen. Auf schmalen Pfaden geht es ausgangs der Ortschaft aus dem Wiedtal hinauf zu den Westerwaldhöhen. Hier umfängt uns dichter Hochnebel, als wir am Naturdenkmal Bildeiche vorbeimarschieren und uralte Grenzsteine in Augenschein nehmen, die dereinst die Grenze zwischen den Fürstentümern Kurtrier und Kurköln markierten. Raureif liegt über den Feldwegen, die oftmals besungene steife Westerwaldbrise fegt über die Anhöhen, wirbelt das bunte Herbstlaub auf und treibt es vor sich her. Am ehemaligen Hotel Heiderhof treffen wir auf ein Wildgehege. Eine große Damwildherde beäugt uns neugierig, als wir links abzweigend durch einen herbstlichen Lärchenwald talwärts wandern.  Danach treten wir auf eine Streuobstwiese hinaus und marschieren am Waldrand entlang. Hinter der Bebauung von Niedersteinebach trifft die Gruppe im Talgrund auf das Mundloch des Otto-Stollens. Den stillgelegten, leider nicht begehbaren 340 Meter lange Spat- und Brauneisenabbau hat man nach dem Reichskanzler Otto von Bismarck benannt.


Die Ortschaft Horhausen wird durchmessen und dann in das Grenzbachtal hinein marschiert

Vom Mundloch des Otto-Stollens geht es bergauf. Die Wanderer gelangen nach Horhausen. In einer kleinen Parkanlage treffen wir auf eine Bronzeplastik von Josef Kardinal Höffner. Der langjährige Kölner Erzbischof war ein Horhausener Bürger. Hinter der Ortschaft fällt der Westerwaldsteig, jetzt wieder als schmaler Pfad, über Wiesenflächen ins Grenzbachtal ab. Bald nimmt uns der Herbstwald auf. Mischwald und dunkler Tannenforst werden im engen Tal durchwandert und ein schmales Rinnsal, wohl ein Zulauf zum Grenzbach, wird auf wackligen Holzstegen mehrmals überschritten. Als wir auf den Grenzbach treffen, verlassen wir rechts abzweigend kurz den Westerwaldsteig, um in der gastlichen Grenzbachtalmühle Einkehr zu halten.

Der Westerwaldsteig im renaturierten Grenzbachtal

Eine Herde Heckrinder mit ihren ausladenden Hörnern grast im renaturierten Grenzbachtal

Nach der Mittagspause geht es von der Grenzbachtalmühle wieder zum 500 Meter entfernten Westerwaldsteig zurück. Der Hochnebel hat sich inzwischen vollständig aufgelöst und die Herbstsonne strahlt vom Himmel. Wir folgen nun der Routenführung in das Grenzbachtal hinein. Der Grenzbach entspringt an der Autobahn A3 und mündet bei Döttesfeld nach neun Kilometern in die Wied. Er windet sich durch eine herrliche, seit mehreren Jahren vollständig renaturierte Flussaue die ihresgleichen sucht. Im Jahre 2004 wurde mit dem Rückbau von Stauwerken und der Rodung von 16 ha Fichtenwald begonnen, um den heutigen, naturbelassenen Zustand wieder herzustellen. Heckrinder, eine Rückzüchtung auf den Auerochsen, werden eingesetzt, um eine vollständige Verbuschung zu vermeiden. Sie bleiben ganzjährig im Freien, verursachen nur geringe Trittschäden und fressen auch Binsen, Brennesseln und Brombeersträucher.


Von den herbstbunten Westerwaldhöhen schweift der Blick über die umliegenden Erhebungen

Mehrere Kilometer folgt der Westerwaldsteig dem Grenzbach. Die Wanderer zeigen sich sehr beeindruckt von dieser wunderschönen Bachlandschaft, die sich um diese Jahreszeit in ihrer herbstbunten Pracht zeigt. Auch die Heckrinder mit ihren ausladenden Hörnern werden von der Gruppe bewundert. Mehrmals wird im sonnendurchfluteten Tal der Grenzbach überschritten, um dann aus dem Talgrund zu den Westerwaldhöhen aufzusteigen und herausragende Fernsichten zu genießen. Weit schweift der Blick über die umliegenden Erhebungen. Herbstbunte, von der Sonne verwöhnte Waldsäume gefallen sehr und lassen die Gruppe immer wieder verweilen um diese tollen Eindrücke mitzunehmen. Schließlich verlässt die Route die Anhöhe und fällt erneut in ein Tal ab.

Lotrechte Leitern im Hölderstein Klettersteig

Über Leitern und Klammern geht es mit einem Klettersteig zum aussichtsreichen Hölderstein hinauf

Hier erwartet uns der Hölderstein-Klettersteig. Im rechtsseitigen Berghang haben die Erbauer Stahlklammern in den steilen Fels getrieben, die teilweise recht ausgesetzt zu durchklettern sind. Mehrere Leitern und zum Schluss eine kleine luftige Metallbrücke sind zu bewältigen, bevor der grandiose Gipfelblick vom Hölderstein ins weitläufige Grenzbachtal fällt. Wer nicht schwindelfrei und im Klettern ungeübt ist, kann über Holzstufen unschwer zur Felsspitze aufsteigen. Schmale Steige führen dann in mehreren, teils steilen Auf- und Abschwüngen hinüber zum Kanzelblick mit seiner herrlichen Aussicht ins Wiedtal. In der Folge läuft der Westerwaldsteig auf einem breiten Uferweg an der Wied entlang. Ein altes Eisenbahnviadukt wird durchschritten, dann geht es bergwärts in Richtung Flammersfeld. Am Ortseingang treffen wir auf das schmucke Raiffeisenhaus. Hier wirkte der Sozialreformer Friedrich-Wilhelm Raiffeisen als Bürgermeister. Die Wandergruppe hingegen beendet in Flammersfeld diese herrliche Etappe über den Westerwaldsteig.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auch die Routenführung der 3. Etappe des Westerwaldsteiges übertrifft unsere Erwartungen. Neben den herrlichen Fernsichten von den Westerwaldhöhen überrascht uns der Fernwanderweg diesmal mit einem kurzen, knackigen Klettersteig hinauf zum Hölderstein. Auch die Durchwanderung des idyllischen Grenzbachtales mit seiner renaturierten Flussaue und der bewundernswerten Heckrinderherde sucht seinesgleichen und wird noch lange in guter Erinnerung bleiben. Zum krönenden Abschluss der Tour wird noch ein kurzes Stück durch das Wiedtal marschiert, bevor man das Etappenziel im Raiffeisenort Flammersfeld erreicht.

In der Kategorie "Schwierigkeit" vergibt ProfiRouten für den Fall, dass man den Klettersteig am Hölderstein durchsteigt fünf Bewertungssterne. Sollte man die Umgehungsroute wählen, erscheinen lediglich drei Bewertungssterne für den Tourverlauf als durchaus angemessen.

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