Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 427
Gesamtabstieg (Meter):: 427
Anfahrt planen:
Region: Nahetal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über den Rheingrafenstein und die Gans zur Altenbaumburg

Die Vitaltour Rheingrafenstein ist ohne Zweifel eine Rundwanderung der Superlative, die auch im Premiumsegment herausragende Akzente setzt. Dafür sorgen der enorm hohe Pfadanteil im Routenprofil, traumhafte Tiefblicke ins Alsenz- und Nahetal und felsige, fast ausgesetzte Steige im Bereich des Berggipfels der Gans. Es geht über ausgedehnte Hochflächen hinweg, die herrliche Fernsichten bis ins Nordpfälzische Bergland ermöglichen. Mit der Burgruine Rheingrafenstein und der bewirtschafteten Feste Altenbaumburg liegen sogar noch zwei sehenswerte mittelalterliche Gemäuer am Weg. Langeweile kommt also keine auf, wenn man die 18 Kilometer lange Vitaltour Rheingrafenstein erwandert.

Blick vom Rheingrafenstein ins herbstliche Nahetal

Mit der einzigen Handseilfähre Südwestdeutschlands gelangen wir ans gegenüberliegende Naheufer

Abweichend von der vorgegebenen Routenführung einschlägiger Wanderportale beginnen wir die Rundtour auf dem gebührenfreien Wanderparkplatz am Naheufer in Bad Münster am Stein-Ebernburg. Naheabwärts geht es ein kurzes Stück direkt am Flussufer entlang. Am Rand des Kurparks von Bad Münster am Stein treffen wir auf eine handgezogene Fähre, mit der wir gegen einen Obolus von 1 € sicher und stressfrei ans gegenüberliegende Naheufer gelangen. Es handelt sich dabei, wie uns der freundliche Fährmann stolz versichert, um die einzige Handseilfähre in Südwestdeutschland. Beim Übersetzen bewundern die Wanderer die schroffen, lotrecht in die Nahe fallenden Felswände des Rheingrafensteins, dessen Gipfel im Herbstnebel noch verborgen ist. Am rechten Naheufer angelandet geht es durch das Huttental und über unzählige Trittstufen stramm bergan zum Rheingrafenstein hinauf. In halber Hanglage treffen wir auf die Routenführung der Vitaltour, der wir ab jetzt unentwegt folgen.

Die Höhenburg auf dem 246 Meter hohen Rheingrafenstein war der Stammsitz der Grafen vom Stein

Begleitet von bizarren Gesteinsformationen rechts und links der Route gewinnen die Wanderer mit dem Serpentinenpfad durch das Huttental schnell an Höhe. Die senkrecht aufragenden Mauern der Vorburg, die im steilen Fels kurz zu sehen sind, zeigen an, dass uns nur noch wenige Höhenmeter von der Burgruine Rheingrafenstein trennen. Durch einen "Nebeneingang" betreten wir schließlich das umfangreiche Ruinengelände. Teile des Burgrings, Treppen zum einstigen Wohnturm und ein begehbarer Gewölbekeller sind von dem imposanten mittelalterlichen Gemäuer erhalten geblieben. Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde die Burg auf dem 246 Meter hohen Felsen aus Porphyrgestein von den Nahegaugrafen errichtet. Außerdem war sie während des Mittelalters bis zur Französischen Revolution der Stammsitz der Ritter vom Stein, der späteren Wild- und Rheingrafen. Eine durch den Fels getriebene Steintreppe führt uns hoch zu einer Aussichtsplattform, die grandiose Tiefblicke ins herbstbunte, leicht neblige Nahetal möglich macht. Den Kurort Bad Münster am Stein-Ebernburg betrachten wir aus der Vogelperspektive und jenseits des Talkessels fällt der Blick auf die gewaltigen Wände des Rotenfels.


Vom Aussichtspunkt Zwei-Bäder-Blick sind die Kurorte Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Kreuznach zu sehen

Nachdem wir die fantastischen Ausblicke vom Rheingrafenstein eine Weile genossen haben, verlassen wir das Ruinengelände und wandern über holprige, wohl schon im Mittelalter genutzte Wege durch Eichenwald. Die Route läuft auf schmalen, erdigen Pfaden in ein uriges Tal und führt dann auf felsigen Steigen in die Flanke der Gans. Der jetzt beginnende Wegeabschnitt ist sicherlich einer der aussichtsreichsten auf der rund achtzehn Kilometer langen Vitaltour. Während rechter Hand oftmals schroffer Fels nahezu lotrecht in den Himmel wächst, bricht das Gelände zur linken Seite hin steil ins Nahetal ab. Überaus bedachtsames Wandern ist hier erforderlich. Es gilt des Öfteren inne zu halten, um die herrlichen Panoramablicke auf sich einwirken zu lassen. Am Aussichtspunkt Zwei-Bäder-Blick zeigen sich gleich zwei Kurorte. Links vom Fels liegt Bad Münster am Stein-Ebernburg und vor uns tief unten im Nahetal ist die Salinenstadt Bad Kreuznach zu sehen.

Ausgesetzte Felsensteige führen durch die Flanke der Gans

Auf dem 322 Meter hohen Berggipfel der Gans erwartet die Wanderer ein traumhaftes Nahetalpanorama

Über eiszeitliche Blockschutthalden geht es durch das Naturschutzgebiet Rheingrafenstein-Gans windungsreich weiter bergauf. Die Vitaltour zeigt sich hier an manchen Stellen ausgesprochen exponiert. Die Herbstnebel ziehen wieder dichter auf und verleihen dem Ganzen einen fast dramatisch anmutenden alpinen Wegverlauf. Als wir kurz darauf den 322 Meter hohen Gipfel der Gans besteigen, haben sich die Nebelschwaden weitestgehend verzogen und geben den Blick frei für ein traumhaftes Nahetalpanorama. Von diesem ausgesetzten Felsenhorst fällt der Blick auf Bad Münster am Stein und auf die Ebernburg, die auf einem Bergrücken hoch über dem Kurort aufragt. Hier wird eine ausgiebige Wanderrast eingelegt. Erst dann folgen wir der Beschilderung vorbei an einem Sendemast durch den sonnigbunten Bergwald. An der Rheingrafenwiese in der Nähe des Freizeitgeländes Kuhberg treffen die Wanderer auf das Eingangsportal der Vitaltour. Hier befindet sich der vom Betreiber vorgesehene Startpunkt in die Rundwanderung.


Vom weitläufigen Plateau der Naheberge schweift der Blick in das Nordpfälzische Bergland

Im weiteren Verlauf führt die Vitaltour über das flache Plateau der Naheberge. In sanftem Auf und Ab geht es über Wiesenflächen, durch herbstliche Mischwaldparzellen und an sonnigen Waldsäumen entlang. Das Routenprofil wechselt dabei ständig. Auf breite Forst- und Wiesenwege folgen naturbelassene weiche Waldpfade und holprige Wurzelsteige. Am Wegepunkt Meersand klärt eine Infotafel die Wanderer auf, dass sich vor 30 Millionen Jahren hier ein Meer befand, aus dem der Rheingrafenstein und die Gans als Inseln hervor ragten. Vorbei am Forsthaus Spreitel und der mittelalterlich anmutenden Schutzhütte Klause geht es zur idyllischen Ziegenmelkerwiese. Die Bezeichnung geht auf die Ziegen- und Schafbeweidung des Bad Kreuznacher Stadtwalds in den zurück liegenden Jahrhunderten zurück. Heute befindet sich in der Magerwiesenbrache ein Rastplatz, der eine schöne Sicht auf den Rotenfels gestattet. Breite Waldwege führen jetzt durch lichten Mischwald. Von einer Freifläche in der Nähe des Steigerhofes fällt der Blick ins Nordpfälzische Bergland. Am Horizont ist der lang gestreckte Höhenzug des Donnersberges gerade noch auszumachen.

Die bewirtschaftete Altenbaumburg hoch über dem Alsenztal

Die bewirtschaftete Burgruine Altenbaumburg ragt über dem Alsenztal und der Ortschaft Altenbamberg auf

Die Vitaltour umrundet den 343 Meter hohen Schlossberg, läuft an der Bismarckhütte vorbei und schließlich auf schmalen Waldpfaden hinüber zur bewirtschafteten Burgruine Altenbaumburg. Nach einem kurze Stichweg, links abzweigend von der Hauptroute, betreten wir das mittelalterlichen Gemäuer über eine schmale Brücke. Die Spornburg hoch über dem Alsenztal und der Ortschaft Altenbamberg wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert errichtet. Der einstige Stammsitz der Raugrafen ist eine der größten Burgruinen in der Pfalz. Von den Burgmauern erfreuen wir uns an herrlichen Tiefblicken ins Alsenztal. Auch der Rotenfels ist von hier aus gut zu sehen. Nach ausgiebiger Rast wandern wir auf einem wunderschönen Waldpfad hoch über dem Alsenztal am Uhufels vorbei. Aus dem herbstlichen Laubwald genießen die Wanderer einen traumhaften Blick auf die Ebernburg, ebenso vom Aussichtspunkt Johanneslust auf Rheingrafenstein und Gans. Dann steigen wir durch das Huttental wieder hinab zur Nahe. Die Handseilfähre bringt die Wanderer in den Kurpark am gegenüber liegenden Naheufer. Vorbei an einem Gradierwerk, das der Salzgewinnung dient, gelangen wir  zum Ausgangspunkt zurück. Hier endet eine herrliche Premiumwanderung über die Vitaltour Rheingrafenstein.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Bekanntermaßen verfügt die Region rund um die Kurorte Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Kreuznach über eine ganze Reihe von herausragenden Wanderrouten, die die bizarren Felsgebilde aus Porphyrgestein des Rotenfels, der Gans und des Rheingrafensteins einbinden. Dabei kommt der Vitaltour Rheingrafenstein sicherlich eine herausragende Stellung zu. Niemals langweilig, mit tollen Ausblicken und einer ausgesprochen abwechslungsreichen, pfadigen Routenführung räumt sie gleich eine ganze Reihe von Highlights ab, die jedes Wanderherz höher schlagen lassen. Überaus beeindruckend sind auch die Zeitzeugen des Mittelalters, die begehbaren Burgruinen Altenbaumburg und Rheingrafenstein. Den urigen Einstieg in die Vitaltour durch das Huttental und das damit verbundene Übersetzen mit einer Handseilfähre sollte man sich nicht entgehen lassen. Startet man hingegen vom Wanderportal Kuhberg in die Rundwanderung, verkürzt sich die Streckenlänge auf knapp 16 Kilometer. Wie es sich für eine Premiumroute gehört, ist die Vitaltour Rheingrafenstein unverlaufbar ausgeschildert und verfügt über eine ausreichende Anzahl an Rast- und Ruheplätzen.

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