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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 291
Gesamtabstieg (Meter):: 291
Anfahrt planen:
Region: Saarland-Saargau
Art: Rundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf geschichtsträchtigen und aussichtsreichen Wegen rund um Wawern

Wichtiger Hinweis:

Die nachstehend beschriebene Wanderroute verfügt nicht über ein einheitliches Wegezeichen. Sie wurde von Profirouten anhand von Kartenmaterial zusammengefügt. Deshalb haben wir in der Kategorie "Schwierigkeit" drei von fünf möglichen Balken für erforderich gehalten. Beim Nachwandern sollte man sich aus diesem Grunde einer Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000 oder unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Diese schöne Rundwanderung im Saargau umrundet die aussichtsreiche Ayler Kupp und führt dann durch das Wawerner Tal und über den spektakulären Rundfels hinweg in das Wawerner Bruch hinein. Der knapp fünf Kilometer lange Geschichtslehrpfad ist in großen Teilen in die Strecke eingebunden und informiert den Wanderer anhand von zahlreichen Tafeln über zurückliegende Geschehnisse und historische Gemäuer rund um den schmucken Weinort Wawern. So zeigt sich die Streckenführung, die auf breiten Wald- und Weinbergwegen verläuft, recht abwechslungsreich. Leider ist die 13 Kilometer lange Runde nicht durchgängig ausgeschildert, was baldmöglichst nachgeholt werden sollte. Die beste Jahreszeit um diese schöne Tour zu unternehmen ist sicherlich der Sommer oder der frühe Herbst. Im Winter und im zeitigen Frühjahr sind die Wege durch die Feuchtwiesen des Wawerner Bruchs nahezu unpassierbar. Es soll bei der zuständigen Verbandsgemeinde Konz auch einen Flyer geben, der die Wanderung beschreibt.

Schöne Ausblicke von der Ayler Kupp ins Saartal und auf den Weinort Schoden

Herrliche Talblicke von der Ayler Kupp sorgen im ersten Teilabschnitt für Kurzweil

An einem trockenen Dezembernachmittag starten wir vom Wanderparkplatz am Wawerner Sportplatz in die Rundwanderung und wählen gleich die erste links abbiegende Möglichkeit, die uns auf einem breiten Waldweg in den Buchenforst hinein führt. Im folgenden Verlauf werden alle rechts oder links abzweigenden Wege ignoriert. Schließlich treffen die Wanderer auf einen asphaltierten Fahrweg, der aus der Ortschaft Ayl in den Hang der Ayler Kupp hinein steigt. Es handelt sich dabei, wie der Beschilderung zu entnehmen ist, um den Kultur- und Landschaftsweg Ayl. Er führt kurz darauf aus dem Wald heraus und dann ständig am Waldrand entlang. Rechter Hand fällt der Blick über Rebenhänge weit hinab ins Tal und auf den Weinort Ayl. Auch das Wawerner Tal ist zurückblickend von der Ayler Kupp aus gut einzusehen. Schließlich unternimmt die Route einen scharfen Linksknick. Wir haben die Spitze der Ayler Kupp erreicht. Hier hat man auf der aussichtsreichen Anhöhe eine Wanderhütte errichtet, die einen herrlichen Panoramablick ins Saartal möglich macht. Die Ortschaften Biebelhausen und jenseits des Flusses der Weinort Schoden können aus der Vogelperspektive betrachtet werden.


Entlang des Weyerbaches geht es auf breiten Wiesenwegen in das Wawerner Tal hinein

Von der Wanderhütte folgen wir der schmalen Asphaltpiste in den Wald hinein. In einer scharfen Rechtskehre verlässt die Gruppe den Kultur- und Landschaftsweg und wandert geradeaus weiter in den Ayler Wald hinein. An einer Bauschuttdeponie vorbei fällt die Route kurz darauf nach rechts ins Tal ab. Kurz vor dem Ufer des Saarkanals geht es dann scharf links schwenkend mit einem Wiesenweg in das Wawerner Tal hinein. Heute plätschert der Weyerbach durch das Wawerner Tal. Aber das war nicht immer so. Bevor die Saar vor ca. 10.000 Jahren bei Biebelhausen einen Durchbruch schaffte, floss sie durch das Wawerner Tal. Dabei wusch der Fluss in vielen Millionen Jahren das heute kesselartige Tal heraus und schuf die Wawerner Weinbergshänge mit den bekannten Weinlagen Herrenberg, Goldberg und Ritterpfad, in denen heute qualitativ hochwertige Rieslingweine angebaut werden. Schließlich verfügen die Rebhänge von Wawern über die längste Sonnenbestrahlung an der Saar.

Auf dem Geschichtslehrpfad an der alten Synagoge in Wawern

Infotafeln des Heimatvereins begleiten uns zum aussichtsreichen Panoramapunkt Rundfels

Über die Steinbrücke des Weyerbaches gelangen wir in den Weinort Wawern und wandern in die Saarburger Straße hinein. Hier befinden wir uns bereits auf dem Geschichtslehrpfad Wawern, der vom Heimatverein eingerichtet und betrieben wird. An der im Jahre 1830 errichteten Synagoge hat man eine Info-Tafel angebracht, die einiges über die Juden in Wawern zu berichten weiß. Das jüdische Kulturdenkmal wurde in der Reichskristallnacht stark beschädigt und verwahrloste in der Folgezeit. Im Jahre 1989 hat man die Synagoge restauriert und als Raum für kulturelle Veranstaltungen der Ortsgemeinde zugänglich gemacht. Im Anschluss daran werden noch mehrere historische Gemäuer, wie die Pfarrkirche, das alte Pfarrhaus und der Hof zu Wawern vom Heimatverein geschichtlich beschrieben und von den Wanderern in Augenschein genommen. Außerhalb der Bebauung steigt die Route schließlich in die Weinberge hinein. Überaus steil bringt uns dabei der felsige Ritterpfad mit schönen Ausblicken auf Wawern zum Rundfels hinauf. Rechts abzweigend vom breiten Weinbergweg führt ein schmaler Pfad leicht abfallend zu dieser exponierten Felsenkanzel.


Der Panoramablick vom Rundfels erinnert an die Saarschleife vom Aussichtspunkt Cloef

Hier erwartet die Wanderer, mit der Panoramaansicht auf die Hammer Saarschleife wohl einer der schönsten Ausblicke an der Saar. Nach rechts sind die Weinorte Kanzem und Wiltingen zu sehen, während man zur linken Seite hin den Blick bis nach Konz schweifen lassen kann. Auch der Saarkanal mit der Kanzemer Schleuse ist von hier oben aus gut zu sehen. Vom Rundfels, dem mit 264 Metern höchsten Punkt der Tour, geht es über eine Freifläche hinweg und sodann abwärts an der Grillhütte vorbei in das Wawerner Tal hinein. Die Ortschaft Wawern wird dabei nur am Dorfrand gestreift. Nach dem Überschreiten der Kreisstraße 132 geht es in das Naturschutzgebiet Wawerner Bruch hinein. Hier nehmen uns die Feuchtwiesen auf. Nun stellt sich bald heraus, das der Dezember ein ausgesprochen schlechter Zeitraum ist, um das Wawerner Bruch zu durchwandern. Die Wege sind versumpft und jeder Schritt verursacht im moorigen Wiesenboden ein schmatzendes Geräusch.

Panoramablick vom Rundfels auf die Hammer Saarschleife

Im ausgedehnten Naturschutzgebiet Wawerner Bruch sind seltene Pflanzen- und Vogelarten heimisch geworden.

Das 50 ha große Wawerner Bruch ist geologisch und biologisch betrachtet von enormer Bedeutung. Seine Entstehung geht auf den einstmaligen Durchfluss der Saar durch das Wawerner Tal zurück. Zwischen ausgedehnten Schilfbeständen und Gehölzgruppen sind ideale Brut- und Lebensräume für seltene Vogelarten, Amphibien und Niederwild entstanden. Der hier beschriebene Wanderweg führt auch am 1911 errichteten Kreiswasserwerk vorbei. Inzwischen werden 41 Dörfer der Umgebung aus den gefassten Quellen im Wawerner Bruch mit Trinkwasser versorgt. Schließlich verlassen wir das um diese Jahreszeit fast mystisch anmutende Naturschutzgebiet und wandern noch ein kurzes Stück an einer Kreisstraße entlang. Ein links abzweigender Fahrweg bringt uns leicht ansteigend zurück zum Wanderparkplatz am Wawerner Sportlatz, dem Ausgangspunkt dieser schönen Wanderung im Saargau.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Warum man diese schöne Wanderung rund um Wawern nicht schon längst mit einem einheitlichen Wegezeichen versehen hat, ist vollkommen unverständlich. Wenn auch in mehreren Teilabschnitten über Asphalt gewandert wird, weiß die Route durch herrliche Aussichten nicht nur vom Rundfels und der Ayler Kupp sehr zu gefallen. Hinzu kommen die Hinweise auf kulturhistorische Ereignisse und die Erläuterungen zu den alten Gebäuden durch den Wawerner Heimatverein. Trotz des jahreszeitlich bedingten schlechten Zustands der Wanderwege im Wawerner Bruch, ist es sogar im Dezember ein herausragendes Erlebnis durch das Naturschutzgebiet zu streifen. Allerdings sollte man auch in der trockenen Jahreszeit die Route im Bruch auf keinen Fall verlassen. Rechts und links des Weges und in den ausgedehnten Schilfbeständen breitet sich nämlich das Moor aus. Also noch einmal: Warum nicht ausschildern???

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