Von Scheiden über den Losheimer Felsenweg nach Reidelbach
Rauschende Wälder, murmelnde Wildbäche und bizarre Felsformationen prägen den Saar-Hunsrück-Steig auf dem Teilabschnitt von Scheiden nach Reidelbach durch den saarländischen Hochwald. Fast ausschließlich werden dabei schmale, erdige Waldpfade begangen, welche die Wanderer durch enge Schluchten, über Brücken und Stege und hinauf zu den wenigen Aussichtspunkten führen. Diese Traumroute beginnt in Scheiden, dem höchstgelegenen Ort im Saarland und führt ausgangs der Ortslage mit dem Losheimer Felsenweg zum Schlangenfelsen hinauf und von dort hinab ins Lannenbachtal.
Im ersten Teilabschnitt dieser Etappe folgt der Saar-Hunsrück-Steig der genialen Routenführung des Losheimer Felsenweges
Aus dem Talgrund steigen wir mit dem Losheimer Felsenweg, der hier mit der Trasse des Saar-Hunsrück-Steigs identisch ist, zur Römerburg auf. Hier können Reste einer mittelalterlichen Burganlage besichtigt werden, die wahrscheinlich bis in die Römerzeit zurückreichen. Wieder im Tal, wird erneut ein Bachlauf überschritten, um gleich darauf entlang von Seilsicherungen zum Adelsfelsen hinauf zu klettern. Hinter der Kneipanlage von Scheiden wartet dann der Bärenfelsen mit seiner lotrecht abfallenden Wand auf die Wanderer, an der wir bergauf vorbeistreifen. Nächstes Highlight ist der Grenzweg, der schnurgerade durch den Wald verläuft. Mehrere historische Grenzsteine werden hier bewundert. Heute bildet er die Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz. Kurz vor Waldhölzbach klettert der Saar-Hunsrück-Steig noch zum Teufelsfelsen hinauf.
Der Saar-Hunsrück-Steig führt an einem Wildgehege vorbei in dem Rotwild und Wisente zu bewundern sind
Hinter der Ortslage von Waldhölzbach ist ein steiler Anstieg zu bewältigen, der uns durch lichten Hochwald zum Wild- und Wanderpark Weiskirchen führt. Rotwild und Wisente können hier vom Steig aus beobachtet werden. Die Streckenführung ist einfach grandios und beeindruckt jeden Wanderer. Langeweile kommt auf diesem Teilabschnitt nicht auf, denn hinter jeder Ecke lauert eine kleine Überraschung. Mal ist es ein Wildbach, der auf runden Baumscheiben gequert werden muss, dann macht ein alter Spechtbaum mit seinen Baumhöhlen am Wegrand auf sich aufmerksam oder der schmale Waldpfad führt sehr imposant durch leuchtend grüne Blaubeersträucher.
Am Wegrand des Saar-Hunsrück-Steiges treffen wir auf ein imposantes Naturbiotop, das Herberloch
Mitten in einem kleinen Birkenwald und in vollkommener Abgeschiedenheit treffen wir dann auf einen kleinen Tümpel, das Herberloch. Dabei handelt es sich um einen alten Steinbruch, der sich im Laufe der Zeit zu einem natürlichen Biotop entwickelt hat. Auch der Saar-Hunsrück-Steig ist von den starken Winterstürmen nicht verschont geblieben. Eine gewaltige Nordmanntanne liegt quer zum Weg und muss „durchwandert“ werden. Noch einmal geht es bergab in das Naturschutzgebiet Wahnbachtal hinein. Eine Weile folgen wir dem Gewässer und steigen dann wieder zur Anhöhe hinauf. Von einer Freifläche fällt hier der Blick auf den Zielort Reidelbach und weit in das Saarland hinein. Jetzt nehmen wir Abschied von der Waldeinsamkeit und dem wunderschönen Saar-Hunsrück-Steig. Im Reidelbacher Hof kehren wir nach anstrengenden 21 Wanderkilometern zur wohlverdienten Nachtruhe ein.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Naturbelassene, erdige Pfade, Waldeinsamkeit pur und eine Reihe von tief eingeschluchteten Tallangen, die von Wildbächen durchflossen werden, all das ist auf dieser Etappe des Saar-Hunsrück-Steiges anzutreffen. Die überaus abwechslungsreiche Routenführung ist an Erlebnisreichtum kaum noch zu übertreffen und bleibt noch lange in guter Erinnerung. Neben einer üppigen Ausschilderung und dem Vorhandensein einer ausreichenden Zahl von Rast- und Ruheplätzen, führt die Route auch durch Naturschutzgebiete, die seltenen Pflanzen- und Tierarten geschützte Lebensräume bieten. Konditionell sollte man gut beisammen sein, sind doch mehrere kurze, aber knackige Anstiege zu meistern.