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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 207
Gesamtabstieg (Meter):: 207
Anfahrt planen:
Region: Saarland-Saargau
Art: Rundwanderung
Kilometer: 9
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf schlüpfrigen Pfaden durch einen urwaldähnlichen Regenwald

Vor den Toren der Stadt Saarbrücken wächst seit 1997 auf den Halden des ehemaligen Saarkohlebergbaus ein Urwald heran, den man auf der neun Kilometer langen Urwaldtour erkunden und erleben kann. Mehr als 1000 Hektar hat man dazu unter Naturschutz gestellt und zugleich auf eine zukünftige Holzbewirtschaftung verzichtet. Die Natur kann sich seit dieser Zeit in dem hügeligen Terrain ungestört „austoben“. So soll aus der ehemaligen Industriebrache eine grüne Oase entstehen, in der die heimische Tierwelt Schutz findet und der Mensch Erholung suchen kann.

In der regennassen Urwaldtour

Mit der Urwaldtour wandern wir auf naturbelassenen Waldpfaden in den regennassen Saarkohlenwald hinein

Trotz des Fehlens spektakulärer Weitsichten garantiert die Urwaldtour ein kurzweiliges Wandervergnügen. Die Route ist durchgängig ausgeschildert und führt zumeist über schmale, erdige Waldpfade. Insbesondere bei feuchter Witterung oder einer längeren Regenperiode wird empfohlen, auf entsprechendes Schuhwerk großen Wert zu legen. An der Scheune Neuhaus, dem Zentrum für Waldkultur, starten die Wanderer erwartungsvoll in die kleine Runde. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite, vielmehr regnet es in Strömen. So sind wir sehr froh, als wir gleich zu Beginn der Urwaldtour in den schützenden Saarkohlenwald eintauchen können. Bereits in den Vortagen ist hier erkennbar viel Regenwasser herunter gekommen. Die Wege sind verschlammt und auf großen Teilabschnitten in einem morastigen Zustand.


Wir klettern über Baumstämme hinweg und queren winzige Rinnsale indem wir von Baumteller zu Baumteller springen

Die Urwaldtour führt jetzt über einen kleinen Holzsteg hinweg und an einem Waldtümpel vorbei. Überall riecht  es modrig, denn uraltes faulendes Totholz liegt am Weg, aus dem bereits wieder neue Triebe und  Sämlinge sprießen. Wir klettern über Baumstämme hinweg, überspringen winzige Rinnsale und überqueren Bachläufe, indem wir von Baumteller zu Baumteller springen. Auch zwei größere Gewässer liegen am Weg, der sich windungsreich durch den dichten Buchen- und Eichenforst schlängelt. Mehrmals müssen wir uns im Dauerregen, der jetzt immer stärker auf das Blätterdach prasselt, einen halbwegs gangbaren Weg über moorige Wurzelsteige suchen. Bei der drückenden Schwüle und der damit verbundenen extrem hohen Luftfeuchtigkeit wird tatsächlich der Eindruck erweckt, durch  einen tropischen Regenwald zu streifen.

Aufstieg zum Schlackenkegel "Kleiner Fuji"

Das absolute Highlight der Urwaldtour ist die Besteigung des "Kleinen Fuji" über eine hölzerne Stiege mit unzähligen Sprossen

Schließlich gelangt die Gruppe zum „Kleinen Fuji“. Es handelt sich hierbei um einen dreißig Meter hohen Haldenkegel aus Schlackenabraum, der über eine hölzerne Stiege erklettert werden kann. Trotz der miserablen Witterung lassen wir uns die Besteigung nicht entgehen, denn der Ausblick von der Haldenspitze über den Saarkohlenwald soll laut Wanderbeschreibung „atemberaubend“ sein. Das ist er heute natürlich nicht, vielmehr stellen wir anhand der tief hängenden Wolkendecke fest, dass es auch in den nächsten zwei Stunden wohl noch regnen wird. Nach diesem kurzen Abstecher auf den Kleinen Fuji wandern wir auf dem Urwaldpfad weiter durch den regennassen Wald und werden nun Richtung Norden geleitet. Die Wanderer betreten den Friedwald der Stadt Saarbrücken. Der Urwaldpfad benutzt in diesem Teilabschnitt die breiten, befestigten Wege, die durch den Friedwald führen. Im Anschluss daran geleiten uns wieder gewohnt knorrige Wurzelsteige und schmale Waldpfade zum Ausgangspunkt dem „Zentrum für Waldkultur“ an der Scheune Neuhaus zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Bei der Urwaldtour handelt es sich um ein uneingeschränkt erlebnisreiches Wandervergnügen durch einen heranwachsenden "Urwald", in dem man in eine unberührte Waldlandschaft eintauchen und die Abgeschiedenheit in vollen Zügen genießen kann. Die Wanderung empfiehlt sich in besonderem Maße während oder nach einer Trockenperiode. Dann ist dieses abenteuerliche und naturnahe Terrain, mit  seinen entwurzelten Bäumen, seinen morastigen Sumpflandschaften, den idyllischen Waldseen, den mäandernden Bachläufen und den weichen Waldpfaden viel schöner zu durchwandern als in der "Regenzeit". Die angeblich atemberaubenden Aussichten vom Kleinen Fuji sind dann bei strahlendem Sonnenschein aller Voraussicht nach kaum noch zu toppen.

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