Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 38
Gesamtabstieg (Meter):: 38
Anfahrt planen:
Region: Niederrhein
Art: Rundwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Grenzüberschreitendes Wandervergnügen im Nationalpark "De Meinweg"

Die Durchwanderung mooriger Sumpfgebiete, sandiger Waldparzellen und Flussauen mit üppigen Schilfbeständen gehört zum abwechslungsreichen Wanderprogramm der Wasser.Wander.Welt Nr. 6 - Rode Beek. Das braunrote, eisenhaltige Bachbett des Rode Beeks (Rothenbachs), Namensgeber der Tour, der Effelder Waldsee, das Roerdal (Rurtal) und Schloss Daelenbroeck vervollständigen den guten Gesamteindruck dieser grenzüberschreitenden Route entlang des niederländischen Nationalparks "De Meinweg". In der überwiegenden Mehrzahl werden breite Forst- und Wiesenwege begangen. Schmale, erdige Wald- und Uferpfade sind eher selten Bestandteil des nahezu ebenerdigen, knapp zwölf Kilometer messenden Streckenverlaufs.

Am Kasteel Daelenbroeck in Herkenbosch beginnt und endet die Tour

Kasteel Daelenbroeck wurde im Jahre 1311 als Jagd- und Wohnschloss erbaut und beherbergt heute ein Romantik-Hotel

Die Wasser.Wander.Welt.-Route sieht zwei Startpunkte vor, zum einen auf deutscher Seite den kleinen Weiler Rothenbach und zum anderen den Parkplatz am Kasteel Daelenbroeck im niederländischen Herkenbosch. Wir beginnen die Tour am letztgenannten Startpunkt. Schloss und Hofgut Daelenbroeck wurden im Jahre 1311 erbaut und liegen am Rande von Herkenbosch in der niederländischen Provinz Limburg. Heute befindet sich im ehemaligen Jagd- und Wohnschloss ein Romantik-Hotel, das man über die steinerne Brücke der Vorburg betritt. Die gesamte Anlage ist von einem Wassergraben umgeben. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dem imposanten, im Jahre 1999 nach alten Zeichnungen stilvoll renovierten Wohnturm. In unmittelbarer Nähe des Hotelzugangs treffen wir ausreichenden und kostenlosen Parkraum an. Wir wandern ein kurzes Stück auf asphaltiertem Geläuf durch eine beeindruckende Baumallee und treffen dann auf den Routenverlauf der Wasser.Wander.Welt. - Rode Beek. Scharf rechts schwenkend streifen wir die Ortschaft Herkenbosch am Rand der Bebauung und folgen der Beschilderung über eine Landstraße hinweg in die freie Feldflur. Ein breiter Fahrweg führt uns durch Buschwerk und Heckengelände an einem idyllisch gelegenen Teich vorbei.


Durch das Heidemoor "De Turfkoelen" gelangen wir zum Rode Beek, dem Grenzfluss zwischen Deutschland und den Niederlanden

Die landschaftlichen Nutzflächen treten alsbald zurück. Die Route läuft jetzt durch das Naturschutzgebiet "De Turfkoelen". Rechts und links der pfadigen Wegführung ragen im sumpfigen Gelände üppige Schilfbestände auf. Bei den Turfkoelen handelt es sich um ein elf Hektar großes Heidemoor, das durch Torfstich entstanden ist. Seltene Vogelarten finden hier ideale Brutbedingungen vor. Frösche, Kröten und Molche fühlen sich in den Turfkoelen heimisch, die auch Moor- und Schwertlilien einen schützenswerten Lebensraum bieten. Schließlich lassen wir entlang von Wiesen und Wallhecken das sumpfige Heidemoor hinter uns und wandern auf sandigen Wegen in den Wald. Etwas eintönig geht es mit mehreren Richtungswechseln meist schnurgerade durch den lichten Forst. Schließlich gelangen die Wanderer zum Rode Beek (Rothenbach), der mittels eines hölzernes Steges überschritten wird. Von der Dalheimer Mühle bis zum Effelder Waldsee bildet der windungsreiche Bachlauf die unsichtbare Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Wegen seines starken Eisengehalts und der damit einhergehenden rotbraunen Färbung des Gewässers erhielt er die Bezeichnung Rothenbach, oder niederländisch Rode Beek. Nach 14 stark mäandrierenden Bachkilometern mündet er bei Vlodrop in die Rur.

Der Rode Beek (Rothenbach) ist ein stark eisenhaltiges Gewässer

Die Wasser.Wander.Welt - Rode Beek läuft am Rothenbach und am idyllisch gelegenen Effelder Waldsee entlang

Nach Querung des Grenzbaches Rode Beek wandern wir auf deutscher Seite über den Gitstapper Weg an sommerlichen Waldsäumen und am Gitstapper Hof vorbei. Die im Jahre 1377 erstmalig erwähnte und in der Nähe anzutreffende Gitstappermolen (Gitstappermühle) ist heute noch in Betrieb. Sie wird mit den Wassern des Rode Beeks betrieben. Die Mühle verfügt über eine Restauration und kann besichtigt werden. Im Mühlenladen kann man Mehl und Brot käuflich erwerben. Die Beschilderung führt uns schließlich zum Effelder Waldsee hinüber. Das 38 Hektar große Badegewässer im Naturpark Maas-Schwalm-Nette liegt mitten im Wald. Der See ist durch Kiesabbau im zurückliegenden Jahrhundert entstanden. Auf einem breiten Weg führt die Route der Wasser.Wander.Welt - Rode Beek direkt am baumbestandenen Ufer entlang und ermöglicht an mehreren Stellen traumhafte Seeblicke. Auf der anderen Seite des großen Gewässers befindet sich ein Naturfreibad mit einer Wasserskianlage. Wer den 1,5 Kilometer langen Abstecher in Kauf nimmt, kann im dortigen Biergarten Einkehr halten.


Am Effelder Waldsee windet sich der Rode Beek in engen rostbraunen Schleifen durch den moorigen Uferwald

In diesem Teilabschnitt verwöhnen nicht nur die schönen Waldseeblicke das Auge des Wanderers. Denn rechts des Weges zeigt sich immer wieder der Rothenbach. In engen rostbraunen Schleifen windet er sich durch den moorigen Uferwald. Vom breiten Uferweg am Effelder Waldsee führt uns die Beschilderung der Wasser.Wander.Welt zum zweiten Mal über den Rothenbach hinweg in eingefriedetes und mit einem kleinen Holztor gesichertes Weidegelände. Wieder in den Niederlanden wandern wir auf weichem Untergrund durch kniehohes Gras und mitten durch eine friedvoll weidende Schafherde. Mehrere mit Schilf und Röhricht bestandene sumpfige Tümpel zeigen an, dass man den schmalen Pfad besser nicht verlassen sollte. In ständiger Nähe zum Rothenbach verlassen wir die kleine Schafweide durch ein zweites Holztor. Mit dem asphaltierten Krukkumerweg gelangen die Wanderer wenig später bei der Ortschaft Vlodrop ins Roerdal (Rurtal). In Höhe des an dieser Stelle anzutreffenden Kreisverkehrs mündet der Rothenbach in die Rur. Ein breiter naturbelassener Uferweg läuft in Fließrichtung an der Roer (Rur) entlang. Mehrmals weicht der dichte Uferbewuchs zurück und gibt den Blick frei auf das langsam dahinfließende Gewässer.

Die Route läuft am Ufer der Roer (Rur) entlang

Die Roer vollzieht einen weiten Linksbogen und beschert uns ein bemerkenswertes Flusspanorama

Die Roer hat im belgischen Hohen Venn ihren Ursprung. Bis zu ihrer Mündung in die Maas bei Roermond legt sie 164 Flusskilometer zurück. 80 Prozent der Wasserstrecke führen dabei durch Nordrhein-Westfalen, somit über deutsches Territorium. Der nun folgende, letzte Teil der Wanderstrecke ist sicherlich einer der schönsten auf der Wasser.Wander.Welt-Route - Rode Beek. In stetigem Wechsel werden breite Uferwege und schmale Schilfpfade beschritten. Unterwegs lädt eine Panoramaliege direkt am Flussufer zur Rast ein. Danach vollzieht die Roer einen weiten Linksbogen. Der schmale Uferweg läuft unmittelbar an der steil abfallenden Abbruchkante der Uferbefestigung entlang und beschert uns ein bemerkenswertes Flusspanorama. Allerdings ist hier Vorsicht geboten!! Sollte man zu dicht an die Kante herantreten, kann der sandige Boden abbrechen und in die Roer stürzen. Zum Abschluss der schönen Tour geht es im Roerdal noch an einem idyllisch gelegenen Teich vorbei. Dann gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt der Premiumroute, dem Parkplatz am Kasteel Daelenbroeck.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Premiumqualität oder nicht?? Diese Frage stellt sich dem kritischen Wanderer wenn er die knapp zwölf Kilometer lange Wasser.Wander.Welt - Rode Beek hinter sich gelassen hat. Denn ganz ohne Zweifel lässt die Rode-Beek-Runde im Qualitätsvergleich mit den anderen Wasser.Wander.Welt - Touren im grenzüberschreitenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette die absoluten Highlights vermissen. Breite Feld- und Wiesenwege im ersten Drittel und die sich daran anschließenden eintönigen, schnurgeraden Waldpassagen erreichen keine Premiumqualität. Erst die schönen Ausblicke auf den Effelder Waldsee, die pfadige Wegführung entlang des Rothenbaches und der bemerkenswerte Teilabschnitt entlang der Roer kann man dem so begehrten Segment einer Premiumwanderung zuordnen. Darüber hinaus sind die imposanten Gemäuer von Kasteel Daelenbroeck und seiner unmittelbaren wasserschlossähnliche Umgebung positiv zu gewichten. Profirouten hält es daher für angemessen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis knappe vier Sterne zu vergeben und alles in allem Premiumqualität zu bescheinigen. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Die Wegezeichen sind professionell und gut sichtbar angebracht.

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