Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 418
Gesamtabstieg (Meter):: 415
Anfahrt planen:
Region: Odenwald
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Pulverturm in Eberbach zum Schloss Hirschhorn

Auf seiner 4. Etappe von Eberbach nach Hirschhorn führt der Fernwanderweg wenig spektakulär meist auf breiten Wald- und Wiesenwegen neckarabwärts über die bewaldeten Odenwaldhöhen hinweg. Absolutes, leider auch einziges Highlight auf der nur 13 Kilometer langen Strecke ist die Begehung von Schloss Hirschhorn mit seinen wunderschönen mittelalterlichen Gemäuern. Auch die sich anschließende Durchwanderung der Altstadt im Zielort Hirschhorn bleibt sicherlich in guter Erinnerung. Dafür sorgen die uralten schön renovierten Fachwerkhäuser in den engen Gassen und der Turm des historischen Mitteltors, der heute gleichzeitig als Kirchturm genutzt wird.

Blick vom Neckarsteig ins Neckartal und auf Eberbach

Im Gretengrund kann man mit dem Waldklassenzimmer Kinder und Jugendliche inmitten der Natur unterrichten

Am Neckarufer in Eberbach beginnen wir die Wanderung über die 4. Etappe des Neckarsteigs. Wir haben uns entschlossen, diesen Teilabschnitt neckarabwärts zu begehen. So legen wir die herausragenden Höhepunkte an den Schluss der Etappe. Vom S-Bahn-Haltepunkt Eberbach wandern wir durch die Luisen- und Friedrich-Ebert-Straße und überschreiten das Flüsschen Itter, das hier in den Neckar mündet. Nach der Querung der Bahnlinie steigen die Wanderer ausgangs der Bebauung in die Flanke des Itterberges hinein. Scharf links schwenkend folgen wir anfangs einem breiten, sanft bergan führenden Waldweg, der sich alsbald zu einem schmalen Pfad verjüngt. Von der Anhöhe fällt ein schöner Blick ins Neckartal und auf den zurück bleibenden Startort Eberbach. Schon bald geht es wieder bergab. Wir queren die B45 und den Gammelsbach und folgen dann der Beschilderung in den lichten Forst. Breite Waldwege und naturbelassene Pfade führen uns sanft ansteigend durch den Gretengrund. Hier hat man auf einer Lichtung mit dem Waldklassenzimmer eine Möglichkeit geschaffen, Kindern und Jugendlichen den Wald und die Natur näher zu bringen.


Schloss Hirschhorn wurde im Jahre 1260 errichtet und im Laufe der Jahrhunderte erweitert und ausgebaut

Nach einer kurzen Rast im Waldklassenzimmer, umrunden wir sanft ansteigend den 364 Meter hohen Tannenkopf und folgen sodann breiten Forstwegen nahezu ebenen Fußes zum Steinernen Tisch. Hochherrschaftlichen Jagdgesellschaften diente die Stelle im 18. Jahrhundert als Rastplatz. Vorbei an der Hoppehütte geht es schließlich vom Stöckberg talwärts ins Neckartal. Steinmännchen säumen den Weg, der anfangs gradlinig, wenig später in Serpentinen zum Burgtor von Schloss Hirschhorn hinunter führt. Johann von Hirschhorn ließ die Spornburg hoch über der Altstadt von Hirschhorn und dem Neckartal im Jahre 1260 errichten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Befestigungsanlage ständig erweitert und ausgebaut. Die größtenteils aus Sandstein erbaute Burg blieb in der Neuzeit von Zerstörungen verschont, sodass sie sich heute in einem schlossartigen Zustand zeigt.

Schloss Hirschhorn hoch über dem Neckartal

Die historischen Gemäuer in den engen Gassen von Hirschhorn sollte man ausgiebig in Augenschein nehmen

Heute beherbergt Schloss Hirschhorn ein Trauzimmer und ein Burgrestaurant. Neben den imposanten mittelalterlichen Gebäuden erfreuen wir uns an den herrlichen Ausblicken vom Schlosshof ins Neckartal, auf die Staustufe und auf den Zielort Hirschhorn, zu dem wir wenig später über einen Treppenweg hinab steigen. Wir betreten die Altstadt durch das Mitteltor, welches heute nebenbei als Kirchturm Verwendung findet. Ein Gang durch die engen Gassen von Hirschhorn, dem im Jahre 1404 die Stadtrechte verliehen wurden, lohnt sich allemal. Das Städtchen zu Füßen des imposanten Renaissanceschlosses wurde allerdings von Katastrophen nicht verschont. Eine Feuersbrunst äscherte große Teile der Stadt im Jahre 1556 ein. Zehn Jahre später zerstörte ein verheerendes Hochwasser Teile der Stadtmauer. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen. Vielmehr wird der hessische Ort am Neckar als Perle des Neckartales bezeichnet.

 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die doch recht unspektakulär beginnende Wanderung über die 4. Etappe des Neckarsteigs glänzt mit einem furiosen Schlussszenario, das jeden Wanderer in Begeisterung versetzt. Schloss Hirschhorn und die Altstadt von Hirschhorn entschädigen den Neckarsteigwanderer für die zuvor doch recht tröge Wanderung durch den Odenwald, die meist über breite Forstautobahnen, weniger über erdige oder naturbelassene Pfade verläuft. Von unterwegs gibt es daher auch nicht viel zu berichten. Herausragende Fernsichten oder traumhafte Ausblicke ins Neckartal sind ebenfalls nicht zu verzeichnen. So bleiben als beschreibenswerte Höhepunkte tatsächlich nur das Renaissanceschloss, die engen Gassen der Altstadt und die sehenswerten historischen Gemäuer von Hirschhorn. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. An der Beschilderung des Fernwanderweges gibt es nicht das Geringste auszusetzen.

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