Mit der Himmelsleiter hinauf zum Königsstuhl hoch über Heidelberg
Vorbemerkungen zum Neckarsteig:
Der Neckar ist ein windungsreicher, 362 Kilometer langer rechter Nebenfluss des Rheins. Er entspringt in der Nähe von Villingen-Schwenningen und mündet bei Mannheim in den Rhein. Auf insgesamt neun Etappen und 126 Wanderkilometern begleitet ihn der im Jahre 2012 eröffnete Neckarsteig von Heidelberg neckaraufwärts bis nach Bad Wimpfen. Er steigt dabei auch zu den Odenwaldhöhen hinauf und läuft eine ganze Reihe von mittelalterlichen Gemäuern an, die zur Besichtigung einladen. Breite Wald- und Wiesenwege, erdige, naturbelassene Pfade und felsige Steige bestimmen das Streckenprofil. Zahlreiche Aussichtspunkte entlang der Route laden zum Verweilen ein und gestatten traumhafte Neckartalpanoramen. Des Öfteren wechselt der Weitwanderweg die Flussseite und führt dabei auch mehrmals weit ab vom Neckar in den Odenwald hinein. Bahnanbindungen in fast allen Start- und Zielorten der Neckarsteigetappen erleichtern die Wanderplanung ungemein. Dem Neckarsteig wurde vom Wandermagazin im Jahre 2018 das Prädikat "Deutschlands schönster Weitwanderweg" verliehen.
Aus der Altstadt von Heidelberg steigen wir über unzählige Treppenstufen zum Heidelberger Schloss hinauf
Wir entschließen uns, den Neckarsteig entgegen der Fließrichtung des Neckars zu erwandern, also die Weitwanderung in Heidelberg zu beginnen und die beiden ersten Etappen zusammen zu legen. Insgesamt sind somit 23 anstrengende Wanderkilometer zu meistern, als wir vom S-Bahn-Haltepunkt Heidelberg-Altstadt durch das imposante Karlstor in das Stadtzentrum der Neckarmetropole hinein laufen. Mit der Zuwegsbeschilderung des Neckarsteigs geht es aus der Altstadt über unzählige Treppenstufen zur Ruine des Heidelberger Schlosses hinauf. Am Nordhang des Königsstuhls und 80 Höhenmeter über dem Neckartal ragt die einstige Residenz der Kurfürsten von der Pfalz und das Wahrzeichen der Stadt Heidelberg auf. Die gewaltige Anlage wurde 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen Ludwig XIV. zerstört. Ein Feuer, verursacht durch Blitzschlag, zerstörte das teilweise restaurierte Gemäuer im Jahre 1764 erneut. Danach wurde die Schlossruine aus rotem Neckartäler Sandstein nicht wieder aufgebaut. Der Rundgang durch das Ruinengelände ist natürlich absolute Pflicht. Zudem gefallen die herrlichen Tiefblicke von der Schlossmauer ins Neckartal und auf die Stadt Heidelberg in besonderem Maße.
Der Aufstieg über die Himmelsleiter zum Aussichtspunkt Königsstuhl ist eine konditionelle Herausforderung
Vom Heidelberger Schloss folgen die Wanderer der Beschilderung stramm bergan über eine asphaltierte Bergstraße zum Eingangsportal des Neckarsteiges. Hier treffen wir auch auf den Einstieg zur Himmelsleiter. Eine Höhendifferenz von knapp 400 Höhenmetern gilt es jetzt über 1.258 grob behauene Natursteinstufen zu überwinden. Immer wieder wird diese anstrengende konditionelle Herausforderung von Querwegen durchbrochen, die eine kurze Verschnaufpause möglich machen. In einem nicht enden wollenden Steilanstieg führt die gigantische Steintreppe zum Aussichtspunkt auf dem 568 Meter hohen Königsstuhl hinauf. Hier oben werden die Neckarsteigwanderer mit einem phänomenalen Panoramablick für die Aufstiegsmühen belohnt. Neben der inzwischen tief im Tal sichtbaren Stadt Heidelberg schweift der Blick über den Oberrheingraben hinweg in den Pfälzer Wald hinein. Sogar Weitblicke in den Hunsrück und den Taunus sollen bei entsprechenden Wetterverhältnissen möglich sein. In der Berggaststätte ist eine Einkehr möglich. Auch wir legen auf dem Königsstuhl eine wohlverdiente Verschnaufpause ein.
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