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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 528
Gesamtabstieg (Meter):: 528
Anfahrt planen:
Region: Schwarzwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Zwei-Täler-Wanderung zu einem geheimnisvollen Karsee

Diese erlebnisreiche Zwei-Täler-Wanderung im Naturpark Schwarzwald gehört zum Segment der neun Baiersbronner Himmelswege, die meist in Premiumqualität den Nordschwarzwald durchstreifen. Die hier zu beschreibende zwölf Kilometer lange Eiszeit-Tour steht ganz im Zeichen des Huzenbacher Sees, der in der Würmeiszeit entstanden ist und somit der Route ihren Namen verliehen hat. Das abwechslungsreiche Streckenprofil umfasst schmale, naturbelassene Waldpfade, wurzelige Steige und breite fein geschotterte Forstwege in stetigem Wechsel. Neben dem Huzenbacher See sollten bei der Aufzählung der Highlights auch die tollen Panoramablicke vom Aussichtspunkt Seeblick und die gigantischen Holländertannen im Dobelbachtal Erwähnung finden.

Der Huzenbacher See ist ein eiszeitlicher Karsee

Durch das idyllische Seebachtal führt uns die Eiszeit-Tour hinauf zum Huzenbacher See

Wir starten in die Eiszeit-Tour auf dem Dorfplatz des Schwarzwaldortes Huzenbach und wandern mit der Seebachstraße in das idyllische Seebachtal hinein. Anfangs auf einer schmalen Teerstraße und wenig später auf einem geschotterten Forstweg geht es ständig sanft bergan. Der Seebach begleitet uns auf den ersten vier Kilometern. Immer wieder tritt die Route direkt an das Gewässer heran und wechselt dabei mehrmals die Bachseite. Der Rossbrunnen und eine uralte Heuhütte werden passiert, bevor im Talschluss der Huzenbacher See erreicht wird. Ein naturbelassener weicher Waldweg in halber Hanglage umrundet den kleinen Karsee und gestattet immer wieder erregende Ausblicke auf das geheimnisvolle Gewässer, das bereits seit Jahrzehnten unter Naturschutz steht. Am Huzenbacher See legen wir auf einer Bank am Seeufer eine große Wanderpause ein. Vor dem dortigen Pavillon sitzend genießen wir die beeindruckende Stille dieser herrlichen Landschaft.

Der Huzenbacher See wurde im 18. Jahrhundert von den Flößern als Schwallwasser genutzt

Durch wannenartige Abschürfungen der Gletscher in der Würmeiszeit ist der Huzenbacher See vor 30.000 Jahren entstanden. Einst soll es rund 60 Karseen in der Baiersbronner Region gegeben haben, so viele wie sonst nirgends in Mitteleuropa. Idyllisch eingebettet liegt er in einem fast kreisrunden Talkessel, der von 160 Meter hohen, steil abfallenden, bewaldeten Karwänden umschlossen wird. Der kleine Karsee ist etwa sechs Meter tief und die Wasseroberfläche umfasst 2,7 ha. Im Mai und Juni blühen in dem 747 m hoch gelegenen Gewässer gelbe Teichrosen, im Volksmund Mummeln genannt, und schaffen so ein Naturschauspiel besonderer Art. Im 18. Jahrhundert wurde der See von den Flößern als Schwallwasser benutzt. Der Wasserspiegel wurde durch Staumaßnahmen um etwa zwei Meter angehoben, um das geschlagene Holz im See zu lagern und es dann zum Abtransport mit Öffnung des Wehrs und dem abfließenden Schwallwasser in den nächsten Fluss zu schwemmen. Durch diesen Eingriff löste sich das bisherige, ufernahe Gelände vom Grund und schwemmte auf. Noch heute bedeckt das Geflecht aus Moosen, Wurzeln und jungen Bäumen einen großen Teil der Seeoberfläche.


Der Aussichtspunkt Seeblick bietet traumhafte Fernsichten über den nördlichen Schwarzwald

Nach ausgiebiger Wanderrast am Huzenbacher See machen wir uns wieder auf den Weg und folgen dem rechts in den Hang steigenden Felsenpfad. Gleich zwei Weitwanderwege, der Seensteig und die Murgleiter begleiten die Eiszeit-Tour auf diesem windungsreichen Steiglein durch die steile Karwand. Winzige Rinnsale werden dabei gequert. An einem Holzsteg fällt gar ein kleiner Wasserfall, der zurzeit recht wenig Wasser führt, über eine Felsstufe zu Tal. Satte 150 Höhenmeter sind auf dem holprigen Pfad im Aufwärtsgang zu durchsteigen. Gutes Schuhwerk und ein wenig Trittsicherheit sind dabei erforderlich. Auf der Höhe angelangt, wenden sich die Wanderer am Standort Dachsbau nach links und folgen einem breiten Waldweg hinüber zum Aussichtspunkt Seeblick. Hier auf 901 Metern über NN treffen wir auf einen Pavillon und mehrere Ruhebänke die zur Rast einladen. Das Panorama welches sich den Wanderern bietet, ist wahrhaft gigantisch. Aus der Vogelperspektive fällt der Blick auf den Huzenbacher See und weit in den Nordschwarzwald hinein.

Auf dem Kleemisswegle beim Abstieg ins Dobelbachtal

Im Dobelbachtal bewundern wir die mächtigen Weißtannen rechts und links des Weges

Anfangs noch als breiter Waldweg, mündet die Eiszeit-Tour wenig später in einen schmalen Wanderpfad ein, der uns durch ein Hochmoor leicht abfallend zur Kleemisshütte führt. Ein kurzer Regenguss wird hier ausgesessen, bevor wir dem schmalen, naturbelassenen Kleemisswegle ins Dobelbachtal folgen. Durch einen urwüchsigen Bannwald sich ständig abwärts windend geht es auch in diesem erlebnisreichen Teilabschnitt am Kammerloch an einer kleinen Wasserkaskade vorbei. Über bemooste Felsenstufen fällt hier ein schmales Rinnsal zu Tal und strebt dem Dobelbach zu. Die Wegführung ist einfach traumhaft. Mehrmals überspringen wir kleine Nebenbäche, bevor wir ins eigentliche Dobelbachtal gelangen. Dieser Abschnitt der Tour beeindruckt mit riesigen Weißtannen, so genannten Holländertannen, die rechts und links des Dobelbaches aufragen. Das letzte Stück der Eiszeit-Tour passiert die Rosshütte und läuft dann durch das Murgtal vorbei am Fuhrmannsbrunnen zurück nach Huzenbach. Hier endet eine sehr schöne Rundwanderung durch den Nordschwarzwald.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die themenbezogene Rundwanderung Eiszeit-Tour im Reigen der Baiersbronner Himmelswege führt uns in Premiumqualität durch zwei abgeschiedene, ausgesprochen idyllische Tallagen des Nordschwarzwaldes. Etwa in der Mitte dieser tollen Runde trifft man auf den geheimnisvoll anmutenden Huzenbacher See mit seiner aufgeschwemmten Moorinsel aus Pflanzen, Moosen, Treibgut und jungen Bäumen. Im Pavillon angebrachte Hinweistafeln erzählen etwas über die Entstehung des Karsees im Zuge der Würmeiszeit und über die vormalige Nutzung als Schwallgewässer. Neben diesem absoluten Highlight punktet die Eiszeit-Tour ungemein mit ihren pfadigen Teilabschnitten, die einen Bannwald und ein Hochmoor durchmessen. Die grandiosen Fernsichten vom Aussichtspunkt Seeblick vervollständigen den sehr guten Gesamteindruck des knapp 12 Kilometer langen Himmelsweges. Die Beschilderung ist allerdings an mehreren Stellen überholungsbedürftig. Einige Wegeschilder sind unsachgemäß und/oder schlecht sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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