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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 333
Gesamtabstieg (Meter):: 333
Anfahrt planen:
Region: Spessart
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über aussichtsreiche Spessarthöhen und durch ein idyllisches Bachtal

Wichtige Hinweise des Autors:

Das Räuberland, Teil des bayerischen Naturparks Spessart, liegt im Herzen des so genannten Mainvierecks und verfügt über eines der größten Mischwaldgebiete Deutschlands. Die Region erhielt im Jahre 2016 die Zertifizierung "Qualitätsregion Wanderbares Deutschland". Die Beschilderung der Rundwege im Räuberland ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Ein einheitliches Wegezeichen ist bei der Mehrzahl der Touren nicht vorhanden. Oftmals sind drei oder vier verschiedene Markierungen zu beachten, um vom Start- zum Zielpunkt zu gelangen. Deshalb sollte man sich dem Wanderführer "Wandertipps in der Qualitätsregion Räuberland" anvertrauen, erhältlich in der Tourist-Info Heimbuchenthal, oder sich der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen. Da die hier beschriebene Route nicht mit einem einheitlichen Wegezeichen versehen ist, sind drei Balken in der Kategorie Schwierigkeit erforderlich. Vom Wegeverlauf her wäre ein Balken vollkommen ausreichend.

Die Spessart-Rundwanderung Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen hält was sie verspricht, läuft die Tour doch tief in das Elsavatal hinein und führt auf naturbelassenen Pfaden, Wald- und Wiesenwegen über aussichtsreiche Höhenzüge hinweg. Dabei zeigt sich der Streckenverlauf recht kurzweilig. Mal geht es durch spessarttypischen Mischwald, dann wieder auf Freiflächen hinaus, die herrliche Panoramablicke ermöglichen. Auch die Historie kommt auf der 13 Kilometer langen Route nicht zu kurz. Neben der sehenswerten Martinuskirche im Rokokostil, führt der Räuberland-Pfad an den ehemaligen Gemäuern eines Eisenhammerwerkes vorbei. Zwei kleine Seen, überaus idyllisch in die waldreiche Spessartlandschaft eingebettet, perfektionieren das schöne Wandererlebnis rund um Heimbuchenthal.

An der Kapelle Herrin der Berge

Gleich zu Beginn der Tour treffen wir auf das mächtige Mühlrad der ehemaligen Walzenmühle

Ein idealer Startpunkt in den Räuberland-Pfad befindet sich auf dem Parkplatz an der Martinuskirche in Heimbuchenthal. Hier steht kostenloser Parkraum zur Verfügung. Schon nach wenigen Metern führt uns die Beschilderung "Räuberland-Rundweg 3" am Hotel Lamm vorbei zu einem mächtigen Wasserrad hinüber, das vom Elsavabach angetrieben wird. Es handelt sich dabei um das heute noch intakte Mühlrad der ehemaligen Walzenmühle. Hinter dem Wasserrad steigt der Räuberland-Pfad steil in den Wald hinein. Geländerbewehrt geht es auf einem schmalen Waldpfad stetig stramm bergan. Weiter oben tritt die Route aus dem Wald heraus und ermöglicht einen schönen Ausblick auf den Start- und Zielort Heimbuchenthal im Elsavatal.

Auf einem weitläufigen Wiesenplateau zeigt sich unter einem ausladenden Kastanienbaum die Kapelle "Herrin der Berge"

Im ständigen Wechsel werden jetzt, lang anhaltend bergauf wandernd, schmale Pfade und breite Waldwege beschritten. Als wir schließlich die Spessarthöhen erklommen haben, zeigt sich auf einem weitläufigen Wiesenplateau und direkt unter einem ausladenden Kastanienbaum die Kapelle "Herrin der Berge". Peter Spieler ließ das kleine Kirchlein im Jahre 1853 erbauen, als Dank für die Errettung aus Seenot bei seiner Überfahrt nach Amerika. Die Kapelle wurde mit einem hölzernen Vorbau ausgestattet, der auch als Schutzhütte für Wanderer genutzt wird. Darüber hinaus hat man von hier oben einen herrlichen Weitblick über die waldreichen Erhebungen des Spessarts. Vom Kapellchen läuft der Räuberland-Pfad in einem scharfen Rechtsschwenk in Richtung Volkersbrunn. Blühende Ginsterstauden setzen erfrischende Farbtupfer in der sattgrünen Frühlingslandschaft, bevor wir wieder in den spessarttypischen Mischwald eintauchen.


Mit dem Wegezeichen "Spessart-Weg 2" läuft der Räuberland-Pfad durch die aussichtsreiche Flanke des Eichelsbergs

Aus dem Wald kommend wird eine Asphaltpiste gequert und über Wiesenpfade sanft ansteigend bis an den Ortsrand von Volkersbrunn hinauf marschiert. Hier wechselt die Beschilderung des Räuberland-Pfades. Wir folgen ab sofort dem Wegezeichen "Spessart-Weg 2" und laufen auf breiten Wegen in die Flanke des 426 Meter hohen Eichelsbergs hinein. In diesem Wegeabschnitt begleiten uns eine ganze Weile herrliche Spessartpanoramen. Über das Elsavatal hinweg schweift der Blick weit in den Naturpark Spessart. Kurz darauf erwarten uns von einer neu errichteten Wanderhütte schöne Aussichten über ausgedehntes Wald-, Wiesen- und Weideland.

Im Räuberland-Pfad am idyllisch gelegenen Waldsee bei Heimbuchenthal

Im Elsavatal führt der Räuberland-Pfad am Industriedenkmal der ehemaligen Eisenschiede "Höllhammer" vorbei

Wenig später gelangen die Wanderer in den Weiler Heimathenhof. Im dortigen Hotel-Restaurant mit angeschlossenem Reiterhof ist eine Einkehr möglich. Vom Heimathenhof führt uns der Räuberland-Pfad, weiterhin mit der Beschilderung "Spessart-Weg 2" und stetig bergab wandernd in das Elsavatal hinein. Im Talgrund treffen wir nach Querung einer Landstraße auf das historische Industriedenkmal Höllhammer. Um der einheimischen Bevölkerung ausgangs des 18. Jahrhunderts ausreichendes Arbeitseinkommen zu sichern und sie vom Auswandern nach Amerika abzuhalten, erteilte die kurmainzische Regierung im Jahre 1794 Johann Ludwig Rexroth die Erlaubnis, im Elsavatal einen Eisenhammer zu betreiben. Da die Rexroths zeitweise im Besitz von sieben Eisenhämmern waren, hat man sie im Volksmund als die "Krupps des Spessarts" bezeichnet. Die heute leider nicht zugänglichen ehemaligen Gemäuer des Höllhammers sind weit über die Region hinaus bekannt. 

Zum Schluss der Tour werden der idyllisch gelegene Waldsee und der Kurparksee in Heimbuchenthal angelaufen

Vom Höllhammer geht es noch ein kurzes Stück flussabwärts an der Elsava entlang. Hinter der Wilhelmsscheune erfolgt ein scharfer Linksschwenk. Die Route steigt in den Hang hinein. Erneut wechselt das Wegezeichen. Der Räuberland-Pfad folgt jetzt der Beschilderung "H3". Die Route führt an steilen Hangwiesen entlang, die an Almen im Alpenraum erinnern. Den kurz darauf rechts abzweigenden, rund 200 Meter messenden und wenig lohnenden Abstecher zum Rexroth-Friedhof kann man getrost auslassen. Breite, etwas eintönige Forstwege geleiten uns dann hinauf zum idyllisch gelegenen Waldsee. Breite, etwas eintönige Forstwege geleiten uns dann hinauf zum idyllisch gelegenen Waldsee. Ruhebänke laden hier zu einer beschaulichen Rast ein. Vom Waldsee fällt der Räuberland-Pfad erneut in das Elsavatal hinab. Überaus abwechslungsreich wandern wir jetzt flussaufwärts am Musikpavillon vorbei in den Kurpark von Heimbuchenthal. In dem sehr ansprechend gestalteten Gelände bewundern wir den Kurparksee, einen schön gestalteten Bauerngarten und einen Lehrbienenstand. Mit dem Wegezeichen "Europäischer Kulturweg" geht es schließlich zurück zur Martinuskirche, an der diese schöne Spessartwanderung endet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Bei dieser bemerkenswerten Runde über den Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen ist es nicht ganz einfach, eine abschließende und zutreffende Bewertung vorzunehmen. Neben herausragenden Teilabschnitten mit herrlichen Fernblicken über die Spessarthöhen und der schönen Wanderung durch den Kurpark im Elsavatal, gehören auch breite, eintönige und manchmal geschotterte Wald- und Wiesenwege zum Streckenprofil. Zudem profitiert die Route ungemein von den Info-Tafeln des Europäischen Kulturweges, die Historisches aus der Region rund um Heimbuchenthal zu berichten wissen. Für ungeübte Wanderer ist die Beschilderung, bestehend aus insgesamt vier verschiedenen Wegezeichen, recht gewöhnungsbedürftig. Wer sich allerdings damit zurecht findet, für den ist die Tour fast unverlaufbar ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Anzahl vorhanden. So verpasst der Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen bei Profirouten knapp die Vier-Sterne-Bewertung in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert. Aus den vorgenannten Gründen scheinen drei Sterne angemessen zu sein.

Tipp des Autors:

Im Anschluss an die Wanderung über den Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen empfiehlt sich eine Besichtigung der im Jahre 1757 erbauten Martinuskirche im Start- und Zielort Heimbuchenthal, die über einen Seiteneingang zugänglich ist. Der Innenraum mit drei Altären im Rokokostil zeigt sich ausgesprochen prunkvoll und sehenswert.

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