Durch abgeschiedene Bachtäler zur Felsformation Teufelsburg
Wichtiger Hinweis:
Der Verlauf der nachfolgend beschriebenen Rundwanderung wurde von Profirouten zusammen gestellt und verfügt infolgedessen über keine Beschilderung. Aus diesem Grunde werden in der Kategorie Schwierigkeit drei von fünf Balken für erforderlich gehalten. Der Einfachheit halber sollte man sich beim Nachwandern der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.
Die fünfzehn Kilometer lange Zwei-Täler-Tour am Rande der Hocheifel durchmisst zwei idyllische, abgeschiedene und teilweise tief eingeschluchtete Tallagen. Liebhaber der rauen Eifellandschaft und Wanderer die das Erlebnis einer einsamen Wanderung suchen, werden die Zwei-Täler-Tour zu schätzen wissen. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen führt die Route in ständigem Auf und Ab durch waldreiches Gelände und über landwirtschaftlich genutzte Freiflächen hinweg. Mit einem kurzen, weglosen Abstecher kann man mitten im lichten Forst die geheimnisvolle Felsformation "Teufelsburg" aufsuchen. Im Eifelort Blasweiler geht es an einer der ältesten neugotischen Kirchen des Rheinlands vorbei und unterwegs sorgen herrliche Fernsichten in die hügelige, vulkanologisch geprägte Eifellandschaft immer wieder für Kurzweil.
Die Zwei-Täler-Tour führt am Fuchskopf über die historische Handelsroute der Kohlenstraße
Wir beginnen die Zwei-Täler-Tour im Eifelörtchen Schelborn. Innerorts steht in den Dorfstraßen kostenloser Parkraum zur Verfügung. Vorbei an der schmucken Dorfkapelle Maria Geburt verlassen wir die Bebauung über den Blasweiler Weg. Unterhalb des Fuchskopfes an der ehemaligen Gaststätte "Zum Amerikaner" überqueren die Wanderer die Asphaltpiste der L83. Nach links schwenkend folgen wir dem Weitwanderweg Eifelleiter über die grob geschotterte Kohlenstraße. Dabei handelt es sich um eine uralte Handelsroute die seinerzeit von Trier quer durch die Eifel bis zum Rhein verlief. Sie wurde bereits in vorrömischer Zeit genutzt. Da man auf der Route in den zurückliegenden Jahrhunderten die Holzkohle aus der Eifel bis zu den Rheinhäfen verfrachtete, gab man ihr den Namen "Kohlenstraße". Nachdem wir einen kurzen Abschnitt auf dem historischen Handelsweg beschritten haben, folgen die Wanderer einem rechts abzweigenden breiten Waldweg, der sich schon nach wenigen Metern verzweigt. Von den drei sich jetzt bietenden Wegemöglichkeiten wählen wir die äußerste linke. Leicht zugewachsen und sanft abfallend führt sie in Heckengelände und Niederwald hinein.
Auf der Zwei-Täler-Tour wird das idyllische und abgeschiedene Heckenbachtal durchwandert
Schließlich führt uns die Route in eine Waldparzelle und wenig später auf eine ausgedehnte Wiesenfläche hinaus. Zwischen Ginsterbüschen steigt die Zwei-Täler-Tour wieder an. Auf der Anhöhe wird ein asphaltierter Wirtschaftsweg überschritten, um erneut in den Wald einzutauchen. Rechts abzweigend wandern wir wieder bergab. In mehreren Windungen fällt die Rundwanderung in das Heckenbachtal hinein. in seinem Oberlauf wird der Heckenbach gequert und sodann eine Weile am Gewässer entlang marschiert. Leider ist der Bachlauf zugewachsen und vom munter plätschernden Wasser ist nicht viel zu sehen. Wenig später öffnet sich das idyllische Tälchen und Brombeerhecken mit reifen, köstlichen Früchten begleiten uns auf Schritt und Tritt. Nachdem wir das Gewässer zum zweiten Mal überschritten haben, geht es mit einem links abzweigenden Waldweg bergan. Wir verlassen das abgeschiedene Heckenbachtal, passieren auf der bewaldeten Anhöhe ein Wegekreuz und wandern über einen Forstweg erneut bergab.
In einer weglosen Waldparzelle treffen die Wanderer auf die gigantische Felsformation Teufelsburg
Bevor der Talgrund erreicht wird, entdecken wir rechts der Route etwas versteckt im Wald die imposante Felsformation der Teufelsburg, wie das gewaltige Naturdenkmal im Volksmund bezeichnet wird. Um den Basaltfelsen näher in Augenschein zu nehmen, dringen wir in die weglose Waldparzelle ein. Achtsames Wandern ist dabei erforderlich, denn loses Geäst und herumliegende basaltische Auswurfreste eines ehemals tätigen Vulkans liegen überall herum. Wir machen uns die Mühe und klettern bis zur Bergspitze hinauf. Dabei umrunden wir die Teufelsburg. Erst der Anblick aus der rückwärtigen Position zeigt das gigantische Ausmaß des Felsens. Die Form der ineinander verkeilten Basaltblöcke erscheint in der Tat etwas mystisch. So könnte tatsächlich der Eindruch entstehen, der Teufel hätte das Ganze zusammen gefügt. Wir verlassen schließlich die bemerkenswerte Basaltformation und wandern über einen erst kürzlich frisch geschotterten Weg nach Oberheckenbach.
Ausgesprochen kurzweilig und aussichtsreich führt die Zwei-Täler-Tour über ausgedehnte Weideflächen
Eingangs der Ortschaft Oberheckenbach queren wir die L85 und wandern auf einem breiten Waldweg lang anhaltend bergan. Auf der Anhöhe überschreiten die Wanderer die L85 ein zweites Mal. Die Zwei-Täler-Tour läuft jetzt am Waldrand entlang. Wir treffen auf eine Infotafel der Historischen Straße - Wacholderweg, die zu berichten weiß, dass sich auf dem nahe gelegenen und mit Nadelgehölzen bedeckten Düsselberg noch zur Mitte des vorigen Jahrhunderts eine ausgedehnte Wacholderheide befand. Im nun folgenden Teilabschnitt führt die Zwei-Täler-Tour ebenen Fußes über asphaltierten Grund in Richtung Blasweiler. Ausgedehntes Weideland wird dabei durchschritten. Rechts und links der schmalen Teerstraße schweift der Blick ausgesprochen kurzweilig in die hügelige Eifellandschaft, aus der nicht nur der lang gestreckte Höhenzug des Düsselbergs aufragt. Leicht abfallend geht es wenig später in den Eifelort Blasweiler.
Im Eifelort Blasweiler führt die Route an der neugotischen Pfarrkirche St. Margarita vorbei
Der Eifelort Blasweiler wird durchwandert. In der Dorfmitte treffen wir auf die Pfarrkirche St. Margarita. Es soll sich bei dem erstmals 1301 urkundlich erwähnten Kirchlein um die älteste neugotische Kirche des Rheinlands handeln. Wir hätten das sakrale Bauwerk gerne von innen besichtigt, finden es aber leider verschlossen vor. Darüber hinaus gibt es von Blasweiler Historisches zu berichten. Im Jahre 1938 wurde die Ortschaft zwecks Anlage eines Luftwaffenübungsplatzes, einhergehend mit Bombenabwürfen, zwangsgeräumt. Sämtliche Einwohner hat man damals umgesiedelt. Die Pfarrkirche wurde von der Wehrmacht zur Kleiderkammer umfunktioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand eine Neubesiedlung der Ortschaft statt. Die aus Ostpreußen vertriebenen Ermländer fanden in Blasweiler eine neue Heimat.
Im wilden, abgeschiedenen und schluchtartigen Densbachtal sind kleine Wassersprünge zu beobachten
Wir lassen Blasweiler hinter uns und wandern durch ein unbenanntes Wiesental bergab. Im Talgrund treffen wir am Standort der ehemaligen Blasweiler Mühle auf Fischteiche. Scharf rechtsschwenkend steigt die Zwei-Täler-Tour mit einem breiten Waldweg in das Auelbachtal hinein. Links der Route zeigt sich immer wieder das windungsreiche Gewässer, das in seinem Mittel- und Oberlauf als Densbach bezeichnet wird. Kleine Wassersprünge und im Bachlauf herumliegendes, stark vermodertes Gehölz sorgen für eine wilde Bachlandschaft, die jeden Wanderer begeistert. Im weiteren Verlauf verengt sich das Tal des Densbaches nahezu schluchtartig. Hinzu gesellt sich eine beeindruckende Stille und Einsamkeit, die nur durch das Gekrächze mehrerer Eichelhäher beeinträchtigt wird, die unsere Anwesenheit anderem Getier lautstark anzeigen. Schließlich überschreiten wir den Densbach. Nach einem weiten Rechtsbogen und anschließendem Linksknick geht es aussichtsreich durch eine Waldbrache nach Schelborn zurück. Hier endet eine schöne Rundtour am Rande der Hocheifel.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die knapp fünfzehn Wanderkilometer umfassende Zwei-Täler-Tour am Rande der Hocheifel verfehlt sicherlich die so begehrte Premiumqualität, hat aber trotzdem eine ganze Reihe von Höhepunkten zu bieten. Dem leider weglosen Abstecher zur bizarren Felsformation Teufelsburg, der etwas schwer zu finden ist, gebührt sicherlich die höchste Aufmerksamkeit auf der Tour. Darüber hinaus sind die schönen Ausblicke in die hügelige Eifellandschaft überaus erwähnenswert. Beeindruckend sind selbstverständlich auch die Teilabschnitte durch die abgeschiedenen Täler von Heckenbach und Densbach, die an Einsamkeit kaum zu übertreffen sind. Besonders das schluchtartige Densbachtal mit seiner waldreichen wilden Bachlandschaft setzt dabei herausragende Akzente. Das Streckenprofil der Zwei-Täler-Tour umfasst ausschließlich breite Wald-, Wiesen- und Uferwege. Rast- und Ruheplätze sind ausgesprochen selten anzutreffen. Deshalb sollte man unterwegs immer mal wieder vorzufindende gefällte oder umgestürzte Baumstämme zur Wanderpause nutzen. Einkehrmöglichkeiten sind ebenfalls keine vorhanden.