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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Sauerland
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 25
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Bigge-Lister-Weg durch die Seenlandschaft des Sauerlandes

Auf seiner 46 Kilometer langen Schleife rund um die Listertalsperre und den Biggesee erschließt der Bigge-Lister-Weg zu Füßen des Ebbegebirges die hügelige Seenlandschaft des südlichen Sauerlandes. Er ist das wohl gelungene Ergebnis eines gemeinschaftlich konzipierten Routenprojektes der Kommunen Attendorn, Drolshagen, Meinerzhagen und Olpe. Die Strecke führt oftmals direkt an den beiden Stauseen entlang, steigt mehrmals aber auch recht anspruchsvoll zu den Höhenzügen hinauf und bietet so dem Wanderer herausragende Fernsichten über diesen Teil des Sauerlandes. Meist werden dabei breite Wald- und Wiesenwege beschritten, recht selten schmale Pfade. Auch asphaltiertes Geläuf ist Bestandteil der Streckenführung. Die gesamte Runde ist in zwei Tagesetappen erwanderbar, deren jeweilige Start- und Zielpunkte bequem mit der Bahn zu erreichen sind.

An einem Seitenarm der Biggetalstperre

Vom Biggedamm geht es in die sonnigen Laubwälder des Langenohlberges hinein

Wir starten in den ersten Teilabschnitt am Bahnhof von Kraghammer und wandern auf einer zwei Kilometer langen, nicht ausgeschilderten Zuwegung zur Waldenburger Bucht des Biggesees hinüber. Am Biggedamm treffen wir auf den Bigge-Lister-Weg. Der Biggesee, dessen Staumauer in der Mitte des vorigen Jahrhunderts errichtet wurde, dient der Hochwasserregulierung von Lenne, Bigge und Ruhr. Mit seinem Stauvolumen von 172 Mio. m³ wird darüber hinaus das Ruhrgebiet mit Wasser versorgt und ein Wasserkraftwerk betrieben.
Vom Biggedamm wandern wir in die schattigen Laubwälder des 349 Meter hohen Langenohlberges hinein, erfreuen uns an der Frühlingssonne, die durch das Blattwerk bricht und werfen einen letzten Blick auf den Biggedamm. Überaus abwechslungsreich, mal auf breiten Waldwegen, dann wieder auf schmalen Saumpfaden folgen wir der gut ausgeschilderten Route durch den lichten Forst.


Vom Biggesee über den Nockelberg zur Listertalsperre

Immer wieder gestattet der Streckenverlauf schöne Ausblicke auf die gewaltigen Ausmaße der Biggetalsperre. Aber auch die Fernsichten über das Eggegebirge und die Tiefblicke in abgeschiedene Tallagen gefallen sehr. Der Bigge-Lister-Weg führt uns über den Kraghammer Sattel und unterhalb des 419 Meter hohen Bausenberges an der Ortschaft Wamge vorbei. Auch das Dorf Listerscheid ist vom Aussichtspunkt gerade noch zu sehen. Ohne größere Auf- und Abschwünge geht es durch Laub- und Nadelgehölze und über Weideland hinweg. Von den sanft abfallenden Hängen des Nockelberges bewundern die Wanderer wenig später die Listertalsperre. Der einstmals selbständige, rund 26 Mio. m³ fassende Stausee wird von der Lister gespeist, ist inzwischen jedoch mit der Biggetalsperre verbunden. Wenig später gelangt die 10köpfige Wandergruppe nach Hunswinkel. Der schmucke Weiler liegt direkt am Ufer des Listerstausees.

Die Ortschaft Hunswinkel an der Listertalsperre

Über sattgrüne Wiesen und offenes Weideland geht es an der Listertalsperre entlang

Wir durchwandern die Ortschaft und wundern uns über den etwas eigenwilligen Bau der Pfarrkirche St. Peter am See, deren Gebäude wie ein gewaltiger Schiffsbug über der Listertalsperre aufragt. Ausgangs der Bebauung überschreiten wir die Lister, die hier vom Ebbekamm kommend, nach 19 Kilometern in die Talsperre einmündet. Über Wiesenflächen und hügeliges Weideland geht es hinüber nach Herpel. Neben hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern nehmen wir in der kleinen Ortschaft einen Bergstollen aus dem 18. Jahrhundert in Augenschein, der aber leider mit einem Eisengitter verschlossen ist.


Am Aussichtspunkt Uelhof warten herrliche Panoramablicke auf die Wanderer

Erneut steigt die Route in den Wald hinein. Gelb blühende Ginsterstauden verzaubern die Landschaft, die am Dumicker Gnick und unterhalb des Bergrückens Kückelburg mit imposanten Skulpturen aufwartet. So werden am Wegrand ein Steinkreis, ein magischer Würfel und mehrere Hexen- oder Faschingsmasken, zusammengefügt aus natürlichen Materialien, von den Wanderern bewundert. Auch in diesem Teilabschnitt begeistern die herrlichen Weitblicke über das Ebbegebirge und das südliche Sauerland. Eine Sitzgruppe am Waldrand bei Wörmge wird für eine Wanderrast genutzt, bevor uns der Bigge-Lister-Weg zum Aussichtspunkt bei Uelhof geleitet.

Vom Aussichtspunkt Uelhof fällt der Blick auf die Listertalsperre

Von der Listertalsperre führt uns der Franz-Hitze-Pfad zum Bahnhof im Zielort Eichhagen

Von der Anhöhe fällt der Blick ein letztes Mal auf die Listertalsperre, die weit in der Ferne am Gut Kalberschnacke von der L 708 überbrückt wird. Hinter dem Gut Uelhof fällt der Bigge-Lister-Weg in einem scharfen Rechtsknick zum Biggesee hinab. Im Talgrund queren wir eine Asphaltpiste und überschreiten anschließend den Dumicke-Arm des Biggesees. Mit dem Franz-Hitze-Pfad wandert die Gruppe danach an der Ortschaft Sondern vorbei nach Eichhagen, dem Zielort der 1. Etappe. Die stündlich verkehrende Bahn bringt uns nach dieser schönen Wanderung zum Ausgangspunkt, dem Bahnhof in Kraghammer zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 1. Etappe des Bigge-Lister-Weges verknüpft traumhafte Fernblicke über das Ebbegebirge mit herrlichen Aussichten auf die beiden Talsperren zu einem überaus ansprechenden Wandervergnügen. Niemals langweilig bringt uns die Route die schwingenden Landschaften des südlichen Sauerlandes rund um den Biggesee näher. Wenn auch die Strecke auf mehreren Abschnitten über asphaltierte Wirtschafts- und Wasserwege läuft, tut das dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch. Die Beschilderung des Bigge-Lister-Weges ist ausreichend. Allerdings sind die Wegemarken an Kreuzungspunkten mehrmals ungünstig und nur schwer auffindbar angebracht. Hier könnte eine entsprechende Nachbesserung für Abhilfe sorgen. Wem aber die 1. Etappe des Bigge-Lister-Weges schon gut gefallen hat, der darf sich auf einen zweiten, noch schöneren Teilabschnitt freuen.

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