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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Sauerland
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 27
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eine wunderschöne Route rund um den "Sauerlandfjord"

Die 2. Etappe des Bigge-Lister-Weges beginnt am Bahnhof in Eichhagen und führt uns rund um die Talsperre über den Hohen Bilstein und die Ruine Waldenburg zur Aussichtsplattform Biggeblick, die herrliche Fernsichten gestattet. Das Streckenprofil des Bigge-Lister-Weges weist in der Regel breite Wald- und Wiesenwege auf, selten schmale Pfade. Auch asphaltierte Teilabschnitte, meist direkt am Ufer der Talsperre, werden beschritten. Gleich mehrmals sind dabei Seitenarme der fünftgrößten Talsperre Deutschlands zu überqueren. Wegen seiner starken Verästelung und den steil aus dem Wasser aufragenden Bergrücken, die immer wieder mit wunderschönen Ausblicken auf die glitzernde Wasserfläche aufwarten, wird der Biggesee auch "Sauerlansfjord" genannt.

Blick auf die Biggetalsperre

Herrliche Aussichten auf den Biggesee

Vom Bahnhof in Eichhagen wandert die Gruppe mit der ausgeschilderten Zuwegung des Bigge-Lister-Weges zur Anhöhe hinauf. Es geht an Streuobst- und Wildblumenwiesen vorbei, bevor wir auf die von rechts einmündende Hauptroute des Bigge-Lister-Weges treffen. Nachdem die Wanderer den Krückenwald hinter sich gelassen haben, tritt die 10köpfige Gruppe auf eine aussichtsreiche, nach frischem Heu duftende Freifläche hinaus. Der Blick fällt auf den sich im Tal ausbreitenden Biggesee, der an dieser Stelle von der L 512 überbrückt wird. Ein ganze Weile genießen wir die grandiosen Aussichten über diesen Teil des südlichen Sauerlandes und auf den Stausee, bevor die Ortschaft Alperscheid mit ihren schön restaurierten Bauerngehöften im Fachwerkstil durchwandert wird.


Die Route läuft über einen ehemaligen Bahndamm direkt am Biggesee entlang

Hinter Alperscheid geht es über Weideland zur Biggetalsperre hinunter. Eine Weile führt die Route auf einem geteerten Wirtschaftsweg am Stausee entlang und schließlich unter den gewaltigen Pfeilern der L 512 hindurch. Über den begehbaren ehemaligen Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke Olpe-Dieringhausen queren die Wanderer den Einmündungsarm der Brachtpe in den Biggesee. Der sich daran anschließende Olper Obersee wird ebenfalls mit einem Bahndamm überschritten. Direkt neben den Gleisen der Bahnlinie Olpe - Finnentrop läuft die Fußgängerbrücke über das Gewässer hinweg. Auf dem asphaltierten Seeweg wandern wir sodann an der Talsperre entlang und erfreuen uns an den herrlichen Ausblicken auf den Biggesee.

Biggesee- und Sauerlandpanorama vom Hohen Bilsteinfelsen

Aufstieg vom Biggesee zum Hohen Bilsteinfelsen

Von der Entstehung des Biggesees wissen mehrere Schautafeln entlang des Seeweges zu berichten. Sie zeigen auch das Biggetal und seine Dörfer vor der Errichtung der Talsperre. Eine ganze Reihe von Ortschaften, die namentlich aufgelistet sind, wurden damals geflutet und sind für immer verschwunden. So gehörte die kleine, direkt am Seeufer gelegene Valentinskapelle dereinst zu dem untergegangenen Dorf Ronnewinkel. In einem scharfen Rechtsschwenk verlässt die Route wenig später den Seeweg und steigt auf schmalen, windungsreichen Pfaden zum Hohen Bilstein hinauf. Er ragt hoch über dem Biggesee in einem Naturschutzgebiet auf, in dem seltene Pflanzen- und Tierarten heimisch geworden sind. Eine Sitzgruppe lädt darüber hinaus zur Rast ein, die wir zum Pausieren gerne nutzen.


Die Route überrascht immer wieder mit tollen Fernsichten auf den Biggesee und über das Ebbegebirge

Nach dieser wohlverdienten Wanderrast läuft der Bigge-Lister-Weg durch den frühlingshaften Forst und durch Weideland über die Höhen des Ebbegebirges hinweg, um dann talwärts an der Olper Jugendherberge vorbei, zum Ufer der Biggetalsperre zurück zu kehren. Erneut geht es am Stausee entlang. Wir streifen Stade am Ortsrand um dann neu geschaffenen, urigen Waldpfaden zum Bieke-Seitenarm der Talsperre zu folgen. Im "Haus am blauen See" wird Einkehr gehalten, bevor wir mit dem Vordamm Kessenhammer auch den Bieke-Seitenarm der Biggetalsperre überqueren. In einem ständigen Auf und Ab geht es jetzt durch das Sauerland. Auf sonnige Freiflächen folgen kühle Waldparzellen und immer wieder überrascht uns die Route mit herrlichen Fernsichten über das Ebbegebirge und traumhaften Ausblicken auf die Biggetalsperre. Die Ortschaft Bürberg wird durchwandert. Es geht am Mühlenberg und am 458 Meter hohen Buchhagen vorbei, von dem aus man die Vogelinsel Gilberg im Biggesee in Augenschein nehmen kann, die eine Kolonie Graureiher  beheimatet. Dann gelangen die Wanderer zur Ruine Waldenburg.

An der Burgruine Waldenburg

Von der Ruine Waldenburg hinauf zum Skywalk Biggeblick

Vom einstmals stolzen mittelalterlichen Gemäuer ist nur noch die Hälfte des Bergfrieds erhalten geblieben. Sie wurde im Jahre 1050 erbaut und gehörte ursprünglich den Rheinischen Pfalzgrafen. Auch die Deutschordensritter waren im Laufe der Jahrhunderte Eigentümer der Burg. Nach einem Brand im Jahre 1749 wurde die Feste aufgegeben und verfiel. Im ehemaligen Burghof legen wir eine Trinkpause ein und wandern dann, an der Waldenburger Kapelle vorbei, in einem letzten Steilanstieg zur Aussichtsplattform Biggeblick hinauf. Direkt neben der an Wochenenden bewirtschafteten Wanderhütte des Sauerländischen Gebirgsvereins hat man hier auf dem 388 Meter hohen Südwestsporn des Dünneckenberges im Jahre 2013 eine als Skywalk konzipierte Aussichtsplattform geschaffen, die herrliche Aussichten auf den Biggesee gestattet. Auch die Vogelinsel Gilberg und der mächtige Biggedamm, von dem aus wir am Vortag in die 1. Etappe des Bigge-Lister-Weges starteten, sind von dieser hohen Warte gut einsehbar. Schmale Waldpfade geleiten uns dann hinab zum Biggedamm, wo diese überaus schöne Zweitagestour über den Bigge-Lister-Weg in der Waldenburger Bucht ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 2. Etappe des Bigge-Lister-Weges besticht durch ihren Abwechslungsreichtum in der Streckenführung. Es geht wesentlich öfter an der Talsperre entlang, als im 1. Teilabschnitt und die Weitsichten über das Ebbegebirge und das südliche Sauerland verschönern die Route ungemein. Herausragende Highlights sind sicherlich die Besteigung des Hohen Bilsteins, die Besichtigung der Ruine Waldenburg und ganz zum Schluss der Skywalk Biggeblick. Negativ ins Gewicht fallen, wie schon bei der 1. Etappe, die ziemlich häufigen Abschnitte in denen über Asphalt gewandert wird. Aber in unmittelbarer Nähe zur Talsperre lässt sich das wahrscheinlich kaum vermeiden. Wem die vollständige Umrundung der Talsperre zu weit ist und das ganze in Tages-Rundwanderwegen erkunden will, dem stehen eine Nord-, West-, und Südroute zur Verfügung. Insgesamt ist der Bigge-Lister-Weg ein wohl gelungenes Wanderkonzept der daran beteiligten vier Kommunen.

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