Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Von der Ahrquelle über den Freilinger See nach Aremberg

Wichtiger Hinweis

Nach der Flutkatastrophe vom 14./15.07.2021 ist der Ahrsteig ist in seiner ganzen Länge wieder uneingeschränkt begehbar. Allerdings sind in verschiedenen Teilabschnitten Umleitungen und Routenänderungen erforderlich geworden, die dauerhaft oder vorübergehend eingerichtet wurden. Die nachfolgenden Bilddokumente, die Wanderbeschreibung und die GPX-Datei können deshalb von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen.

Von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur Mündung der Ahr bei Sinzig in den Rhein legt der Ahrsteig 102 Wanderkilometer zurück. Auf seiner ganzen Länge zeigt er sich recht anspruchsvoll. Entlang der Wegstrecke begeistert er jeden Wanderer durch seine natürliche Vielfalt und den Reichtum an Naturdenkmälern und Kulturschätzen aus längst vergangenen Zeiten. Besonders im mittleren Teil des Fernwanderweges sind ausgesetzte Pfade und felsige Steige Teil der Streckenführung. Eindrucksvolle Ausblicke in das romantische Ahrtal und weit über die Ahrberge hinaus, tragen zur Premiumqualität des Ahrsteiges entscheidend bei. Am jeweiligen Etappenziel und in den lebendigen Weinorten entlang der Ahr besteht jederzeit die Möglichkeit, ein gutes Glas Ahrrotwein zu verkosten.

Der Ahrsteig beginnt im historischen Stadtkern von Blankenheim

Der Ahrsteig beginnt an der Ahrquelle im historischen Stadtkern von Blankenheim

Mitten im historischen Blankenheim entspringt die Ahr im Keller eines Fachwerkhauses aus dem Jahre 1726. Hier starten die Wanderer bei regnerischem Frühlingswetter in die ersten beiden Etappen des Fernwanderweges, die uns von Blankenheim über den Freilinger See bis nach Aremberg führen werden. Von seinem Ursprung läuft das anfangs kleine Rinnsal durch die historische Altstadt von Blankenheim, die jeden Besucher mit ihrem mittelalterlichen Charme und den vielen, hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern angenehm überrascht. Eigentlich müsste man sich zur Erkundung des malerischen Stadtkerns und der Blankenheimer Grafenburg Zeit lassen. Stattdessen umrunden wir den Schwanenweiher, der von der jungen Ahr gespeist wird und folgen dann der Beschilderung des Ahrsteigs in das einstmals mühlenreiche obere Ahrtal hinein. Eine Infotafel und ein Mühlrad erinnern an die sieben Mühlen, die südlich von Blankenheim die Wasserkraft der Ahr nutzten.


Ausgangs von Blankenheim führt der Ahrsteig kurze Zeit über wurzelige Waldpfade

Eine Weile wandert die Gruppe an der munter plätschernden Ahr entlang, um dann unter einer Bahnunterführung hindurch, auf breiten Forstwegen hoch aufragendes Buchengehölz passierend, in die Ahrberge hinein zu steigen. Bevor die Wanderer die Hochfläche erreichen, führt uns der Ahrsteig auf weichen, von Wurzeln durchzogenen Waldpfaden durch Laub- und Nadelgehölze. Hier zeigt die Route erstmals Steigcharakter und gefällt durch ihre abwechslungsreichen, natürlichen Eindrücke. Leider endet diese urige Streckenführung allzu bald. Erneut bestimmen breite, zum Teil geschotterte Forstwege das Streckenprofil.

Idyllische Waldwege bestimmen das Streckenprofil auf dem Weg zum Freilinger See

Am Freilinger See endet nach elf Wanderkilometern die 1. Etappe des Ahrsteigs

In mittlerer Hanglage treten wir schließlich aus dem Wald heraus und folgen diesmal einem Geländer bewehrten Wiesenpfad ahrabwärts in Richtung Oberahreck. Der ehemalige Bahnhof von Freilingen ist vom Ahrsteig aus im Tal zu sehen. Dahinter spannt sich das alte Eisenbahnviadukt über das Ahrtal. Links schwenkend und zum Birker Berg aufsteigend, treten wir danach in die Freie Feldflur hinaus. Die Gruppe wandert am 484 Meter hohen Bohrsberg vorbei und gelangt kurz darauf zum Freilinger See. Der Freilinger See liegt an der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Er wird durch den Weilerbach gespeist, den man zu diesen Zwecken aufgestaut hat. Eingebettet in die ausgedehnten Wälder der Nordeifel bietet der See seinen Besuchern ein vielfältiges Freizeit- und Erholungsangebot am und auf dem Wasser. Hier endet nach etwas mehr als elf Wanderkilometern die 1. Etappe des Ahrsteigs.


Vom Freilinger See führt uns der Ahrsteig zum 534 Meter hohen und aussichtsreichen Hühnerberg hinauf

Nachdem wir die 1. Etappe des Fernwanderweges hinter uns gelassen haben, ist es Zeit für eine Wanderrast, die wir im Restaurant auf dem nahe gelegenen Campingplatz am Freilinger See einlegen. Hier lassen wir ein ein gut gekühltes Bier durch die durstigen Kehlen rinnen. Nach dieser ausgiebigen Wanderrast starten wir in die 2. Etappe des Ahrsteigs. Vom Freilinger See geht es auf weichen Wiesenwegen durch gelb blühende Rapsfelder am Ortsrand der Ortschaft Freilingen vorbei in Richtung Lommersdorf. Nach dem Überschreiten der L 115 steigen die Ahrsteigwanderer zum 534 Meter hohen, mit einem Gipfelkreuz versehenen Hühnerberg hinauf. Die trübe, regennasse Witterung verhindert hier die ansonsten herausragenden Fernsichten. Panoramablicke bis weit in die Nordeifel hinein, auf die Höhenzüge der Hocheifel mit Nürburg und der 747 Meter Hohen Acht und auf den Hochkelberg sind an sonnigen Tagen vom Hühnerberg aus möglich.

Unspektakuläre und langweilige Streckenführung im Lommersdorfer Wald

Die unspektakuläre, schnurgerade Streckenführung durch den Lommersdorfer Wald führt über eine alte Römerstraße

Über die Flurgemarkung "Am Gericht" wandert die 4köpfige Gruppe dann in den Lommersdorfer Wald hinein. In diesem Teilabschnitt folgt der Ahrsteig schnurgerade einer alten Römerstraße, die auch der Rhein-Rureifel-Weg des Eifelvereins nutzt. Der Rest der Tour ist schnell beschrieben. Das naturbelassene Aulbachtal wird noch durchschritten. Dann wandern wir an der Schutzengelkapelle vorbei zum Zielort Aremberg hinauf. Hier wird im Gasthaus Burgschänke abschließende Einkehr gehalten. Bei einer guten Tasse Kaffee und einem wohlschmeckenden Apfelstrudel endet die recht unspektakuläre 2. Etappe des Ahrsteigs.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die ersten beiden Etappen des viel gelobten Ahrsteiges von Blankenheim nach Aremberg können nur mäßig begeistern. Ausgangs von Blankenheim läuft der Fernwanderweg noch für kurze Zeit an der jungen Ahr entlang. Danach bekommt man den Fluss nicht mehr zu Gesicht. Vielmehr führt die Route auf breiten Wald- und Wiesenwegen bei einem geringen Pfadanteil, über die Ahrberge hinweg. In beiden Teilabschnitten hat die Route die Bezeichnung "Steig" daher nicht verdient. Die uralte Trasse des Rhein-Rureifel-Weges, die der Ahrsteig mitbenutzt, entspricht in keinster Weise einer Premiumqualität, wie man sie heute von einem zertifizierten Wanderweg erwarten kann. Rechts und links der ausgeschilderten Stecke hätte die Möglichkeit bestanden, durch moorige, mit Moosen und Flechten durchzogene Waldparzellen eine interessante und abwechslungsreiche Steigroute zu treiben. Dies wurde wahrscheinlich aus Kostengründen unterlassen. Die teilweise geschotterten Wege befinden sich allerdings in einem ordentlichen Zustand. Auch Rastmöglichkeiten entlang der Strecke sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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