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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Wilde Kraxelei über Engelsley, Schrock und Altenburger Horn

Wichtiger Hinweis

Wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal ist diese Wanderroute womöglich auf unbestimmte Zeit unpassierbar und/oder der Start- und/oder der Zielort der Tour ist unerreichbar, bzw. nur schwer zugänglich, da noch Aufräumarbeiten zugange sind.

Achtung: Keine einheitliche Beschilderung auf der ganzen Wanderung!! Im Bereich der Engelsley überhaupt keine Beschilderung. Dort ist die Wegfindung nicht einfach!!

Das Ahrgebirge, auch Ahreifel genannt, ist ein 25 Kilometer langer, wild zerklüfteter Gebirgszug beiderseits der Ahr. Die schmalen, fast alpinen Steige durch die Felsenbänder, gepaart mit traumhaften Aussichten ins Ahrtal, machen diesen Teil der Eifel zu einem echten Wandereldorado. Die hier vorgestellte Route "Felsige Steige rund um Altenahr" führt zu einer Reihe von Aussichtspunkten und auf einem recht ausgesetzten, ungesicherten Klettersteig über die Engelsley hinweg. Die Wanderung sollte daher nur bei trockener Witterung und nur von Wanderern mit alpiner Klettererfahrung unternommen werden. Zudem ist Runde nicht einheitlich, im Bereich der Engelsley überhaupt nicht ausgeschildert und wurde von ProfiRouten.de anhand von Kartenmaterial zusammengestellt. Zum Nachwandern sollte man sich daher unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Blick von der Engelsley auf Altenahr und Burg Aare hoch über dem Ahrtal

Aus dem Weinort Altenahr führt ein Serpentinenpfad zur Gratschneide der Engelsley hinauf

Die dreiköpfige Gruppe startet in die elf Kilometer lange Runde auf dem Seilbahnparkplatz im Weinort Altenahr und durchquert den Straßentunnel ausgangs der Ortschaft in Richtung Mayschoss. Sehr steil und in endlosen Serpentinen führt ein unbeschilderter, schmaler Waldpfad dann zum Grat der Engelsley hinauf. Immer wieder lohnt es sich inne zu halten, um eine der traumhaften Aussichten ins Langfigtal zu genießen. An der Gratschneide der Engelsley treffen die Wanderer auf das "falsche Teufelsloch", ein Durchlass im Fels, der einen Blick ins Ahrtal gestattet. Auch der Panoramablick vom ausgesetzten Felsennest auf Altenahr und hinüber zur Burg Aare sind überaus bemerkenswert. Die hier beginnende Überschreitung der Engelsley ist ein alpines Unternehmen. Mancher Klettersteig in den Alpen mit einem fest verankerten Drahtseil, ist einfacher zu durchsteigen. Zudem fehlt hier jegliche Beschilderung und im verbuschten Gelände ist die Wegfindung oftmals sehr schwierig. Deshalb sollte dieser Teilabschnitt auch nur von geübten Alpinisten begangen werden.


Der 300 Meter hohe Nordgipfel der Engelsley ist mit einem Gipfelkreuz versehen

Zwei markante Erhebungen, der Nord- und der Südgipfel, ragen aus dem schroffen Gebirgsrücken der Engelsley empor. Rechts und links des Grates oder genau darüber hinweg, folgt die Gruppe jetzt dem schmalen Felsenpfad, der in ausgesetzter Kraxelei zum 300 Meter hohen Nordgipfel hinauf führt. Er ist mit einem Gipfelkreuz versehen. Auch ein Gipfelbuch darf hier nicht fehlen. Die Kletterer steigen dann ziemlich exponiert in einen Sattel ab. Dabei sind einige Steilabschnitte auch im Rückwärtsgang und nicht ganz einfach zu durchsteigen. Auf schroffe oder plattige Felspassagen folgt allerdings auch immer wieder einfacheres Gehgelände. Es wird also nicht nur geklettert. Aus dem Sattel geht es dann weniger felsig aber recht steil zum Südgipfel hinauf. Wurzelwerk, der Griff an einen Ast und das Hochziehen an den Baumstämmen junger Krüppeleichen erleichtern den Aufstieg zum zweiten Gipfel der Engelsley enorm. 

Felsformation auf der Gratschneide des Südgipfels der Engelsley

Vom Südgipfel der Engelsley fällt ein traumhafter Blick ins Naturschutzgebiet Langfigtal

Auch der Südgipfel zeigt sich recht alpin, denn der Blick zur anderen Seite lässt einen heiklen Abstieg erahnen. Im steilen, schrofigen Fels ist erneut versierte Klettertechnik gefragt. Bevor man abwärts steigt, genießen die Wanderer auch hier die herrlichen Fernsichten über das Ahrgebirge und tief hinab ins Langfigtal. Nach dem Verlassen des Südgipfels hält sich die Steigroute mehrmals ziemlich ausgesetzt rechts und links des Grates oder führt genau darüber hinweg. Ständige Auf- und Abschwünge im brüchigen Schiefergestein und mancher gewagte Sprung oder große Schritt von Fels zu Fels sind hier erforderlich, um die heiklen Passagen zu überwinden. Zudem zieht sich der Klettersteig arg in die Länge. Man muss also darauf achten, dass die Konzentration nicht verloren geht. Der winzige, kaum erkennbare Pfad führt jetzt an der felsbewehrten Hangkante entlang, verflacht dann aber zusehends und fällt schließlich steil ins Ahrtal ab. Die Wanderer treffen hier auf den Ahruferweg des Eifelvereins, dem sie nach einer kurzen Pause auf zwei Ruhebänken, rechts schwenkend ahraufwärts durch das Langfigtal folgen.


Überaus steil geht es aus dem Langfigtal zum Aussichtspunkt Schrock hinauf

Im zeitigen Frühjahr steht der Weißdorn im idyllischen Naturschutzgebiet Langfigtal schon in voller Blüte. Zudem sind hier seltene Pflanzen- und Tierarten anzutreffen. So konnten wir bei früheren Wanderungen durch diese herrliche Flusslandschaft schon mehrmals den Eisvogel beobachten, der in den Uferwänden der Ahr seine Nisthöhlen baut. In Höhe der Altenahrer Jugendherberge überqueren wir die Ahr auf einer breiten Fuhrt und folgen dem Ahruferweg jetzt in Gegenrichtung, also ahrabwärts. Hinter dem Gelände der Jugendherberge steigt die Route rechter Hand auf hölzernen Treppenstufen überaus steil in den Hang hinein. Auf der Anhöhe folgt die Gruppe links schwenkend dem örtlichen Wanderweg Nr. 8 in Richtung Schrock. Ein breiter Waldweg und schlussendlich ein felsiger Steig führen zum herausragenden Aussichtspunkt hinauf. Von der uralten und sturmerprobten Aussichtskanzel schweift der Blick weit über das Ahrgebirge hinweg. Der Weinort Mayschoss mit der Ruine Saffenburg liegt den Wanderern zu Füßen und in der Ferne ist hoch über Dernau der Krausbergturm gerade noch auszumachen.

Blick vom Schrock auf Mayschoss und weit in das Ahrgebirge hinein

Die Tiefblicke vom Altenburger Horn ins windungsreiche Ahrtal begeistern jeden Wanderer

Nach ausgiebiger Wanderpause geht es noch einmal steil bergauf. Dann erreicht die Wandergruppe etwas unterhalb des Steinerberges das Dach der Tour. Aus dem Wald heraus tretend folgen wir in einem scharfen Rechtsknick dem örtlichen Wanderweg Nr. 8 stets am Waldrand entlang. Die karge, nur mit Magergras bewachsene Hochfläche über die wir jetzt wandern, ist wieder einmal typisch für die Eifel. Ginsterbüsche und von vielen Stürmen stark zerzauste Kiefernbestände prägen das Bild dieser urwüchsigen Landschaft. Die Wanderer gelangen mit dem Karl-Kaufmann-Weg des Eifelvereins schließlich noch auf den Gipfel des Altenburger Horns. Auch von hier aus sind die Fernsichten phänomenal. Fast die gesamte Tour mit Engelsley, Langfigtal und Schrock ist von diesem herrlichen Aussichtsberg einzusehen. Etwas wehmütig wenden wir uns von dem markanten Panoramafelsen ab und wandern in engen Schleifen überaus steil hinab ins Ahrtal und überschreiten die Ahr in Altenburg ein zweites Mal. Ziemlich geschafft aber zutiefst beeindruckt von dieser tollen Klettertour erreichen wir unseren Ausgangspunkt, den Seilbahnparkplatz in Altenahr. Zum Abschluss kehren wir noch in einem Cafe ein und lassen diesen wunderschönen, jedoch recht anstrengenden Wandertag bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese felsige Runde erfordert eine gehörige Portion an Kondition, sind doch bei einer Streckenlänge von nur elf Kilometern mehr als 600 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Wer sich darüber hinaus die Engelsley vornimmt, sollte über ein ausreichendes Klettergeschick und eine alpine Grunderfahrung verfügen. Die ausgesetzten Steige im felsigen, oftmals weglosen Gelände erfordern Konzentration, Gelassenheit, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Auch Höhenangst ist im Bereich der Engelsley sicherlich fehl am Platz. Ansonsten ist die Tour problemlos zu bewältigen und glänzt mit traumhaften Aussichten über das Ahrgebirge und in das Naturschutzgebiet Langfigtal. Beste Jahreszeit für diese traumhafte Klettertour ist sicherlich der Herbst. Aber auch im zeitigen Frühjahr, bei unbelaubtem Wald, versprüht die Runde an einem sonnigen Tag ihre unnachahmlichen Reize.

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