GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Ahrtal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf dem Sahrbachweg und dem Gottfried-Kinkel-Weg durch die Ahreifel

Wichtiger Hinweis

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahre 2021 ist diese Wanderroute wieder vollständig begehbar. Teilabschnitte sind jedoch nur unzureichend oder überhaupt nicht beschildert. Beim Nachwandern sollte man sich daher der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen. Im Bereich des Schildkopfes ist der alpine Pfad beim Abstieg in den Zielort Kreuzberg nahezu zugewachsen. Um diese ausgesetzte Schildkopf-Gratwanderung zum umgehen, bietet sich eine Weiterwanderung auf dem Gottfried-Kinkel-Weg an, die in das Vischeltal hinein fällt und ebenfalls in Kreuzberg endet.

Wer eifelsüchtig oder ein Fan des Ahrgebirges ist, sollte sich die 20 Kilometer lange Sahrbachtalrunde, eine Extratour des Ahrsteigs, nicht entgehen lassen. Abseits vom touristischen Rummel bietet sich hier die Möglichkeit in nahezu unberührte Natur einzutauchen. Während der erste Abschnitt der Strecke von Kreuzberg nach Kirchsahr dem Sahrbachweg durch das idyllische Sahrbachtal folgt, warten im zweiten Teil der Rundwanderung auf dem Gottfried-Kinkel-Weg herrliche Fernsichten über die Ahreifel und ein spannender Felsengrat auf den Wanderer.

Im idyllischen Sahrbachtal hat der Herbst Einzug gehalten

Im Sahrbachtal wird der Wanderer anhand eines begehbaren Stollens auf die Bergbautradition aufmerksam gemacht

Vom Wanderparkplatz an der Vischelmündung in Kreuzberg an der Ahr läuft die Route auf einem schmalen Uferpfad in das Sahrbachtal hinein und folgt dem Gewässer entgegen der Fließrichtung. Der Jahreszeit entsprechend liegt schon viel Herbstlaub in dem träge dahin dümpelnden Sahrbach, während sich links im steilen Hang wilde Felsenklippen zeigen. Leichte Nebelschleier ziehen durch die enge Schlucht, die allerdings schon bald den ersten Sonnenstrahlen weichen werden. Ein breiter Fahrweg führt schließlich in den Hang hinein, um dann wieder stark abfallend den Sahrbach an einem Campingplatz zu queren. Der Sahrbachweg führt jetzt an spätsommerlichen Waldsäumen entlang. Ein hölzerner Steg quert ein Feuchtbiotop und immer wieder fällt der Blick in das idyllische Bachtal. Eine urige Bauernkate und das alte Burghaus in Burgsahr werden bewundert, bevor die Gruppe in die Bergbautradition des Sahrbachtales eintaucht. Am Ortsrand von Binzenbach steigen die Wanderer in den "Alten Stollen" hinein. Mehr als zehn Meter läuft er in den Berg hinein.


Von Kirchsahr führt uns der Gottfried-Kinkel-Weg zum 499 Meter hohen Hochthürmen hinauf

Schon wenig später wird der historische Gretelstollen erreicht. Zu Beginn des Jahrhunderts hat man ihn vollumfänglich restauriert. 1728 gab es den ersten nachweisbaren Vertrag über erlaubte Bergbautätigkeiten im Sahrbachtal. In dem alten Bergwerksstollen in dem einst Zinkerze gefördert wurden und der teilweise noch begehbar ist, leben heute seltene Fledermausarten. Im Örtchen Kirchsahr, mit der kleinen Kapelle St. Martin und ihrem bekannten Flügelaltar der Kölner Malerschule, wechselt die Routenbezeichnung. Die Wanderer verlassen den Sahrbachweg und folgen nun dem Gottfried-Kinkel-Weg steil bergan zum Hochthürmen hinauf.

Vom Gottfried-Kinkel-Weg schweift der Blick über die Ahreifel

Vom Gottfried-Kinkel-Weg am Hochthürmen schweift der Blick über die umliegenden Erhebungen des Ahrgebirges

Auf einem breiten Fahrweg wird die 499 Meter hohe Bergkuppe des Hochthürmen umrundet und alsbald eröffnen sich herrliche Fernsichten über diesen Teil der Ahreifel. Winzige Ortschaften liegen tief im Tal oder grüßen von den gegenüberliegenden Höhenzügen herüber. Überaus imposant verläuft der Gottfried-Kinkel-Weg, benannt nach einem Bonner Schriftsteller und Revolutionär des 19. Jahrhunderts, jetzt über die Anhöhe hinweg. Der Aremberg und weit in der Ferne der Hochkelberg sind zu erkennen, während dem Wanderer der Ort Häselingen zu Füßen liegt.Ein kurzes Stück einer kaum befahrenen Landstraße wird beschritten. Dann gelangen die Wanderer nach Oberkrählingen. Am Sportplatz vorbei geht es in den Forst hinein, um dann der Route auf breiten Waldwegen und in zahlreichen Windungen durch das Ahrgebirge zu folgen.


Die Wanderer folgen dem Naturfreundeweg über den ausgesetzten Grat des Schildkopfes hinweg

Schließlich wird die Asphaltpiste der K 31 überschritten und ein kurzes Stück auf weichen Wiesenpfaden über Weidegelände marschiert. Erneut führen uns breite Forstwege nach links in den lichten Herbstwald hinein. Kurz darauf trifft die Route ein zweites Mal auf die soeben erst gequerte Kreisstraße. Hier, an einer Wegspinne, verlassen wir den Gottfried-Kinkel-Weg der leicht links schwenkend ins Vischeltal hinein fällt und folgen einem breiten Waldweg, der parallel zur K 31 verläuft. Es handelt sich dabei um den leider nicht mehr oder nur sehr unzureichend beschilderten Naturfreundeweg. Er führt allerdings überaus spannend über den ausgesetzten Felsengrat des Schildkopfes hinweg.

Vom ausgesetzten Grat des Schildkopfes fällt der Blick ins Sahrbachtal

Vom Schildkopf fällt der Blick ins Sahrbachtal und auf den Start- und Zielort Kreuzberg

Rechts der Route fällt das Gelände schroff in das Sahrbachtal ab und gestattet herrliche Tiefblicke ins idyllische Flusstal. Aber auch zur linken Seite hin zeigt sich der Naturfreundeweg oftmals sehr ausgesetzt. Überaus bedachtsames Wandern mit kurzen "Kletterstellen" ist hier erforderlich, um diesen Teilabschnitt gefahrlos hinter sich zu bringen. Höhenangst sollte man auf dem Felsengrat des Schildkopes nicht zeigen. Zudem sind eine gehörige Portion Trittsicherheit und festes Schuhwerk mehr als dienlich. In einem ständigen Auf und Ab läuft die Route zu einem herrlichen Aussichtspunkt hinüber. Vom so genannten Stauffenberg-Blick betrachten wir den Start- und Zielort Kreuzberg aus der Vogelperspektive. Auf einem dreieckigen Felsplateau, das zu einer Seite hin steil ins Ahrtal abbricht, ist Burg Kreuzberg zu sehen. Sie befindet sich seit dem Jahre 1820 im Privatbesitz der Familie von Boeselager. Der im Jahre 2008 verstorbene Philipp Freiherr von Boeselager gehörte zum innersten Kreis der Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Adolf Hitler verübte. Vom herausragenden Aussichtspunkt läuft der kaum noch erkennbare Pfad hinab nach Kreuzberg, wo diese herrliche Wanderung im Ahrgebirge an der Einmündung des Vischelbaches in die Ahr ihr Ende findet.
 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese, vom Erlebniswert zweigeteilte Rundwanderung im Ahrgebirge wird jeden Eifelfreund begeistern. Läuft der erste Teil der Tour durch das idyllische Sahrbachtal mit seinen Feuchtwiesen und auf den Spuren der historischen Bergbautradition, so führt uns die Route im zweiten Abschnitt über die aussichtsreichen Erhebungen dieses Teils des Ahrgebirges hinweg. Die herrlichen Fernsichten vom Hochthürmen und die herbstbunten Tiefblicke vom Schildkopf ins Sahrbachtal werden noch lange in guter Erinnerung bleiben. Auch die Streckenführung lässt keine Wünsche unerfüllt. Schmale Waldpfade und breite Forst- und Wiesenwege werden im steten Wechsel begangen. Absolutes Highligt ist allerdings die Überschreitung des Schildkopfes auf dem altehrwürdigen Naturfreundeweg. In dem exponierten Gelände kommen auch Kletterfreunde und passionierte Bergwanderer ins Schwärmen. Sollte man diese ausgesetzte Variante scheuen, folgt man einfach der Beschilderung des Gottfried-Kinkel-Weges ins Vischeltal hinein. Auf schmalen Waldpfaden läuft er durch die Flanke des Schildkopes zum Ausgangspunkt zurück.

Drucken