Von der Reizenmühle im Idarbachtal steigen wir mit verschlungenen Waldpfaden zum aussichtsreichen Kappleifelsen hinauf
Nachdem die eingefriedete Wacholderheide "Folken" passiert wurde, läuft die Traumschleife wieder in den Wald hinein. Breite Forstwege und schmale Waldpfade führen durch lichten Mischwald und dunklen Tann in das Idarbachtal hinein. Hier treffen wir auf eine weitere Traumschleifenrunde mit der Bezeichnung "Via molarum", also "Weg der Mühlen". Im Idarbachtal gab es in den zurückliegenden Jahrhunderten unzählige Mühlen, die die Wasserkraft des Idarbaches zu nutzen wussten. Die kurz darauf anzutreffende Reizenmühle, an der Einmündung des Hirschbaches in den Idarbach, gehört zu diesen historischem Mühlengemäuern. Wir queren den Hirschbach über einen hölzernen Steg und steigen dann rechts abzweigend über verschlungene Waldpfade und recht steil zum Kappleifelsen hinauf. Vom aussichtsreichen Felsenhorst fällt der Blick tief hinab ins Idarbachtal und hinüber zum 700 Meter hohen Idarkopf, der auf der gegenüber liegenden Talseite aufragt.
Die Papiermühle im Idarbachtal wird mit den Umtrieben des Schinderhannes in Verbindung gebracht
Auf der hier installierten Sinnenbank halten wir kurze Wanderrast, genießen eine Weile die schönen Fernsichten und folgen dann der Beschilderung über die Gratschneide des Kappleifelsens hinweg. Erneut geht es talwärts in das Idarbachtal hinein. Im weitläufigen Talgrund führt die Traumschleife an der Papiermühle vorbei, die mit dem Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, in Verbindung gebracht wird. Er soll das abgelegene Mühlengebäude nach seinen Raubzügen mehrmals als Rückzugsort benutzt haben. Wie eine am Wegrand angebrachte Infotafel zu berichten weiß, benutzte auch mancherlei anderes Gesindel wie Musiker, Maulwurfsfänger und Landstreicher die Papiermühle als Unterschlupf. Für kurze Zeit läuft die Traumschleife direkt am Idarbach entlang, wendet sich dann aber vom Gewässer ab und steigt über Treppenstufen in den bewaldeten Hang hinein. Ein Aussichtspunkt mit einer Sinnenbank wird noch angelaufen, bevor uns die Route an Waldsäumen vorbei und über landwirtschaftlich genutzte Flächen in den Start- und Zielort Laufersweiler zurück führt.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Recht kurzweilig, allerdings ohne herausragende Höhepunkte, umrundet die Kappleifelsentour den Hunsrückort Laufersweiler. Entlang der Strecke versorgen interessante Hinweistafeln den Wanderer mit Informationen über die geschichtlichen Hintergründe der jüdischen Gemeinde in Laufersweiler. Auch die Renaturierung der kleinen Wacholderheide "Folken" und die beiden historischen Mühlen im Idarbachtal werden eindrucksvoll beschrieben. Mit Ausnahme des steilen, etwas mühsamen Anstiegs zum Kappleifelsen sind keine nennenswerten konditionellen Herausforderungen zu meistern. Die Route ist üppig ausgeschildert. Ein Verlaufen bei etwas Achtsamkeit ist nahezu unmöglich.
Tipp des Autors:
Wem die nur neun Kilometer lange Kappleifelsentour zu kurz ist, kann die Runde mit der 16 Kilometer langen benachbarten Traumschleife "Via molarum" verbinden. Allerdings beträgt die Gesamtwanderstrecke dann ca. 23 Kilometer.
- << Zurück
- Weiter