Die Route überrascht immer wieder mit tollen Fernsichten auf den Biggesee und über das Ebbegebirge
Nach dieser wohlverdienten Wanderrast läuft der Bigge-Lister-Weg durch den frühlingshaften Forst und durch Weideland über die Höhen des Ebbegebirges hinweg, um dann talwärts an der Olper Jugendherberge vorbei, zum Ufer der Biggetalsperre zurück zu kehren. Erneut geht es am Stausee entlang. Wir streifen Stade am Ortsrand um dann neu geschaffenen, urigen Waldpfaden zum Bieke-Seitenarm der Talsperre zu folgen. Im "Haus am blauen See" wird Einkehr gehalten, bevor wir mit dem Vordamm Kessenhammer auch den Bieke-Seitenarm der Biggetalsperre überqueren. In einem ständigen Auf und Ab geht es jetzt durch das Sauerland. Auf sonnige Freiflächen folgen kühle Waldparzellen und immer wieder überrascht uns die Route mit herrlichen Fernsichten über das Ebbegebirge und traumhaften Ausblicken auf die Biggetalsperre. Die Ortschaft Bürberg wird durchwandert. Es geht am Mühlenberg und am 458 Meter hohen Buchhagen vorbei, von dem aus man die Vogelinsel Gilberg im Biggesee in Augenschein nehmen kann, die eine Kolonie Graureiher beheimatet. Dann gelangen die Wanderer zur Ruine Waldenburg.
Von der Ruine Waldenburg hinauf zum Skywalk Biggeblick
Vom einstmals stolzen mittelalterlichen Gemäuer ist nur noch die Hälfte des Bergfrieds erhalten geblieben. Sie wurde im Jahre 1050 erbaut und gehörte ursprünglich den Rheinischen Pfalzgrafen. Auch die Deutschordensritter waren im Laufe der Jahrhunderte Eigentümer der Burg. Nach einem Brand im Jahre 1749 wurde die Feste aufgegeben und verfiel. Im ehemaligen Burghof legen wir eine Trinkpause ein und wandern dann, an der Waldenburger Kapelle vorbei, in einem letzten Steilanstieg zur Aussichtsplattform Biggeblick hinauf. Direkt neben der an Wochenenden bewirtschafteten Wanderhütte des Sauerländischen Gebirgsvereins hat man hier auf dem 388 Meter hohen Südwestsporn des Dünneckenberges im Jahre 2013 eine als Skywalk konzipierte Aussichtsplattform geschaffen, die herrliche Aussichten auf den Biggesee gestattet. Auch die Vogelinsel Gilberg und der mächtige Biggedamm, von dem aus wir am Vortag in die 1. Etappe des Bigge-Lister-Weges starteten, sind von dieser hohen Warte gut einsehbar. Schmale Waldpfade geleiten uns dann hinab zum Biggedamm, wo diese überaus schöne Zweitagestour über den Bigge-Lister-Weg in der Waldenburger Bucht ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 2. Etappe des Bigge-Lister-Weges besticht durch ihren Abwechslungsreichtum in der Streckenführung. Es geht wesentlich öfter an der Talsperre entlang, als im 1. Teilabschnitt und die Weitsichten über das Ebbegebirge und das südliche Sauerland verschönern die Route ungemein. Herausragende Highlights sind sicherlich die Besteigung des Hohen Bilsteins, die Besichtigung der Ruine Waldenburg und ganz zum Schluss der Skywalk Biggeblick. Negativ ins Gewicht fallen, wie schon bei der 1. Etappe, die ziemlich häufigen Abschnitte in denen über Asphalt gewandert wird. Aber in unmittelbarer Nähe zur Talsperre lässt sich das wahrscheinlich kaum vermeiden. Wem die vollständige Umrundung der Talsperre zu weit ist und das ganze in Tages-Rundwanderwegen erkunden will, dem stehen eine Nord-, West-, und Südroute zur Verfügung. Insgesamt ist der Bigge-Lister-Weg ein wohl gelungenes Wanderkonzept der daran beteiligten vier Kommunen.
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