In der Göbelsmühle, einer von dereinst 28 Kornmühlen im Enderttal, kann Einkehr gehalten werden
Die Endert entspringt bei Ulmen und mündet nach 23 Kilometern bei Cochem in die Mosel. In früheren Zeiten wurden im Enderttal 28 Kornmühlen betrieben. Heute sind noch einige der alten Mühlengebäude erhalten geblieben. Die Arbeit der Endertmüller war hart und entbehrungsreich. Das Mahlgut musste mit Trageseln befördert werden, da die steilen, felsigen Pfade andere Transportmittel nicht zuließen. Fast versandete Mühlgräben zweigen vom Hauptlauf der Endert ab und führen das Wasser auf alte, stillstehende Mühlräder. An der bewirtschafteten Göbelsmühle kann man Einkehr halten und bei einem kühlen Bier die Idylle des engen Tälchens in vollen Zügen genießen. Auch im weiteren Verlauf sind Holzstege und Brücken erforderlich um die Schlucht gefahrlos und trockenen Fußes zu durchwandern. Hinter der Browelsmühle, öffnet sich das Tal ein wenig. Die Hänge sind nicht mehr ganz so steil und auch die Endert fließt nun ruhiger in ihrem Bachbett dahin. Schließlich steigt der schmale Pfad aus dem Enderttal zu einer Landstraße hinauf. An der Napoleonbrücke wird die Asphaltpiste überschritten und dem Karolingerweg folgend in das Martental hinein marschiert.
Absolutes Highlight der Tour ist ohne Zweifel der Endertfall in der Nähe des Klosters Martental
Hoch über dem Bachlauf folgen die Wanderer der Route leicht bergan bis zu einer Holzbrücke. Direkt unter dem kleinen Steg stürzt das Wasser der Endert sieben Meter tief über schroffe Felsen hinab. Unterhalb des Wasserfalles, im Volksmund "Rausch"genannt, hat sich eine ausgewaschene Vertiefung gebildet, aus der einige Felsen herausragen. Bemoostes und mit Farnstauden bewachsenes Gestein rechts und links der herabstürzenden Wasser vervollständigen das zauberhafte Bild. An dieser Stelle verlassen wir den Karolingerweg und wandern durch ein Seitental des Endertbaches zum Kloster Maria Martental hinauf. Tief verborgen und einsam liegt der kleine Wallfahrtsort hier mitten im Wald. Die erste urkundliche Erwähnung geht in das Jahr 1141 zurück. Im Mittelalter verarmte das Kloster und wurde aufgegeben. Auf den Ruinen der alten Klosterkirche entstanden nach 1927 die heutigen Klostergebäude. In der nahegelegenen Klosterschenke kann man dann diesen herrlichen, aber auch anstrengenden Wandertag durch das Tal der wilden Endert bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen lassen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Das schluchtenartige Enderttal ist in der Moseleifel sicherlich etwas ganz Besonderes, werden doch auf der hier beschriebenen Route Wildwasserfeeling und absolute Abgeschiedenheit in einer herausragenden Art und Weise miteinander verknüpft. In diesem engen Canon kommt mit Sicherheit keine Langeweile auf. Aber auch der erste Teil der Rundwanderung wird jeden Eifelfan bebeistern. Herausragende Fernsichten von der Zickelslei und die schmalen, oftmals felsigen Steige unterhalb der Burglei tragen zu einem herausragenden Wandererlebnis bei. Gerne nimmt man dann die relativ lange Strecke über asphaltierte Wirtschaftswege zwischen Jorscheid und Greimersburg in Kauf.Trotz alledem ist der Pfadanteil auf dieser herrlichen Wanderung enorm hoch. Die Göbelsmühle im Enderttal hat ganzjährig von 10:30 Uhr - bis mindestens 18:00 Uhr geöffnet. An Donnerstagen ist die gastliche Einkehrmöglichkeit geschlossen.
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