Fast alpine Akzente setzen drei kurze Klettersteigführen, die allerdings umgangen werden können
Weiche Wiesenpfade führen uns danach vom Waldrand weg in die sattgrüne Bachaue hinein. Schließlich wird der Flaumbach mit einer imposanten Brücke überschritten. Am jenseitigen Bachufer gelangt die Gruppe nach weiteren 200 - 300 Metern dann zum Einstieg in die erste Klettersteigführe. Eine nahezu senkrechte Felswand, hinauf zum Burgberg, versehen mit Moosen und Flechten, wird von den Wanderern mittels Eisenklammern mühelos durchstiegen. Zum wilden Burgberg-Gipfel bringt uns dann ein gut gesicherter Felsensteig. Bei der anschließenden Trinkpause auf der schmalen Gratschneide genießen die Wanderer die herrlichen Aussichten ins frühlingshafte Flaumbachtal. Auch der Abstieg vom Burgberg wartet mit einer Klettersteigpassage auf, in die eine zehn Meter lange Stahlleiter eingebunden ist. Sie muss im Rückwärtsgang durchstiegen werden.
Vom Aussichtspunkt "Große Kanzel" schweift der Blick über die Hunsrückhöhen und tief hinab ins Flaumbachtal
Im Talgrund geht es dann durch lichten Mischwald auf dem historischen Keltenweg zum Schinnkaul-Klettersteig hinüber. Gerne nehmen die Wanderer auch diese kleine Herausforderung an. Über Steigeisen und an fest installierten Drahtseilen wird erneut steil bergauf geklettert. Mehrere felsige Abschnitte sind zu meistern, bevor dann am Aussichtpunkt "Kleine Kanzel" eine kurze Verschnaufpause angezeigt ist. Breite Waldwege führen im Anschluss zum Panoramablick "Große Kanzel" hinüber. Eine Sinnenbank und eine Wanderhütte laden hier zum Verweilen ein und gestatten herausragende Fernsichten auf die umliegenden Hunsrückhöhen und tief hinab ins Flaumbachtal. Schmalen Waldpfaden folgend gelangen wir zum dritten Klettersteig. Drahtseilsicherungen zeigen uns beim Einstieg an, dass erneut geklettert werden muss. Absoluter Höhepunkt im Höhlenschlucht-Eisenweg ist jedoch der lotrechte Abstieg über zwei Eisenleitern entlang einer Bruchwand aus Moselschiefer.
In der Traumschleifenrunde wird der historische Schieferabbau in der Region thematisiert
Unten angekommen kann man einen Blick in mehrere aufgelassene Schieferstollen werfen, im Volksmund „Layen“ genannt. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier Schiefer abgebaut, der als Dacheindeckung Verwendung fand. Auf erdigen Pfaden fällt die Route jetzt in den engen Canon des Fäbelbaches hinein und läuft an den Resten ehemaliger Spalthäuser vorbei, in denen der gewonnene Schiefer behauen und gespalten wurde. Ein am Wegrand stehender sechstämmiger Bergahorn wird noch bewundert, bevor der Layensteig aus dem schluchtartigen Tälchen hinaus steigt. An einem Feuchtbiotop und an der Ortschaft Liesenich vorbei geht es bei herrlichen Ausblicken schließlich zum Start- und Zielpunkt dieser herrlichen Traumschleifentour nach Mittelstrimmig zurück.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ein Pfadanteil von nahezu 90 Prozent und der schier überbordende Abwechslungsreichtum katapultieren diese Rundwanderung sicherlich auf einen der vorderen Plätze im Traumschleifenensemble der Saar-Hunsrück-Region. Die Betreiber haben sich ungewöhnlich viel einfallen lassen, damit sich beim Wandern keine Langeweile einstellt. Gleich drei spannende Klettersteigpassagen wurden in die knapp 15 Kilometer lange Runde eingebaut. Ungeübte Wanderer oder welche mit Höhenangst können die Steigrouten problemlos umgehen. Am sechstämmigen Bergahorn hat man ein Ratespiel platziert und an einem gefällten Baumstamm bezeichnen die Jahresringe herausragende Ereignisse der letzten 30 - 40 Jahre. Der historische Schieferabbau wird thematisiert und Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden. Hinzu kommen mehrere Aussichtspunkte mit herausragenden Fernsichten über die Hunsrückhöhen. Bei dieser geballten Ladung an Wandervergnügen und der unverlaufbar angebrachten Beschilderung ist die Vergabe der Höchstzahl von fünf Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis absolut gerechtfertigt. Kompliment an die Betreiber!! Eine tolle Tour!!!- << Zurück
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