Gigantisch, traumhaft und spektakulär ist diese Felsenwegroute
Gigantische Felsentürme, bizarre Buntsandsteinformationen und klammartige Schluchten auf mystischen Felsenwegen drücken dieser unvergleichlichen, grenzüberschreitenden und 20 Kilometer langen Wanderung in der Südeifel und in der Kleinen Luxemburgischen Schweiz ihren Stempel auf. Fast auf der ganzen Wegestrecke kann man nur Staunen, Bewundern und Fotografieren, löst doch ein Natur-Highlight das andere ab. Die Streckenführung hat sich, wie kann es anders sein, dem hohen Niveau der Wanderroute angepasst und läuft mit erdigen Wald- und Wurzelpfaden, holprigen Felsensteigen und über Steintreppen durch das schier überbordende Felsenmeer des Bollendorfer Plateaus und jenseits der Sauer durch die Kleine Luxemburgische Schweiz. Es geht an der Kalksinterhöhle der Tränenlay vorbei und mit dem Haupeschbaach durch eine windungsreiche, klammartige Schlucht. Die Besichtigung der Schlossruine Beaufort setzt last but not least auch noch kulturhistorische Akzente auf dieser traumhaften Route.

Von Bollendorf in die Grüne Hölle der Sauerschweiz hinein
Vom Wanderparkplatz in der Bollendorfer Sonnenbergallee, der etwas oberhalb des Waldhotels Sonnenberg anzutreffen ist, starten wir in den Felsenweg. Mit dem örtlichen Wanderweg "Grüne Hölle" geht es in der wildromantischen Sauerschweiz sogleich stramm bergan. Rechter Hand macht hier ein isoliert stehender, steil aufragender Buntsandsteinfelsen auf sich aufmerksam, bevor die Gruppe die hölzerne Aussichtskanzel auf der Lingelslay erreicht. Der etwas diesige Panoramablick schweift hinab auf Bollendorf und tief in das Sauertal hinein. Leicht abfallend führt die Route sodann geradewegs in die Felsen hinein. Rechts des Pfades ragen gewaltige Klippen auf, während sich der Steig durch ein Gewirr unzähliger Buntsandsteinformationen windet.
Vom besteigbaren Predigtstuhlfelsen fällt der Blick ins Sauertal
Schon bald macht die Route einen Rechtsschwenk. Lichte, hoch aufragende Buchenbestände mit sommerlichem Blattgrün lassen das Herz der Wanderer höher schlagen, als sie die Muhmenlay erreichen. In der dunklen Höhle am Fuß des gewaltigen Felsens soll dereinst eine „Muhme“, also eine Hexe, ihr Unwesen getrieben haben. In einem ständigen Auf und Ab führt uns die Beschilderung des Felsenweges zum nahe gelegenen Predigtstuhl hinüber. Mit einem kurzen Abstecher von der Hauptroute kann man diesen herausragenden Aussichtsfelsen besteigen und von seinem Felsplateau die herrlichen Fernblicke genießen. Steil abwärts steigend folgen wir dann wieder der Hauptroute des Felsenweges über steinerne Treppen, auf felsigen Steigen und idyllischen Waldpfaden durch den sonnenüberfluteten Buchenforst.

Die Route führt an einer Kalksinter-Grotte mit einem Wasserfall vorbei
Mit einem scharfen Linksknick verlassen die Wanderer schließlich den Wanderweg "Grüne Hölle" und folgen dem Felsenweg, durch eine Schlucht steil abwärts steigend, hinunter nach Dillingerbrück. Im Talgrund trifft die Gruppe dann auf die Kalksinter-Grotte der Tränenlay. Sogleich werden Erinnerung an den Dreimühlen-Wasserfall bei Niederehe in der Kalkeifel wach. Hier wie dort rieselt das kalkhaltige Wasser über bemooste Felsen herab und setzt dabei infolge der Verdunstung den mitgeführten Kalk auf dem Fließweg ab. Dieses Phänomen hat zur Folge, dass der Wasserfall durch die Kalkablagerungen immer weiter nach vorne wächst. Allerdings fallen die herab tröpfelnden kalkhaltigen Gewässer infolge der lang anhaltenden Trockenheit der letzten Wochen recht dürftig aus. So kann man die Kalktuffsteinhöhle sogar betreten ohne reichlich nass zu werden.
Nach der Überschreitung der Sauer geht es in die Kleine Luxemburger Schweiz hinein
Nach diesem beeindruckenden Naturschauspiel überschreiten wir die Sauer, den Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg. Die Gruppe durchwandert den kleinen Ort Dillingerbrück und steigt dann in der gleißenden Mittagssonne über asphaltiertes Geläuf in die Kleine Luxemburgische Schweiz hinein. So sind wir heilfroh, als uns kurz darauf der Schatten spendende Wald aufnimmt. Die Route führt die Wanderer in das wilde Birkbachtal hinein. Auch hier wachsen bizarre Felsformationen in den Himmel. Wir halten Rast unter einem riesigen Felsendom, bevor die Wanderer über Bohlenstege, die einen moorigen Untergrund überbrücken, zur Schlossruine Beaufort gelangen.

Die Schlossruine Beaufort ist ein imposantes mittelalterliches Gemäuer
Die Ortschaft Beaufort ist das touristische Zentrum der Kleinen Luxemburgischen Schweiz, die eher unter der Bezeichnung "Mullerthal" bekannt ist, und deren herausragendes kulturhistorisches Highlight ohne Zweifel die Schlossruine Beaufort ist. Im 17. Jahrhundert entstand aus der im späten 12. Jahrhundert errichteten Burg, ein Renaissanceschloss gewaltigen Ausmaßes, dessen Ruinen heute besichtigt werden können. Von Schloss Beaufort geht es am Burgweiher vorbei in die klammartige Schlucht des Haupeschbaaches hinein. Diesmal überrascht uns die Route mit einer einzigartigen Wildwasserlandschaft. Mal rechts, dann wieder links des Gewässers geht es entlang lotrechter Buntsandsteinfelsen talwärts durch die enge Schlucht. Brücken, Stege und steinerne Furten geleiten uns durch diesen engen Felsencanon. Noch einmal steigt der Felsenweg aus dem Haupeschbaachtal in den Hang hinein. Auch jetzt wandern wir an beeindruckenden Felsformationen vorbei, bevor die Route in das Tal der Schwarzen Enz hinab fällt, welche die Landschaft des Mullerthales entscheidend geprägt hat.
Wir zwängen uns durch die nur 40 Zentimeter breite Andrack-Passage
Jenseits des Tales geht es vom Weiler Grundhof erneut steil bergan. Neben schönen Weitsichten warten auch in diesem Teilabschnitt bemerkenswerte Buntsandsteinformationen mit den Namen "Kaasselt" und "Kaalekapp" auf die Wandergruppe, die zum Teil auch bestiegen werden können und schöne Aussichten ins Sauertal ermöglichen. Es ist unfassbar, aber der Streckenführung gelingt es immer wieder aufs Neue, auf das bisher Erlebte noch eine Schippe drauf zu legen!! So gilt es fast zum Schluss der Tour im Bereich des Kaalekappfelsens einen überaus engen Durchlass im Fels, die "Manuel-Andrack-Passage", zu durchsteigen. Im Schulterbereich ist der Spalt lediglich 40 cm breit. Eine Umgehung der Engstelle ist nicht möglich. Deshalb heißt es hier Rucksack ausziehen und nichts wie hindurch.

Im Eifelörtchen Bollendorf wird abschließende Einkehr gehalten
Nachdem auch dieses Highlight erfolgreich durchstiegen ist, führen uns Serpentinenpfade hinab ins Sauertal. Bei Bollendorf-Pont wird der Fluss zum zweiten Mal überschritten, um dann auf der deutschen Seite der Sauer im schmucken Eifelort Bollendorf nach dieser traumhaften Wanderung abschließende Einkehr zu halten. Danach ist allerdings noch ein letzter, Schweiß treibender Anstieg zu meistern. Er geleitet uns an der Mariensäule vorbei zurück zum Wanderparkplatz am Sonnenberg, wo diese wunderbare Felsenweg-Route Nr. 2 ihren Anfang genommen hat. Abschließend sei noch eine Anmerkung erlaubt. Die nur 21 Kilometer messende Runde ist uns gefühlt und auch vom Zeitaufwand her wie eine Wanderdistanz von 25 Kilometern vorgekommen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
In den Wanderberichten von ProfiRouten.de versuchen wir, mit den von manchen Betreibern einer Wanderroute gebräuchlichen Superlativen, wie "gigantisch", "traumhaft", "grandios" und "wunderbar" recht sparsam umzugehen. Aber die Felsenweg-Route 2 Bollendorf - Beaufort - Bollendorf hat in allen Belangen überzeugt und uns eines besseren belehrt. Bei der Wegebeschreibung dieser konditionell doch recht anspruchsvollen Rundwanderung kann man nur die vorstehend genannten Begriffe verwenden, um die grandiosen Eindrücke einigermaßen hinlänglich zu beschreiben. So haben wir hier den wahrscheinlich unvollkommenen Versuch unternommen, das traumhafte Wandererlebnis in der Südeifel und in der Kleinen Luxemburgischen Schweiz in Worten und Bildern festzuhalten und wiederzugeben. Aus diesem Grunde möchte sich ProfiRouten.de mit abschließenden Worten kurz fassen und dem geneigten Leser einfach empfehlen, die Route zu erwandern und das Wunderbare selbst zu erleben. Neben einer ausreichenden Anzahl von Rast- und Ruhemöglichkeiten ist die Route durchgängig und nahezu unverlaufbar mit einem einheitlichen Wegezeichen versehen. So vergibt ProfiRouten.de wir für diese tolle Runde selbstverständlich die Höchstzahl von fünf Bewertungssternen in den Kategorien "Landschaft" und "Erlebnis".