Der Nettebruch ist durch Austorfung entstanden und bietet allen Arten von Wasservögeln ein ideales Brutgebiet
Mit der Straße "Flothend" gelangen wir von der Kothmühle kommend alsbald zum Ostufer des Nettebruchs. Vom Netteeinlauf in den Nettebruch wandern wir auf asphaltiertem Grund zwischen der Bebauung und dem Nettesee nach Lobberich. Dort treffen wir auf den Strandweg in den wir links abzweigend einbiegen. In dem nun folgenden parkähnlichen Gelände bieten sich mehrere Ruhebänke zu einer Wanderrast an, die schöne Ausblicke auf den Nettebruch ermöglichen. Mit der Breyeller Straße überschreiten die Wanderer an der nördlichen Spitze des Nettebruchs die Nette. Scharf links schwenkend führt sodann ein schmaler Uferpfad diesmal am Westufer des Nettebruchs entlang. Dabei treffen wir nach wenigen Metern erstmals auf die Wegezeichen des Nettebruch-Pfades, denen wir ab jetzt eine Weile folgen werden.
Bei der Wanderung über den Nettebruch-Pfad konnten wir im Uferbereich zwei Schnappschildkröten beobachten
Beim Nettebruch handelte es sich ursprünglich um ein feuchtes Niedermoor, das, wie alle Netteseen zur Brennstoffgewinnung in den zurückliegenden Jahrhunderten ausgetorft wurde. Durch den dauerhaften Durchfluss der Nette sind in den ausgetorften, etwa drei Meter tiefen Senken die Netteseen entstanden, die heute von Blässhühnern, Enten, Haubentauchern und Reihern als ideales Brutgebiet genutzt werden. Deutlich sichtbare Nagespuren an Weichhölzern zeigen an, dass sogar der Biber die Netteseen erobert hat. Die dort mittlerweile anzutreffenden Schnappschildkröten, die wir auch beobachten konnten, sind allerdings in Deutschland nicht heimisch und wurden ausgesetzt.
Entlang der beiden Breyeller Seen geht es durch moorige Erlenbruchwäldern zum Ausgangspunkt zurück
Eine ganze Weile folgen wir durch eine uralte Eichenallee der Beschilderung des Nettebruch-Pfades direkt am Westufer des Nettebruchs entlang. Immer wieder fällt dabei der Blick auf den idyllischen See, dessen Nutzung als Badegewässer wegen Grünalgenbefall leider nicht mehr möglich ist. In Höhe der Kothmühle verlassen wir den Nettebruch-Pfad, der fortan relativ eintönig über landwirtschaftliche Nutzflächen zurück zum Ausgangspunkt führt und folgen von nun an wieder der Wegebeschilderung der Breyeller Seerunde. Vorbei am Roerhof läuft die Route im Bereich der Lötscher Schanz in das sechs Hektar große Naturschutgebiet "Unterer Breyeller See" und dabei an moorigen Erlenbruchwäldern entlang, die urwaldähnlichen Charakter aufweisen. Schließlich kehrt die Streckenführung wieder an die Uferregion des Unteren Breyeller See zurück. Wir erfreuen uns an mehreren schönen Ausblicken auf den See, unterschreiten die Autobahn A61 zum zweiten Mal mittels einer Fußgängerunterführung und wandern danach am Oberen Breyeller See entlang zum Ausgangspunkt zurück. Am Wanderparkplatz "Am Schänzchen" in Boisheim endet eine überaus schöne Seenrunde um den Nettebruch und die beiden Breyeller Seen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Selbstverständlich kann man die beiden Premium-Spazierwanderwege "Leichte.Wander.Welt - Nettebruch-Pfad" und Wasser.Wander.Welt - Breyeller Seerunde" getrennt voneinander erwandern. Die Wanderdistanz beträgt in einem solchen Falle jeweils etwa drei bis vier Kilometer. Durchgehenden Premiumcharakter weist allerdings nur die Breyeller Seerunde auf, während der Nettebruch-Pfad im letzten Teilabschnitt auf breiten Wegen weit ab vom Gewässer recht eintönig durch landwirtschaftlich genutzte Wiesen- und Ackerflächen läuft. In der vorstehend von Profirouten beschriebenen und zusammen gefügten Routenbeschreibung werden sämtliche Highlights der beiden Spazierwanderwege angelaufen. Mit insgesamt sieben Kilometern erweist sich die Wanderdistanz auf nahezu ebenem Geläuf als ausgesprochen moderat. Drei idyllische Netteseen werden auf schmalen Uferpfaden und breiten Wald- und Wiesenwegen umrundet. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der drei Netteseen erschließt sich dabei dem Wanderer. Rast- und Ruhebänke sind in ausreichendem Maße vorhanden. Die Beschilderung ist absolut ausreichend und gut sichtbar angebracht.
- << Zurück
- Weiter