Im Naturschutzgebiet Kyllauen kann man die Wasseramsel und den Eisvogel in freier Wildbahn beobachten
Die Kyll entspringt im Zitterwald nahe der Ortschaft Losheimer Graben im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien und mündet bei Ehrang in die Mosel. Mit ihren 142 Kilometern ist die Kyll der längste Fluss der Eifel. Auf breiten Uferwegen wandern wir direkt am rauschenden Gewässer entlang und erfreuen uns an den sattgrünen Feuchtwiesen in denen seltene Vogelarten wie Wasseramsel und Eisvogel anzutreffen sind. Gleich zweimal überqueren wir die Kyll, bevor wir über schmale Wald- und Wiesenpfade nach Kronenburgerhütte gelangen. Hier bewundern die Wanderer die alte Steinbogenbrücke, die mit der direkt dahinter angeordneten Brigida-Kapelle ein kulturhistorisch überaus bemerkenswertes Ensemble bildet und mit der wir die Kyll ein letztes Mal überschreiten. Jenseits der Bundesstraße führt dann ein steiler Pfad zum Burgdorf Kronenburg hinauf.
Vom Ruinengelände der Kronenburg schweift der Blick ins Kylltal und weit in die Nordeifel hinein
Über Treppenstufen und durch die Wilhelm-Tell-Gasse betreten wir den pittoresken Eifelort. Rund um die Ruine der Kronenburg sind im historischen Ortskern eine ganze Reihe von Baudenkmälern meist im Fachwerkstil zu bewundern. Natürlich steigen wir aus dem Burgbering auch zu dem mittelalterlichen Gemäuer hinauf und genießen die herrlichen Weitblicke ins Kylltal, auf den Kronenburger Stausee und aus der Vogelperspektive auf die engen Gassen des Ortes. Auch die kleine spätgotische Dorfkapelle St. Johann-Baptist, die vom Baustil her an eine Wehrkirche erinnert, ist von hier oben zu bewundern. Burg Kronenburg, erstmals 1277 urkundlich erwähnt und von den Edlen von Dollendorf erbaut, befand sich im Mittelalter im Besitz der Grafen von Manderscheid, bevor sie 1794 von den Franzosen besetzt und im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben wurde.
Durch das Naturschutzgebiet Baasemer Heide und das Simmelbachtal geht es zum Kloster Maria Frieden
Vom ruinösen Gemäuer steigen wir herab, durchmessen die engen Gassen von Kronenburg und verlassen den Eifelort, in dem mehrere Kunstgalerien beheimatet sind, über die Malmedyer Straße. Sogleich läuft die EifelSpur in offenes Weideland hinein, das uns erneut mit seinen herrlichen Weitblicken angenehm überrascht. Im nun folgenden Teilabschnitt führt uns der Dahlemer Quellenpfad kurzweilig und nahezu ebenen Fußes in das Naturschutzgebiet Baasemer Heide und kurz darauf leicht ansteigend in das idyllische Lohrbachtal hinein. Danach bestimmen breite Forstwege das Streckenprofil, die oftmals recht eintönig schnurgerade durch den Wald laufen. Erst als wir den Simmelbach erreichen und dem Gewässer in das Simmelbachtal hinein folgen, zeigt sich die EifelSpur wieder sehr ansprechend. Kurz vor dem Ziel läuft der Dahlemer Quellenpfad dann auf asphaltiertem Grund noch am Trappistinnen-Kloster Maria Frieden vorbei, ehe die wunderschöne EifelSpur in der Ortsmitte von Dahlem ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Nahezu in Premiumqualität streift die EifelSpur Dahlemer Quellenpfad durch die hügelige Nordeifel. Absoluter Höhepunkt der rund 22 Kilometer messenden Rundwanderung ist ohne Zweifel der Burgort Kronenburg mit seinem historischen Ortskern, den sehenswerten Fachwerkhäusern und den tollen Ausblicken vom ehemaligen Burghof ins Kylltal und weit in die Nordeifel hinein. Aber auch außerhalb von Kronenburg kann sich die EifelSpur durchaus sehen lassen. Mit dem Glaadtbachtal, den Kyllauen und der Baasemer Heide werden gleich drei Naturschutzgebiete durchwandert, die traumhafte Weitblicke ermöglichen. Den kurzen sehens- und erlebenswerten Abstecher zum Kronenburger Stausee haben wir infolge der knappen Zeit leider nicht unternehmen können. Das Streckenprofil weist meist breite Wald- und Wiesenwege auf, seltener schmale erdige Pfade. Auch außerhalb der Dorfstraßen von Dahlem und Kronenburg wird des Öfteren asphaltiertes Geläuf beschritten. Im Kylltal kurz vor Kronenburgerhütte fehlt die Beschilderung der EifelSpur auf einem kurzen Wegstück (Stand 2020). Ansonsten ist die Strecke gut beschildert. Auch Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden.
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