Austritte von Kohlenstoffdioxid direkt am Seeufer, so genannte Mofetten, zeigen an, dass der Laacher See-Vulkan noch nicht erloschen ist
Rechts abzweigend vom Seeuferweg führt uns die Geopfad-Route-L auf einem kurzen idyllischen Uferpfad schließlich direkt an den Gewässerrand heran. Aufsteigende Kohlensäurebläschen, so genannte Mofetten, können hier beobachtet werden. Aus der immer noch vorhandenen unterirdischen Magmakammer des Laacher-See-Vulkans tritt unverkennbar Kohlenstoffdioxid (CO²) aus. Die Mofetten erinnern uns ständig daran, dass die vulkanischen Tätigkeiten im Erdinnern der Osteifel immer noch vorhanden sind und zurzeit lediglich ruhen. Wieder zurück auf dem Seeuferweg lockt kurz darauf ein nach links in den Hang steigender, ein Kilometer langer Stichweg zum Geoaufschluss Roter Laacher Tuff. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir jedoch auf den ca. 900 Meter langen Abstecher und folgen der Geopfad-Route hinüber zur 20 Meter hohen Lavawand am Vulkan Alte Burg.
Am Ostufer des Laacher Sees hat sich im frühen Mittelalter die Burg des Pfalzgrafen Heinrich II. befunden
Die dort anzutreffende Hinweistafel informiert die Wandergruppe auch hier über die vulkanologischen Besonderheiten des Schlackenkegelaufbaus des Vulkans Alte Burg, der wesentlich älter ist als der Laacher-See-Vulkan. Gleichzeitig ist aber auch nachzulesen, dass sich im frühen Mittelalter an dieser Stelle, also an der heutigen Jägerspitze, die Burg des Pfalzgrafen Heinrich II. bei Rhein befunden haben soll, dem Stifter der Abtei Maria Laach. Von der Alten Burg wandern wir weit ab vom Seeufer auf einem schnurgerade verlaufenden Feld- und Wiesenweg zum restaurierten Mundloch des Delius-Stollens hinüber. Dabei handelt es sich um einen, in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegten Abflussstollen, der dazu diente, den Wasserspiegel des Laacher Sees um fünf Meter zu senken, die klösterliche Anlage vor Hochwasser zu schützen und in größerem Umfang Landwirtschaft zu betreiben. Bereits der zweite Abt Fulbert ließ zwischen 1152 und 1170 einen 880 Meter langen Abzugsstollen durch die südliche Umrandung des Lacher Beckens graben, den so genannten Fulbertstollen.