Über gerodete Freiflächen mit lila blühendem Fingerhut geht es hinüber zum Stöcketeich
Noch im Krummbachtal führt die Extratour an einem uralten Grenzstein aus dem Jahre 1738 vorbei. Er bezeichnete im späten Mittelalter den Grenzverlauf zwischen der Landgrafschaft Hessen-Kassel und dem Fürstentum Waldeck. Der "Hessische Löwe" auf der östlichen Steinseite und der in Stein gehauene "Waldecker Stern" auf der westlichen Seite der Grenzmarkierung sind die Zeugnisse längst vergangener Herrschaftsgebiete. Immer wieder werden jetzt im sanft ansteigenden Gelände kleine sumpfige Rinnsale gequert, die talwärts dem Krummbach zustreben. Das ganze Areal zeigt sich recht verwildert. Es ist wohl noch nicht lange her, dass man die vom Borkenkäfer befallenen Nadelgehölze gefällt hat. Trotzdem hat sich die Natur schon weitestgehend erholt. Überall zeigt sich zwischen dem zurück gelassenen Totholz und dürren Geäst der lila blühende giftige Fingerhut und verzaubert die gerodete Fläche in eine violette Waldlandschaft.
Der idyllisch gelegene Stöcketeich liegt mitten im Wald und verfügt über mehrere Ruhebänke
Die Extratour taucht jetzt in den Wolfhagener Stadtwald ein. Über weiche Waldwege und eine geschotterte Forstpiste gelangen wir zum Stöcketeich. Das kleine idyllische Gewässer ist von Laubgehölzen umgeben und mehrere Ruhebänke laden zur Rast ein. Kurz darauf lockt noch ein Abstecher zu einer ehemaligen Sandgrube. Hier wurde der versteinerter Fußabdruck eines Sauriers frei gelegt. Noch einmal geht es stramm bergan. Auf der Anhöhe treffen die Wanderer auf eine uralte Eiche, die über einen gewaltigen Stammumfang verfügt. Allerdings ist der Baum aufgrund seines Alters stark geschädigt. Einer der schweren Äste ist schon seit Längerem abgebrochen, liegt neben dem mächtigen Stamm und ist bereits am vermodern. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Start- und Zielpunkt, dem Wanderparkplatz "Heller Platz". Hier endet die herrliche Wolfhagener Extratour „Im Land der Riesen“ am Habichtswaldsteig.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel läuft die Habichtswaldsteig Extratour H7 – Im Land der Riesen – in Premiumqualität durch das Wolfhagener Land in Nordhessen. Ungewöhnlich aussichtsreich, in weiten Teilen pfadig, kurzweilig und bei Einbindung der Weidelsburg auch geschichtsträchtig, zeigt sich die 16 Kilometer lange Runde. Eine ganze Reihe von Infotafeln hat man entlang der Extratour errichtet, die den Wanderer auf besondere Gegebenheiten und Attraktionen entlang der Wegstrecke aufmerksam machen. Die kleine evangelische Dorfkirche von Ippinghausen sollte man besuchen. Auch die Hugenottenkirche von Leckringhausen und der Steinbruch Katzenloch unterhalb der Weidelsburg sind einen kurzen Abstecher wehrt. Die umfangreichen Rodungsflächen beeinträchtigen den hervorragenden Gesamteindruck ein wenig. Inzwischen hat sich allerdings frischer Baumbewuchs eingestellt, der die größten Wunden überdeckt. Die Habichtswaldsteig Extratour H7 ist durchgängig und gut sichtbar ausgeschildert. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Wegstrecke sind in genügender Zahl vorhanden. Die Einbindung der Weidelsburg verursacht eine zusätzliche Streckenlänge von knapp 1,5 Kilometern.
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