Auf alpinen Steigen durch ehemalige Weinberglagen hoch über dem Moseltal
Wichtige Hinweise:
Schon seit längerem trifft man an der Untermosel auf eine Streckenwanderung von Löf über Kattenes nach Lehmen, die den Namen Würzlaysteig trägt. Seit Kurzem hat man in der Region darüber hinaus eine Rundwanderung ausgewiesen, die zur Serie der Moselsteig-Seitensprünge gehört und ebenfalls nach der Lehmener Weinlage Würzlay benannt ist. Die nachfolgend beschriebene und von Profirouten konzipierte 13 Kilometer lange Rundtour ist eine Kombination der beiden Streckenverläufe und bezieht vor allen Dingen das idyllische Flachsbachtal in die Wanderung mit ein.
Die knapp zehn Kilometer messende Route des eigentlichen Moselsteig-Seitensprungs Würzlaysteig zeigt sich im Streckenverlauf zweigeteilt. Im ersten Teil läuft die Rundwanderung recht eintönig auf den brettebenen Moselhöhen des Maifeldes durch die weit offene Feldflur und an Waldsäumen entlang. Im zweiten Abschnitt geht es dann über einen rassigen alpinen Steig mit traumhaften Ausblicken ins Moseltal und auf die Lehmener Staustufe. Während auf den Maifeldhöhen breite Feld- und Wiesenwege begangen werden, bestimmen im Flachsbachtal und beim Durchwandern der aufgelassenen Weinberge schmale erdige Pfade und felsige Steige das Streckenprofil. Im alpinen Steigabschnitt, den Ungeübte umgehen können, sind Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit erforderlich. Bei feuchter Witterung und an Regentagen kann es im alpinen Steig recht heikel werden, sind doch eine ganze Reihe von steilen Auf- und Abschwüngen zu meistern.
Im schluchtartigen Flachsbachtal wurde bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts Dachschiefer abgebaut
Wir suchen uns in den engen Gässchen des Weinortes Kattenes in der Nähe des Bahnhofs einen Parkplatz. Nachdem wir mit der Mühlstraße die Gleisanlage der Deutschen Bahn überschritten haben, treffen wir auf die Beschilderung des Themenweges Würzlaysteig, der hier von der Petrushöhe durch das Mühltal in den Weinort Kattenes hinein fällt. Die Wanderer folgen den Wegezeichen der Streckenroute des Würzlaysteiges und verlassen die Bebauung über die Wiesenstraße. Die Route läuft moselabwärts anfangs auf einem breiten Weg, wenig später mit einem schmalen Pfad stets an der Bahntrasse entlang. Sie steigt über Treppenstufen eines Bahnbauwerkes in den Hang hinein, um sodann gleichermaßen wieder bergab zu fallen. An der verrohrten Einmündung des Flachsbaches in die Mosel vollzieht der Würzlaysteig einen scharfen Linksschwenk. Direkt neben einem Wohnhaus geht es über Treppenstufen steil bergan in das schluchtartige Flachsbachtal hinein. Naturbelassene Waldpfade bestimmen alsbald den Streckenverlauf, der uns bergan zur ehemaligen Sankt Anna Grube führt. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier Dachschiefer abgebaut. Unterhalb der von hier aus sichtbaren Felsenkanzel des Ausoniussteins zeugen riesige Schieferhalden und die ruinösen Reste eines Betriebsgebäudes von der aufgegebenen Bergwerkstätigkeit. Beim weiteren Aufstieg durch das Flachsbachtal zeigen sich linker Hand noch zwei aufgelassene Bergwerksstollen in denen der Schiefer wohl unter Tage abgebaut wurde.
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