Von der Schuhmetropole Hauenstein ins Dahner Felsenland
Auf der knapp achtzehn Kilometer langen 7. Etappe von Hauenstein nach Dahn läuft der Pfälzer Waldpfad aus der Schuhmetropole in das Dahner Felsenland hinein. Auch in diesem Teilabschnitt werden in überwiegendem Maße erdige Waldpfade und holprige Wurzelsteige begangen. Der Paddelweiher, die Queichquelle, das Naturdenkmal Dicke Eiche und die Waldkapelle Winterkirchel sorgen in der 1. Wanderhälfte für vielfältige Abwechslung. Im zweiten Streckenabschnitt nehmen die Buntsandsteinformationen rechts und links des Weges ständig zu, um dann kurz vor dem Zieleinlauf in Dahn mit dem Vorbeimarsch am Kuckucksfelden und dem kurzen Abstecher zum begehbaren Jungfernsprungfelsen in einem fulminanten Höhepunkt auszulaufen. So gehört die 7. Etappe zu den ereignisreichsten Streckenverläufen des 142 Kilometer langen pfälzischen Fernwanderweges.
Gleich zu Beginn der Tour fällt vom Mondfelsen ein erregender Blick auf den Startort Hauenstein
Wir starten in die 7. Etappe des Pfälzer Waldpfades am Bahnhof von Hauenstein. Hinter dem Bahnhofsgebäude am Rand der Alten Bundesstraße finden wir kostenlosen Parkraum vor. Über die Pirmasenser Straße, vorbei an der Deutschen Schuhmeile, verlassen wir die Bebauung von Hauenstein. Nachdem der Parkplatz des Penny-Marktes passiert wurde steigen die Wanderer mit einem schmalen Pfad rechts abzweigend von der Pirmasenser Straße zum Mondfels hinauf. Er ermöglicht einen herrlichen Ausblick auf Hauenstein. Danach führen breite Forstwege und schmale Waldpfade durch den bewaldeten Hang zum Aussichtspunkt „Am Steinbruch“. Erneut zeigt sich die zurückbleibende Schuhmetropole Hauenstein mit der ortsbildprägenden doppeltürmigen Christkönigskirche. Der Pfälzer Waldpfad läuft in der Folge an bizarren Buntsandsteinformationen vorbei und streift die Hauensteiner Ortslage „Im Mittelpferch“. Wenig später wird ein Grillplatz angelaufen, den wir zu einer ersten Wanderpause nutzen.
In der Paddelweiherhütte am idyllisch gelegenen Paddelweiher kann Einkehr gehalten werden
Vom Hauensteiner Grillplatz fällt die Route in das Stephanstal. Dort treffen wir auf den idyllisch gelegenen Paddelweiher und die bewirtschaftete Paddelweiherhütte. Sie ist täglich, außer montags vom 1. März bis 1. November ab 11:00 Uhr geöffnet. Der Paddelweiher am Abschluss des Stephanstales wird von der Queich gespeist, die ihn von Norden nach Süden durchfließt. An seiner westlichen Uferböschung befindet sich der Ritterstein 218, der auf ein karolingisches Gehöft hinweist, dessen kärgliche Reste inzwischen im Wasser versunken sind. Vom Paddelweiher führt der Pfälzer Waldpfad flussaufwärts am rechten Queichufer entlang. Im Oberlauf der Queich passieren wir mit dem Kirchenwoog ein weiteres Gewässer und bewundern links der Route im Steilhang die imposante Felsformation Hoher Kopf, zu der ein Felsensteig hinauf führt.
Das Naturdenkmal „Dicke Eiche“ musste wegen einer heimtückischen Freveltat gefällt werden
Weiterhin flussaufwärts wandernd treffen die Wanderer schließlich auf die in Stein gefasste Queichquelle. Die Queich ist ein 55 Kilometer langer Nebenfluss des Oberrheins, der bei Germersheim einmündet. Hinter dem Queichursprung geht es pfadig steil bergan und erneut an mehreren bizarr geformten Buntsandsteinfelsen vorbei. Auf der Anhöhe gelangen die Wanderer zur Pfälzerwaldhütte Dicke Eiche. Hier kann man mittwochs und an Wochenenden Einkehr halten um regionale Köstlichkeiten aus der pfälzischen Küche zu sich nehmen. Leider sind wir an einem Dienstag unterwegs. So marschieren wir an der Hütte vorbei und gelangen ebenen Fußes zu dem am Boden liegenden Naturdenkmal „Dicke Eiche“. Leider fiel die gewaltige Traubeneiche mit einem Stammumfang von 5,25 Meter im Jahre 1994 einer heimtückischen Freveltat zum Opfer. Sämtliche Leitungsbahnen des 300 Jahre alten Baumes wurden mit einer Motorsäge durchtrennt. Nach erfolglosen Rettungsversuchen musste der abgestorbene Stamm aus Sicherheitsgründen im Jahre 2010 gefällt werden.
Auf dem Winterberg treffen wir mitten im Wald auf die Wallfahrtskapelle Winterkirchel
Vom Naturdenkmal Dicke Eiche führt der Pfälzer Waldpfad mit dem Hauensteiner Schusterpfad zur Wallfahrtskapelle Winterkirchel hinüber. Auf dem Winterberg, einem Bergsattel zwischen Erfweiler und Hauenstein, hat man in den Jahren 1948/49, am Standort der ehemaligen Marienwallfahrtskapelle, das imposante Kirchlein errichtet. Die herab hängenden Glockenseile darf jeder Wanderer einmal bedienen um das Geläut in Gang zu setzen. Im weiteren Verlauf führt der Pfälzer Waldpfad auf schmalen Waldpfaden und breiten Forstwegen unterhalb des Kumbtfelsen und der Sandsteinformation Rappenwand durch den bewaldeten Hang. Durch die Flanke des Wölmersberges wird Erfweiler am Ortsrand gestreift. Im nun beginnenden Schlussabschnitt steigen wir zum 322 Meter hohen Lachberg hinauf. Vom Aussichtspunkt Lachbergblick ist in der Ferne das Burgenmassiv Altdahn, mit den Burgruinen Altdahn, Grafendahn und Tannstein zu sehen. Diese imposanten mittelalterlichen Gemäuer werden wir auf der nächsten Etappe des Waldpfades noch anlaufen.
Vom Jungfernsprungfelsen fällt der Blick auf den Zielort Dahn und in das Wieslautertal
Unzählige wildzerklüftete Buntsandsteinformationen werden von jetzt an erwandert. Die Route führt entweder daran vorbei oder sogar darüber hinweg. Auf wurzeligen Steigen läuft der Wanderweg eine Weile am lotrecht aufragenden Kuckucksfelsen entlang, fällt kurz ins Tal um sogleich wieder bergan zu führen. Diesmal geht es über die Gratschneide des Vogelsberges. Rechts und links des Pfades fällt das Gelände ins Bodenlose. Überaus bedachtsames Wandern ist in diesem Teilabschnitt erforderlich. Ausgesetzte Steige, mit Geländern bewehrte Felsenpfade und in Stein gehauene Treppenstufen laufen schlussendlich mit einem kurzen Abstecher zum Jungfernsprungfelsen hinüber, der schöne Ausblicke auf Dahn und ins Wieslautertal möglich macht. Dann geht es talwärts nach Dahn. Nachdem wir den Hauptort des Dahner Felsenlandes durchmessen haben, endet die überaus kurzweilige 7. Etappe des Pfälzer Waldpfades am Haus des Gastes.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die knapp 18 Kilometer lange 7. Etappe des Pfälzer Waldpfades von Hauenstein nach Dahn besticht durch ihren überaus kurzweiligen Verlauf. Mit dem Eintritt in das Dahner Felsenland geht es an unzähligen bizarren Buntsandsteinformationen vorbei, die jedes Wanderherz höher schlagen lassen. Wie man es schon aus den vorherigen Etappen kennt, weist der Routenverlauf des Pfälzer Waldpfades auch auf diesem Teilabschnitt neben breiten Forstwegen in überwiegender Zahl pfadige Passagen auf. Es geht aber nicht nur durch Wald. Mehrmals werden Aussichtspunkte und Felsennester angelaufen, die wunderschöne Ausblicke ermöglichen. Höhepunkte sind unterwegs nicht nur häufig anzutreffen, sondern auch vielfältig in ihrem Erlebniswert. Ein idyllischer Weiher, ein bemerkenswertes Naturdenkmal und ein imposantes Kirchlein gehören genau so dazu wie ganz zum Schluss die Besteigung des Jungfernsprungfelsens. So wird ohne Zweifel Premiumqualität im Fünf-Sterne-Bereich in den Kategorien Landschaft und Erlebnis erzielt. Die Beschilderung ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in genügender Zahl vorhanden.