Aussichtsreiche Runde im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal
Die knapp zwölf Kilometer lange Traumpfadrunde Wolfsdelle bei Rhens steigt aus dem Mittelrheintal zu den aussichtsreichen Hunsrückhöhen hinauf. Sie streift dabei auf breiten Forst- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden durch Weingärten, über Wiesenflächen und durch Waldparzellen. Dabei zeigt sich der Traumpfad im Gegensatz zu vielen seiner zahlreichen Namensvettern in manchen Teilbereichen recht eintönig. Neben dem historischen Rathaus von Rhens und dem Königsstuhl hoch über dem Rheintal, an dem deutsche Geschichte geschrieben wurde, fehlen absolute Wanderhighlights völlig. So erwartet den Wanderer eine ganz normale Rundtour, wie es sie in der Region wahrscheinlich zu Hunderten gibt. Das bekannte Traumpfadfeeling oder gar Premiumqualität kann man der Tour auf keinen Fall bescheinigen.
Am Königsstuhl hoch über Rhens wurde im Mittelalter deutsche Geschichte geschrieben und Könige gewählt
Vom Wanderparkplatz in der Bramleystraße in Rhens starten wir in den Traumpfad und folgen der Beschilderung unter der Hochbrücke hindurch mit einem steilen Bergpfad in den Hang hinein. In halber Höhe lockt ein etwa zweihundert Meter langer, nach rechts schwenkender Abstecher zum Königsstuhl. Das heutige, im Jahre 1832 errichtete achteckige Gemäuer mit seinen zahlreichen Gewölben und einer besteigbaren Aussichtsplattform ist der Form eines Königsthrons nachempfunden. Das imposante Bauwerk aus heimischem Basaltgestein erinnert daran, dass sich hier im Mittelalter die deutschen Kurfürsten trafen, um den nächsten König des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation zu wählen. Reichsrechtlich fand der Wahlmodus Ausdruck in der Goldenen Bulle die im Jahre 1356 "zu Rhense" beschlossen wurde. Neben den historisch bedeutsamen Hintergründen erweisen sich aber auch die Rheintalblicke vom Königsstuhl auf Vater Rhein und den Start- und Zielort Rhens als überaus lohnend und bemerkenswert.
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