Die Feuerschleife unterschreitet im Nistertal das beeindruckende Eisenbahnviadukt der Erbacher Brücke
In der Brückenstraße von Erbach treffen wir auf die Zuwegsbeschilderung zum Westerwaldsteig, der von nun an bis ins Tal der Großen Nister zu folgen ist. Auf dem Weg dorthin begleitet uns der munter plätschernde Mühlgraben. Die Wanderer unterschreiten kurz darauf das Viadukt der Nistertalbahn und treffen dort wieder auf die Hauptroute des Westerwaldsteiges, die in einem weiten Linksbogen in das Nistertal hinein läuft. In halber Hanglage des Berges Hähn führt die Feuerschleife unter einem beeindruckenden Eisenbahnviadukt hindurch. Es handelt sich dabei um die im Jahre 1911 errichtete, 300 Meter lange und 40 Meter hohe Erbacher Brücke. Auf der 1994 stillgelegten Bahnstrecke Erbach - Fehl-Ritzhausen überspannte sie das Nistertal. Das heute noch beeindruckende Brückenbauwerk besteht aus elf Brückenbögen, war dereinst die größte Betoneisenbahnbrücke Deutschlands und kann angeblich heute noch von Fußgängern betreten werden.
Im letzten Teilabschnitt der Feuerschleife geht es durch das idyllische Basaltfelsental der Schwarzen Nister
Hinter der Erbacher Brücke vollzieht die Route einen scharfen Linksschwenk und steigt recht steil in den Hang. Nach einem Rechtsknick geht es auf einem breiten Weg durch den Wald. Immer wieder ist dabei tief unten im Tal die Nister zu sehen. Die Ortschaft Hardt wird am Dorfrand gestreift. Dann führt die Feuerschleife durch ausgedehntes Wiesengelände. Der Westerwaldort Langenbach wird durchwandert, um sodann in das Tal der Schwarzen Nister einzutauchen. Gleich zu Beginn wird der Fluss überschritten. Nach der Querung beginnt eine ausgesprochen idyllische Passage, die direkt am Gewässer entlang führt. Unzählige gewaltige Basaltfelsen liegen mitten im Fluss, die vom Wasser vernehmlich rauschend umflossen werden. Schließlich gelangen die Wanderer wieder in den Start- und Zielort Bad Marienberg. Wir wandern durch die Bismarckstraße und gelangen erneut in den Basaltpark. Der dort anzutreffende ehemalige Steinbruch hat sich mit Wasser gefüllt und bildet inzwischen den so genannten Basaltsee. Einen alten Lorenzug hat man auf dem ehemaligen Bruchgelände platziert. Er erinnert an die vormalige Bergbautätigkeit. Vom Basaltsee ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz am MarienBad, wo die Feuerschleifenrunde beendet wird.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ein zutreffendes Resümee der Wanderung über die Feuerschleife zu ziehen ist nicht leicht. In großen Teilabschnitten zeigt sich die knapp 19 Kilometer lange Rundwanderung oftmals recht eintönig, um dann vollkommen überraschend mit einem sehenswerten Highlight aufzuwarten. Herausragende Höhepunkte sind sicherlich die Besteigung des Hedwigsturmes, die Basaltformationen der Kleinen und Großen Wolfsteine und die Durchwanderung des Basaltfelsentales der Schwarzen Nister. Für Fans der Eisenbahnromantik wird das beeindruckende Viadukt der Erbacher Brücke sicherlich in guter Erinnerung bleiben. Die Routenführung umfasst in weit überwiegendem Maße breite, oftmals eintönig geradeaus laufende Wald- und Wiesenwege. Auch die asphaltierten Teilabschnitte und kurzen Wanderungen entlang von Autopisten fallen negativ ins Gewicht. Leider fehlt dem Westerwaldsteig im Streckenverlauf der Feuerschleife eindeutig der Steigcharakter. Die durch Borkenkäferbefall notwendigen Rodungen auf der Marienberger Höhe haben darüber hinaus ein trostloses Landschaftsbild hinterlassen. Alles in allem wird die so begehrte Premiumqualität leider deutlich verfehlt. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in genügender Zahl vorhanden.
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