In den Weinlagen zwischen Dernau und Rech zeigt der Rotweinwanderweg für kurze Zeit auch Steigcharakter
Das Ahrtal verbreitert sich jetzt wieder und vom Rotweinwanderweg können die Wanderer die Ortschaft Dernau ständig aus der Vogelperspektive betrachten. Dann zeigt die Route, wider Erwarten echten Steigcharakter. Die bisher breiten, zum Teil asphaltierten Weinbergwege weichen schmalen Weinbergpfaden und felsigen Steigen, die oftmals recht ausgesetzt durch die steil abfallende Hangflanke hinüber zur Moses-Quelle führen. Leider endet diese herausragende und von den meisten Wanderern so sehr geschätzte Streckenführung bereits nach einem Kilometer. So folgt die Gruppe erneut breiten Wirtschaftswegen durch die Rotweinlagen hoch über dem Ahrtal.
Die Route läuft durch ein Felsentor und gestattet herrliche Talblicke auf die Ahrschleife bei Mayschoß
Unweit voraus rückt jetzt, allerdings jenseits der Ahr, Ruine Saffenburg ins Blickfeld. Von der einst stolzen Anlage sind nur noch die Grundmauern erhalten. Im 11. Jahrhundert ließ Adalbert von Saffenburg hier eine Burg errichten, die 1704 zerstört und vollkommen geschleift wurde. Vom Korbach-Blick, benannt nach dem Landrat des Kreises Ahrweiler, der die Planung des Rotweinwanderweges angestoßen hat, genießen die Wanderer sodann die herrlichen Aussichten auf die Ahrschleife bei Mayschoß. In einem weiten Rechtsbogen windet sich der Fluss hier durch das harte Schiefergestein des Ahrgebirges. Auch der Rotweinwanderweg beschreibt an dieser Stelle einen großen Bogen und führt durch die Wingerte und ein Felsentor um den Weinort Mayschoß herum, dessen imposante Pfarrkirche tief unten im Tal von der Gruppe bewundert wird. Erst bei der zweiten Möglichkeit verlassen die Wanderer den Rotweinwanderweg und steigen ins Ahrtal ab. Am Campingplatz vorbei geht es zum Bahnhof von Mayschoß. In der urigen Bahnhofsgaststätte endet eine wunderbare Streckenwanderung durch das wildromantische Ahrtal in fröhlicher Runde bei einem süffigen Glas Spätburgunder. Dann bringt uns die Ahrtalbahn zum Ausgangspunkt nach Ahrweiler zurück.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob dem Rotweinwanderweg auf dem Teilabschnitt zwischen Ahrweiler und Mayschoß Premiumqualität beigemessen werden kann, führt doch die Route in der überwiegenden Mehrzahl über geschotterte oder asphaltierte Weinberg- und Wirtschaftswege und nur auf einem kurzen Stück über schmale Pfade. Allerdings punktet diese herausragende Panoramaroute im Ahrtal ungemein mit ihren herrlichen Talblicken von mehreren Wanderhütten und exponierten Aussichtspunkten. Kein Baum und kein Strauch verdecken die Sicht ins Ahrtal, dass sich über die Rebenhänge hinweg an einem sonnigen Tag während des ganzen Jahres von seiner besten Seite zeigt. Die Route begleitet den Fluss bis auf wenige Ausnahmen in halber Hanglage. Im Sommer oder im Herbst ist der Rotweinwanderweg meist überlaufen und die zahlreichen Wanderer treten sich fast gegenseitig in die Hacken. Deshalb sollte man für eine Wanderung durch die Rebgärten des Ahrtals einen sonnigen Tag im zeitigen Frühjahr nutzen oder einfach recht zeitig an den Start gehen. Wem die 17 Kilometer lange Streckenwanderung zu weit ist, kann die Route jederzeit verkürzen und mit dem fast halbstündlich verkehrenden ÖPNV zum Ausgangspunkt zurückfahren.
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