Das imposante spätbarocke Schloss Weilerbach ist eng mit der Geschichte von Echternach verbunden
Das spätbarocke Schloss Weilerbach mit seiner imposanten Gartenanlage und dem angeschlossenen Areal der historischen Eisenhütte ist eng mit der Geschichte von Echternach verbunden. In den Jahren 1777 bis 1780 ließ die Abtei Echternach das Schloss als Sommerresidenz für ihre Äbte und als Verwaltungssitz für die Eisenhütte errichten. Die gesamte Anlage wurde 1987 umfassend renoviert, gehört heute zur rheinland-pfälzischen Gemeinde Bollendorf und beherbergt ein kleines Museum und ein Cafe in dem Einkehr gehalten werden kann. Der wiederhergestellte barocke Garten mit seinen drei Wasserfontänen und dem schön gestalteten Pavillon nach französischem Vorbild kann kostenlos besichtigt und begangen werden. Hinter der Schlossanlage führt uns der Felsenweg in den Wald hinein. Nach mehreren scharfen Richtungswechseln marschieren die Wanderer an der Felsformation „Schweineställe“ vorbei und bestaunen auch hier die unzähligen bizarren Bundsandsteingebilde. Es geht jetzt ständig durch die sonnengefluteten Hangwälder des Ferschweiler Plateaus, dass in diesem Teilabschnitt des Felsenweges steil ins Sauertal abbricht.
Von der Kuckuckslay und vom Vorplatz der Liboriuskapelle fallen traumhafte Panoramablicke auf Echternach
Nachdem der Gutenbach und der Fölkenbach überschritten wurden, läuft die Route an der aussichtsreichen Hangkante entlang. Mehrere Felsennester gestatten hier traumhafte Panoramablicke ins Tal der Sauer. Von der Aussichtkanzel der Kuckuckslay fällt der Blick auf Echternach, die älteste Stadt des Großherzogtums Luxemburg. Sie entstand rund um die im Jahre 698 vom Hl. Wilibrod gegründete klösterliche Anlage. Bekannt geworden ist die Stadt neben der Springprozession durch die im Mittelalter praktizierte Buchmalerei der Reichsabtei. Als deren berühmtestes Werk gilt das Goldene Evangeliar von Echternach. Auf dem Ernzener Berg direkt neben der Kuckuckslay treffen die Wanderer auf die Liboriuskapelle. Vom Vorplatz des schmucken Kirchleins schweift der Blick ebenfalls über Echternach und weit in das Sauertal. Die unterhalb der Liboriuskapelle befindliche und über Treppenstufen erreichbare ehemalige Einsiedelei ist zurzeit wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich (Stand Sommer 2022). Bereits im Jahre 1596 erstmals urkundlich erwähnt wurde die Eremitage mit Unterbrechungen bis 1783 von Einsiedlermönchen bewohnt. Im weiteren Verlauf verlässt der Felsenweg das Ferschweiler Plateau und fällt steil ins Sauertal ab. Im Talgrund gelangen die Wanderer in den Start- und Zielort Echternacherbrück, wo diese traumhafte Rundwanderung beendet wird.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese Premiumroute verfügt über eine schier überbordende Zahl von natürlichen und kulturellen Höhepunkten. Unzählige, wildzerklüftete, links und rechts der Route aufragende Buntsandsteinformationen lassen jeden Wanderer immer wieder staunend verharren. Hinzu gesellt sich eine traumhafte Streckenführung, bestehend aus erdigen Waldpfaden und felsigen, oftmals auch geländerbewehrten, ausgesetzten Steigen. Die gigantische Wolfsschlucht, Brücken und Stege im idyllischen Aesbachtal, die von Menschenhand geschaffene Hohllay-Höhle und eine beeindruckende Flora und Fauna vervollständigen das Naturerlebnis. Kulturell setzt der Felsenweg 1 mit der Altstadt von Echternach, dem Schloss Weilerbach und der Liboriuskapelle herausragende Akzente. Leider ist die ehemalige Eremitei auf dem Ernzerberg wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich. Dieser Missstand sollte baldmöglichst behoben werden. Die traumhaften Panoramablicke von der Hangkante des Ferschweiler Plateaus müssen bei der Aufzählung der Highlights ebenfalls Erwähnung finden. Neben einer guten Beschilderung verfügt die knapp 23 Kilometer messende Runde über eine genügende Zahl von Rast- und Ruheplätzen.
Tipp des Autors:
Wegen den unzähligen sehenswerten Höhepunkten und den damit verbundenen fantastischen Fotomotiven sollte man für die Tour ein größeres Zeitfenster einplanen, als man das bei einer normalen 23-Kilometer-Tour für erforderlich hält. Die Felsenweg-Wanderer sollten geschlossenes Schuhwerk tragen und über ein wenig Trittsicherheit verfügen. Selbstverständlich kann man die Tour auch in Echternach starten. Die Runde verkürzt sich in diesem Fall um ca. zwei Kilometer.
- << Zurück
- Weiter