Vom Hochsimmerturm schweift der Blick über Ettringen hinweg ins Maifeld und weit in die Osteifel
Recht steil geht es vom Hochstein durch Wiesengelände bergab. Direkt an der L82, die es zu queren gilt, treffen die Wanderer auf die "Ettringer Sandkaul". In das poröse, schwarzbraune Gestein hat man Höhlen hineingetrieben, um den Ettringer Bürgern zur Zeit des 2. Weltkrieges Schutzräume gegen Luftangriffe zur Verfügung zu stellen. Die Höhlen sind heute noch begehbar. An der Ettringer Sandkaul verlässt uns der Traumpfad Vier-Berge-Tour. Wir überschreiten die L82 und steigen mit einem geteerten Wirtschaftsweg über landwirtschaftliche Nutzflächen und durch Waldparzellen zum Hochsimmer hinauf. Auf der 588 Meter hohen Erhebung treffen die Wanderer auf den 18 Meter hohen Hochsimmerturm. Von seiner Aussichtsplattform schweift der Blick zurück zum Hochstein, über die Ortschaft Ettringen hinweg ins Maifeld und weit in die Osteifel. Der Hochsimmerturm wurde von der Ortsgruppe Mayen des Eifelvereins im Jahre 1909 erbaut, steht unter Denkmalschutz und befindet sich heute im Eigentum der Ortsgemeinde Ettringen.
Traumhafte Fernblicke begleiten uns vom Hochsimmerturm zur Aussichtsplattform Silbersandblick
Vom bemerkenswerten Aussichtsturm geht es auf einem breiten Forstweg an der Hangkante des Hochsimmers entlang. Auch in diesem Teilabschnitt glänzt der Osteifelweg mit herrlichen Weitblicken. Kurz darauf wird die Aussichtsplattform Silbersandblick angelaufen. Tief unten im Nettetal sind die Schutthalden der ehemaligen Grube Silbersand zu sehen. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden dort Erze abgebaut. Auf breiten Waldwegen und schmalen Pfaden fällt der Osteifelweg in das Nettetal hinein. Am bewirtschafteten Gasthaus Hammesmühle wird die Nette mittels einer uralten Steinbrücke überschritten, um dann dem Fluss in Fließrichtung zu folgen. Unspektakuläre breite, windungsreiche Waldwege werden dabei beschritten. Während rechts des Weges Schieferfelsen aufragen, fällt das Gelände zur Linken steil zur Nette ab, die sich bisweilen tief unten im Talgrund zeigt. Schließlich steigt der Osteifelweg in Richtung Kürrenberg in das Eiterbachtal hinein. An diesem Abzweig verlassen wir die Fernwanderroute, wandern am Nettetalstadion vorbei und beenden diese herrliche Streckenwanderung über den Osteifelweg am historischen Rathaus auf dem Marktplatz von Mayen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 23 Kilometer lange 4. Etappe des Osteifelweges von Wehr nach Mayen hätte es verdient allein wegen der Vielzahl von Höhepunkten im Premiumsegment von Profirouten eingeordnet zu werden. Dem steht allerdings entgegen, dass die Route zu fast einem Drittel über asphaltierte Wirtschaftswege verläuft und infolgedessen gemäß unserer strengen Kriterien die Vier-Sterne-Bewertung in der Kategorie Erlebnis knapp verfehlt. Wer allerdings auf schmale, erdige Pfade und felsige Steige keinen großen Wert legt, der sollte diese erlebnisreiche Wanderung unbedingt begehen. Die Route weist enormes geologisches und historisches Potenzial auf. Allein der Startort Wehr mit seinem kirchlichen Umfeld und die Abtei Maria Laach setzen herausragende sakrale Akzente. Auf dem Steinlehrpfad erfährt man viel über geologische Hintergründe des Ausbruchs des Laacher See Vulkans und bei der Überschreitung der Ettringer Hausberge gefallen die grandiosen Ausblicke nicht nur vom Hochsimmerturm. Alles in allem ist der Osteifelweg von Wehr nach Mayen eine überaus kurzweilige Streckenwanderung. Die Beschilderung ist ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichendem Maße vorhanden. Die Rückfahrt von Wehr nach Mayen kann mit dem ÖPNV bewerkstelligt werden. Vom Ostbahnhof in Mayen fährt die Buslinie 810 zumindest an Wochentagen in stündlichen Abständen zurück nach Wehr.
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