Pfadig schlängelt sich der Fernwanderweg durch die erhabenen Buchenhallenwälder des Soonwaldes
Nach kurzer Wanderrast zu Füßen des Alteburgturmes wandern wir in die majestätischen Buchenhallenwälder des Mittelsoons hinein. Auch im nebligen Dunst ist es ein tolles Erlebnis durch diese gewaltigen Buchendome zu streifen. Statt dem breiten, geradlinig durch den Forst laufenden Rennweg zu folgen, schlängelt sich der Soonwaldsteig pfadig und ebenerdig zwischen den erhabenen Buchenstämmen und unter den weit ausladenden Baumkronen hindurch. Aber auch gesunde Nadelwälder werden durchmessen, deren sattgrüne Äste bis auf den Boden reichen. Zu diesen herausragenden Naturerlebnissen gesellt sich eine, beeindruckende, fast gespenstische Stille, die einen Eins werden lässt mit der urwüchsigen Natur dieser herrlichen Landschaft.
Die Route steigt zur höchsten Erhebung im Soonwald, der 658 Meter messenden Ellerspring hinauf
Wir passieren schließlich die Wegespinne "Runde Tanne" und steigen dann vom Wanderparkplatz an der L 108 über holpriges Quarzitgestein zur höchsten Erhebung im Soonwald, der 658 Meter hohen Ellerspring hinauf, auf deren Gipfel sich ein unschöner, 107 Meter hoher Fernmeldeturm erhebt. Von der Ellerspring fällt der Soonwaldsteig in das Quellgebiet von Gräfenbach und Lametbach hinein. Der Fernwanderweg läuft auf weichen Pfaden durch moorige Feuchtwiesen am Gräfenbach entlang. Als 26 Kilometer langer Zufluss des Ellerbaches entspringt der Gräfenbach in der Nähe der Ellerspring und fließt dann zwischen zwei großen Bergrücken des Soonwaldes in das Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen hinein. Vorbei an der ausladenden Alberteiche gelangen auch wir in das schützungswürdige Areal.
Die Naturschutzgebiete Glashütter Wiesen und Schwabbelbruch werden vom Soonwaldsteig durchmessen
Bei den Glashütter Wiesen handelt es sich um eine weitläufige, ca. 45 ha große Freifläche mit einzeln stehenden uralten Eichenbeständen, die man 1984 unter Naturschutz gestellt hat. Seltene und in ihren Beständen bedrohte Pflanzen wie der wilde Schachtelhalm sollen so erhalten bleiben. Solche Waldwiesen sind im Soonwald häufiger anzutreffen. Sie gehen auf die Zeit zurück, als in der Region noch Köhler und Hüttenbetriebe tätig waren. Auf den Glashütter Wiesen hat sich damals wohl eine Glashütte befunden. Mit dem sich anschließenden Naturwaldreservat Schwappelbruch wird ein weiteres schützenswertes Areal durchlaufen. Seit dem Jahre 1982 hat man hier den Wald sich selbst überlassen. Hainbuchen, Birken und Schwarzerlen gedeihen im feuchten Schwappelbruch seitdem unter urwaldähnlichen Bedingungen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz Schanzerkopf an der L 242 wo wir diese erlebnisreiche 3. Etappe auf dem Soonwaldsteig beenden.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Auch im 3. Teilabschnitt setzt der Soonwaldsteig herausragende Akzente, obwohl die ganz großen Highlights sicherlich fehlen. Die Premiumroute glänzt immens mit ihren landschaftlichen Eindrücken. Denn Einsamkeit und Abgeschiedenheit nehmen noch einmal zu und die Streckenführung taucht ein in die schier unendlichen Wälder des Großen und Mittleren Soons, deren Ökosystem noch relativ intakt zu sein scheint. Wilde Steige über quarzitisches Blockgestein, moorige Pfade entlang des Gräfenbachs und die weichen Wiesenwege im Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen prägen die Tour. Eine Reihe von Infotafeln in den Naturschutzgebieten klären den Wanderer auf über die schützenswerte Flora und Fauna. So kommt auch auf der 3. Etappe keinerlei Langeweile auf. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass vier Bewertungssterne in der Kategorie Erlebnis zu vergeben sind, während fünf Sterne in der Kategorie Landschaft durchaus angemessen erscheinen.
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