Auf den Spuren des Räuberhauptmann Schinderhannes durchs Nahetal
Auf breiten Wald- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden oder gar felsigen Steigen, läuft die Vitaltour Bärenroute im Naheland durch die Ausläufer des Hunsrücks und des Nordpfälzischen Berglandes. Kulturhistorische Besonderheiten, drei bedeutsame Felsformationen und wunderbare Weitsichten gehören zum Streckenprofil dieser rund 14 Kilometer langen Runde.
Vom Wanderparkplatz an der Kreisstraße Nr. 73 starten wir in die Bärenroute und folgen der Beschilderung über verschlungene Waldpfade in einen alten, aufgelassenen Steinbruch hinein. Geländer bewehrt geht es an der senkrechten Felswand entlang, ehe uns die Bärenroute ständig ansteigend zur Burgruine Naumburg hinauf führt. Das mittelalterliche Gemäuer fand erstmalige Erwähnung im Jahre 1146, als sich der Raugraf Emicho "Graf von Nuenburc" nannte. 1803 wurde die Naumburg durch französische Truppen vollständig zerstört. Die verbliebenen Reste der einstigen Höhenburg befinden sich heute im Besitz der Ortsgemeinde Bärenbach und wurden zu deren Wahrzeichen erhoben. Der kurze Sockel des Bergfrieds kann mittels einer Leiter bestiegen werden. Von der kleinen Aussichtsplattform genießen wir schöne Ausblicke ins Nahetal und auf den Ort Bärenbach.
Die Bärenroute läuft über die historische Römerstraße und ermöglicht traumhafte Weitsichten bis tief in das nordpfälzische Bergland hinein
Über den ehemaligen Zufahrtsweg zur Burg gelangen wir von der Ruine Naumburg ins Nahetal. Hier treffen wir auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, dem wir nach rechts folgen. Schon bald gelangen die Wanderer zum sagenumwobenen Dietersfels, der nahezu lotrecht am rechten Wegrand aufragt. Es wird erzählt, dass der Ritter Dieter von Naumburg aufgrund einer Wette mit seinem Pferd den Felsen hinab geritten ist. Pferd und Reiter sollen der Sage nach den Sturz überlebt haben. Aus dem Nahetal führen dann breite Waldwege ständig sanft ansteigend zur Anhöhe hinauf. Nach Querung einer landwirtschaftlichen Freifläche trifft die Vitaltour auf die alte, hier schnurgerade durch die hügelige Feldflur laufende Römerstraße. Sie führte dereinst aus dem Nahetal bei Kirn-Sulzbach ins Glantal nach Lauterecken. Entlang des historischen Streckenverlaufs sind überall Spuren der römischen Besiedlung feststellbar und nachgewiesen. In diesem Teilabschnitt punktet die Bärenroute mit traumhaften Fernsichten tief in den Hunsrück und in das nordpfälzische Bergland hinein. Vom kurz darauf anzulaufenden Donnersbergblick ist der höchste Berg der Pfalz am dunstigen Horizont gerade noch auszumachen.
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