Die Route läuft in das wilde Baybachtal hinein, den Grand Canon des Hunsrücks
Weiter talwärts wandernd stoßen wir im Talgrund am Restaurant Forellenzucht auf den munter plätschernden Baybach, dem wir jetzt bachaufwärts folgen. Die Fischteiche zur Rechten sorgen für eine beeindruckende Idylle. Wenig später wird der wild schäumende Baybach mittels einer rustikalen Holzbrücke überschritten. Der knapp 30 Kilometer lange rechtsseitige Nebenfluss der Mosel entspringt in der Nähe der Hunsrückgemeinde Hausbay und mündet bei Burgen in die Mosel. In Jahrmillionen hat sich das quirlige Wildwasser in das harte Schiefergestein des Hunsrücks hinein gesägt und eine enge, einzigartige Schlucht geschaffen, die man im Volksmund auch als "Grand Canon des Hunsrücks" bezeichnet.
Über einen Felsenkamm geht es hinüber zu Haacks Köppche, einem ehemaligen Naturschutzpark
Entlang des Baybaches führt die Route auf einem breiten Uferweg weiter talaufwärts an der Franzenmühle vorbei, um dann links abzweigend am Perdskimbel auf einem schmalen Holzsteg das an dieser Stelle etwas tiefere Gewässer erneut zu queren. Jetzt geht es steil bergan und über einen Felsenkamm zu Haacks Köppche hinauf. In den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts betrieb der Naturfreund und Weltenbummler Georg Haack hier einen Naturschutzpark. Vom kleinen Hügel fällt die Traumschleife ins Raubachtal hinein, ein Seitental des Baybaches, um sich dann auf felsigen Steigen zur Felsformation Murscher Eselsche und letztendlich zur Kellers Lay hinauf zu winden. Vom markanten Aussichtsfelsen genießen die Wanderer einen herrlichen Panoramablick ins Baybachtal.
Felsensteige mit fest installierten Seilsicherungen führen zur aussichtsreichen Kellers Lay hinauf
Fest installierte Drahtseilsicherungen geleiten uns dann weiter hinauf zur Kellers Lay. Vom ausgesetzten Felsennest und einer dort plazierten Ruhebank erfreuen wir uns an traumhaften Tiefblicken ins Baybachtal. Die Abschlussrunde durch den sommerlichen Hinterwald führt noch an mehreren Aussichtspunkten vorbei. An der 700 Jahre alten Jakob-Kneip-Eiche, benannt nach dem in Morshausen geborenen Heimatdichter, erreichen wir wieder den Ausgangspunkt der Traumschleife. Im schmucken Hunsrückort Morshausen sind das alte Backhaus mit dem Jakob-Kneip-Museum und der Schwengelbrunnen überaus sehenswert, bevor man die wunderschöne Traumschleifenrunde ausklingen lässt.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die Rundwanderung Murscher Eselsche nimmt sicherlich einen herausragenden Platz im Traumschleifenreigen entlang des Saar-Hunsrück-Steiges ein. Einsame Wald- und Wiesenwege, schmale Pfade, felsige Steige, ein beeindruckendes Wildwasser und die Bergbautradition der Erzgrube Theresia stellen ein Wanderensemble zusammen, das in der Region nur schwer zu toppen ist. Dem sehr guten Gesamteindruck schließt sich auch das Deutsche Wanderinstitut an und vergibt satte 84 Erlebnispunkte für die rund 11 Kilometer lange Runde. Im Anschluss an die Wanderung sollte man es nicht versäumen, die Ortschaft Morshausen zu durchstreifen und die hervorragend renovierten Fachwerkhäuser zu betrachten. Einige habe sogar einen Hausnamen und heißen Dommerscher, Finke oder Dinnes. Unverlaufbar ausgeschildert verfügt die Traumschleife Murscher Eselsche über ein ausreichendes Angebot an Rast- und Ruheplätzen.
- << Zurück
- Weiter