Im Besucherzentrum Geierlaybrücke in Mörsdorf kann Einkehr gehalten werden, bevor es zur Hängeseilbrücke weiter geht
Von der begehbaren Schieferhöhle steigt die Zweitälerwanderung nach mehreren Richtungswechseln zu einem Aussichtspunkt hinauf. Eine hölzerne Sitzgruppe bietet sich hier zur Rast an, bei der sich über das Dünnbachtal hinweg die benachbarten Hunsrückberge zeigen. Im weiteren Verlauf gelangen die Wanderer zur K38. Hier verlassen wir die Mörsdorfer Schieferhöhlen Runde. Links schwenkend folgen die Wanderer ein kurzes Stück der Asphaltpiste, um dann von der K38 einem unbeschilderten Abzweig rechts abzweigend in den Wald zu folgen. Nach weiteren zwei Kilometern gelangen wir in den Hunsrückort Mörsdorf. Im Besucherzentrum Geierlaybrücke kann Einkehr gehalten werden. Vorbei an der schmucken Dorfkapelle verlassen wir die Hunsrückgemeinde mit den Hinweisschildern "Zur Geierlaybrücke". Relativ eintönig geht es außerhalb der Bebauung auf asphaltiertem Grund durch die freie Feldflur und über eine windumtoste Hochfläche. Einzig die schönen Weitblicke sorgen in diesem Teilabschnitt für etwas Kurzweil.
Die Geierlaybrücke führt über das Mörsdorfer Bachtal und ist mit 360 Metern eine der längsten Hängeseilbrücken Europas
Schließlich gelangen die Wanderer zur Hängeseilbrücke Geierlay. Die im Jahre 2015 konzipierte, frei schwebende Konstruktion in schwindelerregender Höhe überbrückt das Mörsdorfer Bachtal zwischen den Hunsrückgemeinden Mörsdorf und Sosberg. Das waghalsige Bauwerk weist eine Gesamtlänge von 360 Metern auf und gehört zu den längsten Hängeseilbrücken Europas. 100 Meter beträgt die maximale Höhe über dem Boden bei einem Eigengewicht der Brücke von 62 Tonnen. Die Tragkraft ist so ausgelegt, dass maximal 600 Personen gleichzeitig die Brücke begehen können. Heute, an einem trüben Wintertag wird die Geierlaybrücke wenig begangen. So sind wir fast unter uns, als wir die schwankende Konstruktion betreten. Erst einmal geht es auf der Brücke über Holzplanken leicht bergab, um später zur Sosberger Seite hin sanft bergan zu wandern. Ständig fällt dabei der Blick in die gähnende Tiefe, die der Mörsdorfer Bach in Jahrmillionen in den Hunsrückschiefer geschnitten hat. Schwindelfrei sollte man also schon sein, wenn man die Geierlaybrücke begeht. Die Hängeseilbrücke kreuzt den Saar-Hunsrück-Steig zwischen der 19. und 20. Etappe. Nicht nur die hier beschriebene Zweitälerwanderung sondern auch die knapp sieben Kilometer lange Geierlay-Schleife führen über die beeindruckende Hängeseilbrücke.