Vom Schreckberg fallen tolle Tiefblicke ins Mosbacher Becken, das vom Neckar geschaffen wurde
Am steil abfallenden Prallhang des Neckars führt ein aussichtsreicher erdiger Pfad am Waldrand entlang, über Magergraswiesen hinweg und durch Niedergehölze. Ständig erlaubt die Route dabei erregende herbstbunte Tiefblicke von der Hangkante ins Mosbacher Becken, das vom Neckar geschaffen wurde. Uralte Trockenmauern direkt am Wegrand sind Relikte des einstigen Obst- und Weinanbaus, der in den zurückliegenden Jahrhunderten am Schreckberg betrieben wurde. Schließlich läuft der Neckarsteig an der Ortsrandbebauung von Diedesheim vorbei in das Naturschutzgebiet Hamberg hinein. Von einem Aussichtspavillon genießen wir schöne Ausblicke auf die Kreisstadt Mosbach, bevor es über steil abfallende Serpentinenpfade talwärts geht. In Mosbach folgen wir der Beschilderung durch städtische Straßen. Sodann geht es mit einen Treppenaufgang und wenig später über felsige Steige zum Henschelberg hinauf. Auch bei dieser Erhebung handelt es sich um ein Naturschutzgebiet in dem seltene Vogelarten wie Neuntöter und Pirol dauerhafte Lebensräume gefunden haben.
Das Renaissance-Rathaus und das Palm'sche Haus von 1610 sind sehenswerte Bauwerke in der Altstadt von Mosbach
Der Henschelberg wird vom Neckarsteig überschritten, um diesmal auf windungsreichen Pfaden des Merianweges hinab nach Mosbach zu wandern. Am Stadtrand wird die Elz gequert, die im südöstlichen Odenwald entspringt und bei Neckarelz in den Neckar mündet. Besonders beeindruckend ist die nun folgende Durchwanderung der Altstadt mit ihrer bemerkenswerten Fachwerkarchitektur. Besondere Erwähnung sollte das Renaissance-Rathaus mit seinem 34 Meter hohen Turm und das Palm'sche Haus aus dem Jahre 1610 finden. In einem gemütlichen Cafe in der Fußgängerzone wird Einkehr gehalten, bevor wir die gastliche Kreisstadt des Neckar-Odenwald-Kreises vorbei am Kandelschussbrunnen verlassen. Ein letzter nennenswerter Anstieg über 150 Höhenmeter ist zu meistern, bevor der Weitwanderweg an der Geistereiche und der ehemaligen Neckartalkaserne der Bundeswehr vorbei läuft und sodann in das kleine Lutterbachtal fällt. Am Abzweig Neckarzimmern verlassen wir den Fernwanderweg und beenden die herausragende 7. Etappe am dortigen S-Bahn-Haltepunkt.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 7. Etappe des Neckarsteigs von Neckargerach nach Neckarzimmern ist sicherlich der erlebnisreichste Streckenabschnitt des Fernwanderweges. Dabei ist die Durchsteigung der Margarethenschlucht das absolute Highlight der 21 Kilometer langen Tour. Aber auch die Naturschutzgebiete Schreckberg, Hamberg und Henschelberg mit ihrer seltenen Flora und Fauna und den herrlichen Neckartalpanoramen setzen herausragende Akzente. Ein mittelalterliches Gemäuer liegt leider nicht am Weg. Dafür weiß die historische Altstadt von Mosbach mit ihren imposanten Fachwerkhäusern trefflich zu punkten. Der ungewöhnlich hohe Anteil naturbelassener Pfade trägt zu dem Wandererlebnis in Premiumqualität entschieden bei. Die Wegezeichen sind üppig gesetzt und gut erkennbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Wem die hier beschriebene Route zu lang ist, kann die 7. Etappe, wie es der Betreiber vorsieht, natürlich in Mosbach beenden und mit der Bahn nach Neckargerach zurück fahren.
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