Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 645 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 666 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Galgenberg über die Jungpfalz-Hütte zum Krappenfels

Die 8. Etappe des Pfälzer Weinsteiges von Dernbach nach Annweiler führt auf breiten Waldwegen und schmalen Pfaden abseits der Haardtkante durch den Pfälzer Wald. Zumindest im ersten Streckenteil der knapp 17 Kilometer langen Wanderung zeigt sich die Route wenig reizvoll. Breite, meist langweilige Waldwege ohne jegliche Höhepunkte werden beschritten. Erst nachdem man die Ortschaft Eußerthal durchwandert hat, überwiegen im Routenprofil die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Waldpfade. Auch die charakteristischen Ausblicke ins Haardtvorland und in die Oberrheinische Tiefebene, die diesen Fernwanderweg auf den vorausgegangenen Etappen auszeichneten, werden im 8. Teilabschnitt schmerzlich vermisst. Allein die schönen Panoramablicke zum Schluss der Tour vom aussichtsreichen Krappenfels können diesen Mangel nicht aufwiegen. Sehenswerte mittelalterliche Gemäuer und/oder Gipfelerlebnisse fehlen ebenfalls im Streckenverlauf zwischen Dernbach und Annweiler.


Auf dem Pfälzer Weinsteig beim Aufstieg zum Dernbacher Galgenberg

Beim Galgenberg hoch über dem Dernbachtal handelt es sich um eine historische Richtstätte

Wir beginnen die Streckenwanderung auf dem Wanderparkplatz an der L506 ausgangs der Ortschaft Dernbach. Hier steht kostenloser Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Am Rand des Parkplatzes steht ein Sühne- oder Gedenkkreuz aus Buntsandstein, dass im Jahre 1593 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Es erinnert an eine ungesühnte Bluttat oder an einen in ungeweihter Erde bestatteten Toten. Wir wandern ein kurzes Stück entlang der Landstraße nach Dernbach hinein und folgen dann der rechts abzweigenden Beschilderung des Weinsteigs auf asphaltiertem Grund zum Galgenberg hinauf. Lang anhaltend geht es gleich zu Beginn stramm bergan. Auf der Anhöhe blicken wir auf den Startort Dernbach, der tief unten im Tal zurück bleibt. Einer dort anzutreffenden Infotafel ist zu entnehmen, das die Gewannbezeichnung „Galgenberg“ daran erinnert, dass die Erhebung vor 1506 als Richtplatz für die Ortschaften Ramberg und Dernbach diente. Urteile des Amtes Scharfeneck und der Grafen von Löwenstein wurden hier vollstreckt.


Die imposante Pfeilerbasilika der ehemaligen Zisterziensterabtei in Eußerthal

In Eußerthal bewundern wir die imposante Pfeilerbasilika des ehemaligen Zisterzienserklosters

Von dieser schaurigen Stelle geht es weiterhin bergauf und schließlich in den Wald hinein. Der Pfälzer Weinsteig verflacht dann und führt an der Fachklinik Eußerthal vorbei. Die Reha-Einrichtung für Suchtkranke liegt mitten im Wald. Durch die Hänge des Walterkopfes werden in der Folge breite, meist recht langweilige Forstwege beschritten. Sie führen uns bergab in den Pfälzerwaldort Eußerthal. Hier bewundern die Wanderer die aus heimischem Buntsandstein erbaute Kirche der ehemaligen Zisterzienserabtei. Die im Jahre 1262 erbaute sehenswerte Pfeilerbasilika steht unter dem Patrozinium des Hl. Berhard von Clervaux und dient heute als katholische Pfarrkirche des Pfälzerwaldortes. Vorbei am Friedhof verlassen wir Eußerthal, wandern durch Wiesengelände am Waldrand entlang und nutzen eine dort anzutreffende Sitzecke zur Wanderrast. Danach wird ein winziges Gewässer überschritten und auf einem schmalen Waldpfad recht steil zur Eselstränke hinauf gestiegen. Hier tritt frisches Quellwasser aus, das sich zum Auffüllen des Getränkevorrates eignet.


Vom Aussichtspunkt Drei-Burgen-Blick sind weit in der Ferne die Annweiler Burgen zu sehen

Nachdem wir uns an der Eselstränke mit köstlichem Quellwasser erfrischt haben, steigt der Pfälzer Weinsteig auf schmalen Pfaden überaus steil zum lang gestreckten Höhenzug des 397 Meter hohen Franzosenkopfes hinauf. Die Wanderer durchschreiten eine Freifläche und marschieren auf der anderen Seite in Richtung Gräfenhausen genauso steil wieder zu Tal. Dabei erweist sich die Route durch das im Weg herumliegende Geröll als ausgesprochen schwer zu begehen. Als wir schließlich wohlbehalten aus dem Wald heraus treten, erfreuen wir uns am Aussichtspunkt Drei-Burgen-Blick an einer schönen Weitsicht auf die jenseits des Tales gut sichtbaren Annweiler Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg. Weiterhin bergab wandernd wird die Ortschaft Gräfenhausen durchmessen und sodann in zahlreichen Serpentinen in die Flanke des Großen Adelberges hinein gestiegen.


Traumhaftes Pfälzerwaldpanorama vom Krappenfels mit Annweiler und Burg Trifels

Der Krappenfels mit seinen grandiosen Weitblicken ist das absolute Highlight auf der 8. Etappe des Pfälzer Weinsteigs

Auf der Anhöhe unternehmen wir einen kurzen Abstecher zur bewirtschafteten Jungpfalz-Hütte. Sie ist leider nur mittwochs und an Wochenenden geöffnet. Allerdings sind die traumhaften Ausblicke vom Hüttenvorplatz in die unendlichen Wälder der Pfalz überaus bemerkenswert. Wieder zurück auf der Hauptroute geht es durch den Nordhang des Adelberges am Rastplatz an der Holderquelle vorbei, um wenig später zum Krappenfels zu gelangen. Rustikale Holzgeländer hat man angebracht, damit die Aussichtsplattform gefahrlos bestiegen werden kann. Von dieser, die Baumwipfel überragenden Buntsandsteinbastion fällt der Blick auf den Zielort Annweiler tief unten im Tal. Hoch über dem Pfälzerwaldort zeigen sich die Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg, letztere auch unter der Bezeichnung "Münz" bekannt. Vom Krappenfels führen schmale, erdige Waldpfade am Turnerheim vorbei zu Tal. Im Queichtal zu Füßen der Trifels durchwandern wir Annweiler und beenden die 8. Etappe des Pfälzer Weinsteigs auf dem Wanderparkplatz am Schwanenweiher der vom Bindersbach gespeist wird.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Zumindest in der ersten Hälfte der knapp 17 Kilometer langen 8. Etappe des Pfälzer Weinsteigs von Dernbach nach Annweiler wird Premiumqualität deutlich verfehlt. Nur breite, teilweise auch öde Forstwege ohne jegliche Höhepunkte bestimmen das Routenprofil. Erst im zweiten Teilabschnitt hinter der Ortschaft Eußerthal weist die Route in weiten Teilen Steigcharakter auf wie man es von den vorausgehenden sieben Etappen des Weinsteigs kennt. Allerdings fehlt dabei der so begeisternde Streckenverlauf entlang der aussichtsreichen Haardtkante. Herrliche Weitblicke bekommt man nur vom Krappenfels und vom Vorplatz der Jungpfalz-Hütte geboten, die mit einem etwa 500 Meter langen Abstecher angelaufen werden kann. Somit sind bei der Bewertung der 8. Etappe des Pfälzer Weinsteigs in den Kategorien Landschaft und Erlebnis lediglich drei von fünf möglichen Sternen zu vergeben. Die Beschilderung ist gut sichtbar und vollständig angebracht. Die Schleife, die wir zur Jungpfalz-Hütte gelaufen sind, verlängert die Tour um etwas mehr als einen Kilometer. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in genügender Zahl vorhanden.

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