Zahlreiche Sagen und tatsächliche Begebenheiten ranken sich um das Rothaargebirge
Über den Kamm des Rothaargebirges folgen die Wanderer sodann dem Grenzweg. Er stellte im Mittelalter den ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem kurkölnischen Sauerland und dem Wittgensteiner Land dar und ist heute noch eine Brauchtums- und Sprachengrenze. Zahlreiche Sagen und tatsächliche Begebenheiten ranken sich um das Rothaargebirge. So zeugt der Wildererstein am Wegesrand von einer nächtlichen Schießerei aus dem Jahre 1922 bei der ein Wilderer zu Tode kam. In der Nähe von Hoheleye, einer ehemaligen Umspannstation der königlichen Postexpedition, legen wir die erste große Wanderpause ein und aalen uns in der warmen Frühlingssonne.
Eine heidnische Priesterin brachte am Altarstein dem Gott Wotan Brandopfer dar
Auf dem 752 Meter hohen Heidenstock teilt sich der Rothaarsteig. Während die Hauptroute über den Gebirgskamm nach Kühhude weiterläuft, folgen wir der Talvariante des Fernwanderweges und erreichen nach einer weiteren Stunde den kleinen Ort Schanze. In der dortigen Skihütte kehren wir ein und halten ausgiebige Mittagsrast. Am Nachmittag führt die Strecke entlang des Grubensiefen am Altarstein vorbei in das romantische Schladebachtal hinein. Der mystische Altarsteing befindet sich am oberen Rand eines kleinen Weihers. Der Sage nach soll sich auf der Waldlichtung in der Frühzeit eine Drude, die als heidnische Priesterin in hohem Ansehen stand, aufgehalten haben. Sie brachte am Altarstein dem Gott Wotan Brandopfer dar. Die in den Bergen noch hausenden Heiden, kamen hierher, um sich bei ihr Trost und Hoffnung zu holen. Vor den Christen waren sie hier sicher und konnten ihren Göttern ungestört huldigen. Nach Erreichen des Talgrundes geht es noch einmal steil bergauf zum Kamm des Rothaargebirges hinauf. Hier oben in dem winzigen Ort Jagdhaus endet dann die erlebnisreiche 3. Etappe des Fernwanderweges durch das Hochsauerland.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Bereits der Startpunkt der 3. Etappe des Rothaarsteiges wartet mit einigen Überraschungen auf. Neben den hervorragenden Aussichten vom Astenturm, beeindruckt die ausgedehnte Hochheide auf der 842 Meter hohen, nahezu baumlosen Kuppe des Kahlen Astens jeden Wanderer. Auch im weiteren Verlauf zeigt sich der Rothaarsteig recht abwechslungsreich. Neben einigen schmalen Waldpfadabschnitten werden allerdings in der Mehrzahl, insbesondere auf dem historischen Grenzweg, breite Forst- und Wiesenwege beschritten, die immer wieder mit schönen Fernsichten aufwarten. Besondere Erwähnung sollte auch die Wanderung durch das idyllische Schladebachtal finden. Alles in Allem findet sich so eine typische Rothaarsteigwanderung zusammen.
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